
© picture alliance / dpa
Die Stadt Dortmund erklärt, wann die städtischen Sportplätze wieder öffnen
Amateursport
Auf den städtischen Dortmunder Sportplätzen bewegt sich für Freizeitsportler weiterhin gar nichts. Kein Sport, kein Training - nicht mal Individualtraining in Minigruppen mit zwei Personen ist erlaubt.
Grund dafür ist die in Dortmund geltende „Notbremse plus“, deren Wirkung auch für Freizeitsportler noch drastischer wirkt als die der außerhalb Dortmunds geltenden sogenannten „Bundesbremse“. Ist laut „Bundesbremse“ bei den aktuellen Inzidenzzahlen ein kontaktloses Training für bis zu fünf Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres (also höchstens 13 Jahre alt) erlaubt, so sieht die Dortmunder Notbremse selbst das auf den städtischen Plätzen aktuell nicht mehr vor.
Wann von dieser strengen Praxis der Stadt abgewichen werde und wenigstens Kinder bis 14 Jahren wieder Aussicht haben, zumindest in Kleingruppen Sport treiben zu können, darüber kann die Stadt Dortmund aktuell noch keine Aussage treffen. „Das wäre wie ein Blick in die Glaskugel“, sagt Stadtsprecherin Anke Widow. „Wann sich da etwas ändern könnte, das ist ganz klar vom Infektionsgeschehen abhängig.“ Und das sei im Moment in Dortmund mit Blick auf die Inzidenzzahlen so, dass man keine verlässlichen Prognosen wagen könne, wann Kinder und Jugendliche wieder auf die städtischen Sportplätze dürfen.
Für Aufregung hatte zuletzt insbesondere das Handeln einzelner Fußball-Klubs gesorgt, die nicht auf einen städtischen Platz angewiesen sind, sondern über einen privaten Platz verfügen, für den die strenge kommunale Regelung keine Gültigkeit hat.
In Einzelfällen hatte auf Privatplätzen immer wieder Training in Kleinstgruppen stattgefunden - vor allem, um jungen Spielern ein Probetraining zu ermöglichen. Probetrainings sind aber gerade eines der zentralen Elemente der Nachwuchsgewinnung, die den meisten Klubs derzeit vollkommen fehlt. Das Bekanntwerden einzelner Sichtungstrainings auf privaten Plätzen hatte entsprechend viele Vereine, die über diese Möglichkeit nicht verfügen, erbost.
Wenig solidarische Aktion
Auch im Fußballkreis Dortmund war man über diese Praxis sauer. Einerseits, so hieß es vom stellvertretenden Kreisvorsitzenden Andreas Edelstein, sei die Nutzung solcher Möglichkeiten mit einem privaten Platz gegenüber der Mehrzahl der anderen Klubs in keiner Weise solidarisch.
Zudem wies Edelstein daraufhin, dass Probetrainings auf fremden Plätzen und die damit verbundene personelle Mischung letztlich auch dazu beitragen würden, dass sich das Infektionsgeschehen nicht schneller entspanne. So werde also das Entstehen einer Situation gebremst, von der letztlich alle profitieren würden.
Besonders ins Gewicht fällt das Problem der personellen Mischung bei Probetrainings bei Klubs außerhalb der Stadt Dortmund, wo nicht nur zwei, sondern sogar fünf Jugendkicker zusammen trainieren dürfen. Der Fußball und Leichtathletikverband Westfalen warnte zuletzt nachdrücklich die Klubs vor solchen Trainings.
Auch vor diesem Hintergrund hoffen sie Dortmunder Klubs, die auf städtische Plätze angewiesen sind, auf baldige Erleichterungen. Wann es soweit ist, steht noch nicht fest. Grundsätzlich ist die Allgemeinverfügung der Stadt, also die „Notbremse plus“, für den Zeitraum vom 3. Mai bis 16. Mai gültig. Die über diese Gültigkeitsfrist hinaus gehende Regelung befinde sich noch in der Abstimmung, hieß es am Freitag von der Stadt. Geplant sei aber, dass - in Abhängigkeit von der Rückkehr der Schulen in den Wechselunterricht - Sport in Gruppen nach den Regeln des Infektionsschutzgesetzes des Bundes wieder erlaubt werden soll. Das bedeutet, wenn die Schulen wieder öffnen, wird in Dortmund das gemeinsame Training von maximal fünf Kindern bis 14 Jahren wieder erlaubt sein.
61er-Jahrgang aus Bochum, seit über 35 Jahren im Journalismus zu Hause - dem Sport und dem blau-weißen VfL schon ewig von Herzen verbunden - als Sportredakteur aber ein Spätberufener.
