Mannschaft vor dem Aus? A-Liga-Trainer fühlt sich vom Verein im Stich gelassen

Mannschaft vor dem Aus?: A-Liga-Trainer fühlt sich vom Verein im Stich gelassen
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Die zweite Mannschaft des VfL Kemminghausen hat es nicht leicht. Jede Woche setzt es eine Niederlage, zuletzt sogar ein 0:12 bei der SG Alemannia Scharnhorst. Für Coach Aziz Abisan war es aber schon vor etwa einem Monat zu viel des Guten. „Ich habe hingeschmissen“, erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Gründe liefert er gleich mit.

„Ich habe Anfang Oktober mein Amt zur Verfügung gestellt nach dem Spiel gegen den SC Husen-Kurl, weil ich mich vom Verein im Stich gelassen fühlte“, erklärt Abisan. „Als Trainer“, sagt er, „musst du eigentlich deine Mannschaft sportlich auf die Spiele vorbereiten. Ich musste aber viel zu viele Dinge noch im Hintergrund erledigen.“ Also ging er – und mit ihm gleich das gesamte Trainerteam sowie einige Spieler. „Die Mannschaft hatten wir ja schließlich auch zusammengetrommelt“, meint Abisan.

Der Fußballchef des VfL Kemminghausen, Gerd Wegner, bestätigt auf Nachfrage, dass einige Spieler mit dem Trainerteam den Verein verlassen hätten. Die Vorwürfe von Abisan kann er aber so nicht ganz nachvollziehen.

Kemminghausen II macht weiter

„Ich finde nicht, dass wir den Trainer im Stich gelassen haben. Aber wenn er das so sieht... ich will nicht noch Öl ins Feuer gießen“, sagt er. Kein Wunder: Die zweite Mannschaft des VfL Kemminghausen hat doch gerade andere Probleme. Diese versuchen interimsweise Lars Hasenack und André Hohmann zu lösen. Ob sie über die Saison hinaus das Traineramt bekleiden werden, ist unklar. Wie vieles andere auch.

Dabei sind die sportlichen Probleme des VfL Kemminghausen II nicht neu. Von Beginn an kam die Mannschaft nicht richtig in Tritt, steht punktlos mit einem Torverhältnis von 4:69 auf dem letzten Platz. „Die werden das Ruder nicht herumreißen können“, sagt Ex-Trainer Abisan. Die Qualität sei nicht gut genug, meint er. „Aus der ersten Mannschaft haben wir Spieler bekommen, die uns nicht unbedingt verstärkt haben. Das waren Spieler, die lange nicht trainiert hatten. Die sollten dann den Unterschied machen – haben sie aber natürlich nicht“, sagt er.

Auch Gerd Wegner vom Vorstand des VfL Kemminghausen ist sich dessen bewusst. Er sagt aber, dass die Zusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft sehr wohl Früchte tragen würde. „Die Jungs machen jetzt erstmal weiter und wir wollen versuchen, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Dann schauen wir von Sonntag zu Sonntag“, sagt er.

Ex-Trainer Abisan jedenfalls sei eine „Last von den Schultern gefallen“, sagt er. Er möchte eine Pause vom Fußball einlegen, fährt in den Urlaub. „Nach dem Rücktritt war ich wie befreit. Ein paar Angebote sind schon reingeflattert. Es muss aber auch passen. Ich will etwas bewegen und brauche eine Herausforderung“, sagt Abisan. Die in der A-Liga mit Kemminghausen II war offenbar aber selbst ihm dann zu groß.

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