Amateursport

Landessportbund NRW fordert Aufhebung der Sport-Einschränkungen - wie lange warten Vereine noch?

Der Landessportbund Nordrhein Westfalens hat sich in einem Schreiben für Lockerungen im Sportbereich ausgesprochen. Der LSB fordert eine schnelle Lösung für die rund 18.000 NRW-Sportvereine.

Westfalen

, 12.05.2021 / Lesedauer: 3 min

Wie geht es mit dem Amateursport in Nordrhein-Westfalen weiter? Der LSB hat eine klare Forderung. © Jens Lukas

Die Corona-Infektionszahlen sinken, ebenso die Inzidenzwerte - in Gesamt-Deutschland aber auch in NRW. Am Dienstagmorgen lag der Inzidenzwert in Nordrhein-Westfalen bei 123,2. Allmählich nähert er sich also wieder dem vorläufigen Zielwert von 100, bei dem die Corona-Notbremse außer Kraft treten würde. Der Landessportbund von Nordrhein-Westfalen beobachtet die Fallzahlen weiterhin mit Argusaugen und fordert bei einer Unterschreitung der 100er-Schwelle Lockerungen für den Sport.

„Wenn Urlaub im In- und Ausland, die Öffnung der Außengastronomie, der Friseurbesuch oder Kulturevents mit Publikum praktisch als Menschenrechte gelten, dann dürfen geregelte Bewegung und verantwortungsvolles Sporttreiben im Verein von der Politik nicht länger ignoriert und mit unverhältnismäßigen Einschränkungen belegt werden“, wird LSB-Präsident Stefan Klett in einem Schreiben des LSB zitiert.

Der LSB wünscht sich - ab einem Inzidenzwert unter 100, eine Wiederaufnahme des Sportbetriebs unter freiem Himmel; natürlich mit entsprechender Anleitung und den gebotenen Vorsichtsmaßnahmen und Abständen. „Ein verlängertes Schattendasein unserer rund 18.000 NRW-Sportvereine, deren Angebote für ihre fünf Millionen Mitglieder nicht zuletzt der Gesundheitsstärkung dienen, wäre nicht mehr vermittelbar“, wird Klett weiter zitiert.

Zudem äußerte sich auch Dr. Christoph Niessen, Vorstandsvorsitzender des LSB, zu etwaigen weiteren Schritten der Politik. Er bietet eine enge Zusammenarbeit zwischen LSB und Politik an, verweist auf das Know-How des LSB. „Bevor wie zuletzt bei der Notbremse des Bundes völlig unklare und unverständliche Regeln aufgestellt werden, bieten wir den zuständigen Behörden erneut unsere Expertise an, um gemeinsam angemessene Richtlinien zu formulieren, die in den Vereinen auch realistisch umsetzbar sind.“

Letztendlich appelliert der LSB noch an die Politik, die aktuell geltende Coronaschutzverordnung des Landes, die am 14. Mai ausläuft, anzupassen. „In der neuen Version müssten kontaktfreier Sport draußen in Gruppen auch für Erwachsene, ein freier Sportbetrieb draußen für Kinder sowie die Öffnung von Schwimmbädern für den Schwimmsport - mit Blick auf das nachweislich geringe Infektionsrisiko in gechlortem Wasser - zwingend Berücksichtigung finden“, schreibt der LSB in seiner Mitteilung weiter.

LSB-Präsident Klett dazu abschließend: „Die Sportvereine haben in 2020 gezeigt, dass sie gute Hygienekonzepte haben und umsetzen, eine gute Nachverfolgbarkeit ist im Vereinsbetrieb ohnehin garantiert. Hinzu kommt die Möglichkeit von regelmäßigen Tests und endlich eine steigende Zahl geimpfter Personen, die laut Politik ohnehin zunehmend von Beschränkungen ausgenommen werden sollen. Deshalb wäre es eine Zumutung, wenn der Sport bei Lockerungen erneut erst als letztes Glied in der Kette in den Blick genommen würde.“