Legat vor dem Landesliga-Kracher gegen den SV Brackel: „Mir ist egal, ob es ein Derby ist“
Fussball-Landesliga
Es wird laut in Bövinghausen. Beim Landesliga-Derby zwischen dem heimischen TuS und dem SV Brackel treffen nicht nur zwei starke Teams, sondern auch zwei emotionale Trainer aufeinander.

Bövinghausen gegen Brackel, Trainer Legat gegen Trainer Schiattarella – am Freitag Abend an der Provinzialstraße sind Emotionen garantiert. © Grafik Klpse
Unterschiedlicher hätte es in den vergangenen Jahren nicht laufen können bei den beiden Konkurrenten vom Freitagabend (19.30 Uhr, Provinzialstraße 273, 44388 Dortmund), dem TuS Bövinghausen und dem SV Brackel 06.
Doppelter Aufstieg und Hallenfußball-Stadtmeisterschaft
Bövinghausen schaffte den doppelten Aufstieg, spielt seit dieser Saison in der Landesliga, holte sich im Januar sogar die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft im Finale gegen den damals noch Oberliga spielenden FC Brünninghausen. Der Verein strotzt im Moment nur so vor Selbstbewusstsein und Aufmerksamkeit.
Der SV Brackel 06 dagegen stieg vor zwei Spielzeiten in die Landesliga ab, tat sich vergangene Saison – insbesondere in der Hinrunde – extrem schwer, mit der Landesliga anzufreunden: „Wir hatten letztes Jahr ein paar Probleme mit der Kaderzusammenstellung, ich wurde ziemlich spät geholt“, erklärt Trainer Giovanni Schiattarella die Schwierigkeiten in seinem ersten Brackeler Jahr.
Optimistischer Blick in die neue Spielzeit
Der Coach blickt aber optimistisch in diese Spielzeit: „Wir haben die Spieler gehalten, die wir halten wollten und uns außerdem ganz gut verstärkt. Bis jetzt hat die Philosophie des Vereins, mit jungen Spielern zu arbeiten, ganz gut funktioniert. Die Spieler entwickeln sich, die werden immer besser. Wir hoffen, dass es so weiter geht.“
Jetzt bestreiten diese beiden Teams das zweite Dortmunder Derby der neuen Landesliga-Saison, nachdem der Kirchhörder SC am ersten Spieltag bereits das Süd-Duell gegen Hombruch gewonnen hatte. Der Dortmunder Osten, in Form des SV Brackel 06, trifft nun auf den Vertreter des Dortmunder Westen, den TuS Bövinghausen.
Schiattarella gegen Legat
Extrem verkürzt ist es auch das Duell zwischen Giovanni Schiattarella und Thorsten Legat – zwei Trainer, die Emotionen garantieren, die das Spiel ihrer Mannschaften mitleben, die den nötigen Esprit an die Seitenlinie mitbringen und so für Leidenschaft an den Trainerbänken sorgen, die sich oftmals auch schnell auf den Platz überträgt.
Für Legat liegt der Stellenwert des Derbys aber nicht so hoch, zudem ist es für den TuS zumindest emotional nicht das erste: „Frohlinde war ja auch ein Derby. Mir ist egal, ob es ein Derby ist. Es ist ein Landesliga-Spiel. Wir müssen alles geben und das wissen die Spieler.“
„Das ist nichts Hochnäsiges“
Auch in der Vorbereitung auf das Spiel interessiert sich Legat nicht im Ansatz für den Gegner, der bisher erst zwei Pflichtspiele austragen durfte und dabei ohne Niederlage geblieben ist (2:2 gegen DJK Wattenscheid, 3:2 gegen BW Westf. Langenbochum). Stattdessen schaut er auf sein eigenes Team: „Ich habe mich genau so mit Brackel beschäftigt, wie mit den anderen Mannschaften – Frohlinde, Resse und wie sie alle heißen. Das ist nichts Hochnäsiges. Ich habe nur gehört, sie sollen gute Spieler haben, aber wir haben auch gute Spieler. Ich mache mir nur Gedanken um meine Mannschaft.“
Und der wird Trainersohn Nico Legat wohl fehlen. Der zentrale Mittelfeldspieler zog sich vor rund zwei Wochen im Abschlusstraining eine Zerrung zu, trainierte in dieser Woche zwar dosiert mit, aber ein Einsatz am Freitag kommt womöglich zu früh. Dasselbe gilt für Dennis Gazioch, der sich nicht erst seit dieser Saison mit Knieproblemen herumplagt.
Besondere Qualität durch Sacher und Basic
Giovanni Schiattarella hat dagegen kaum verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen und dazu zwei neue Spieler in seinem Kader, die ein Spiel im Alleingang entscheiden können. Patrick Sacher kam vom Oberligisten Holzwickeder SC zurück nach Brackel und Mirza Basic vom Westfalenligisten Lüner SV: „Patrick und Mirza machen uns insgesamt besser. Sie helfen den jungen Spielern und haben eine besondere Qualität.“ Sie wird heute vonnöten sein.