Sie nannten ihn den Baumgart der Kreisliga B. Adalbert „Adi“ Komor verschaffte einem Verein, der gar nicht mal ungewollt unauffällig eine gute Rolle in der Liga spielte, plötzlich Aufmerksamkeit. „Wer ist der Kerl, der in einem unscheinbaren Klub die Kabinenwände zum Beben bringt?“
Komor, der vor drei Jahren aus dem Bochumer Raum zu GW Kley kam, erklärte öffentlich seine Philosophie und brachte sie mit den Klubzielen in Einklang: Langsames Wachstum lautete die Prämisse. Der Verein wächst gerade auch in der Breite, aber Komor geht trotzdem, und zwar zurück in seine alte Heimat.
BV Langendreer 07 vermeldete jetzt den Trainerwechsel im Sommer. Auch der Co-Trainer Dietmar Budzinski und der Sportliche Leiter Michael Goldmann gehen mit. „Damit gehe ich wieder in die Kreisliga B, weil mein neuer Verein als Absteiger feststeht. Ich möchte aber den Wiederaufstieg erreichen. Da werde ich dann bald in deren Kabine emotional“, freut sich Komor auf die neue Aufgabe.
GW Kley verliert Spieler
Damit hat der Coach (46) auch seine Beweggründe schon genannt: „Ich weiß, dass einige Spieler Kley verlassen wollen, sodass Langendreer mehr Perspektiven für mich hat. Der Verein und ich haben einfach festgestellt, dass wir andere Wege gehen wollen. Daher habe ich auch gar nichts Negatives über meinen Klub zu sagen. Sonst würde ich ja auch schon jetzt gehen.“
Kurt Brüggemann, der Vorsitzende der Grün-Weißen, sieht es ähnlich. „Nach einer gewissen Zeit passiert es eben mal, dass sich Ideen über die Zukunft verändern oder unterscheiden. Das haben wir offen besprochen. Adi wird einen schönen Abschied erhalten. Er wird immer ein gern gesehener Gast bei uns im Dorney sein.“

Dass die Trennung mit dem aktuell nur neunten Rang in der Tabelle zu tun hat, verneinen beide Seiten. Komor erläutert: „Wir hatten ständig Personalmangel wegen Verletzungen. Teilweise musste ich einen Feldspieler ins Tor stellen. So erklärt sich, dass wir dieses Jahr nicht direkt hinter den Topteams ins Ziel kommen.“
Brüggemann sieht es ähnlich: „An Adis Arbeit und den Leistungen der Mannschaften machen wir unsere Neuausrichtung nicht fest, aber für uns ist das eben jetzt die Möglichkeit, personell einen etwas anderen Weg zu fahren.“
Brüggemann präsentiert dann auch den Namen des Komor-Nachfolgers: „Daniel Naujocks, der zuletzt beim Dorstfelder SC und beim SV Westrich tätig war, kommt im Sommer zu uns.“ Der 42 Jahre alte Coach soll laut Brüggemann eine Mannschaft aus alten Kleyern, jungen Spielern und Wiederkehren sowie Neuen, die zum Klub passen, formen.
„Wir haben in der Jugend guten Zulauf, bald zwei Seniorenmannschaften, so dass wir neben dem Spaß auch guten Fußball mit Herz zeigen wollen.“ Stichwort Identifikation: „Und wer neu ist“, da ist sich der Vorsitzende ganz sicher, „dem färben wir das Herz grün.“ Nur muss das bald ohne die legendären Kabinenansprachen gehen.

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