Kreativ in der Corona-Zeit - So läuft das Training bei Fußballteams weiter

© SV Brackel

Kreativ in der Corona-Zeit - So läuft das Training bei Fußballteams weiter

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Vernachlässigung, Langeweile, Winterspeck – Kinder leiden wegen der Einschränkungen, da sie wenig tun dürfen. Ein Trainerteam hat sich zur Aufgabe gemacht, die Kindern weiter zu trainieren.

Dortmund

, 27.12.2020, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Männer beim SV Brackel 06 um den bekannten Dortmunder Amateurfußballer Mounir Bazzani (Hombrucher SV, TuS Eichlinghofen, RW Barop) sind beileibe nicht die einzigen in der Stadt, die sich um den Gemütszustand ihres Nachwuchses kreativ kümmern. Das Beispiel der Brackeler soll für sie alle stehen.

Der Freitag ist heilig. Um 18.30 Uhr sind 17 Kinder „on“, wie sie selbst es nennen. Und die Erwachsenen Mounir Bazzani, Carsten Dzuba, Denis Solopov und Christian Schaake kümmern sich in verschiedenen Funktionen um mehrere Juniorenteams der Brackeler, aber freitags um 18.30 Uhr wissen auch sie, dass jetzt nur die C2-Junioren (Jahrgang 2007) im Fokus stehen. Zoom-Meeting!

„Und alle sind immer dabei“, begrüßt Bazzani , dass seine Jungs begeistert mitmachen. Der Eifer geht so weit, dass Vater (Trainer) und Sohn (Spieler) ihre Familienverhältnisse für 90 Minuten in den Hintergrund stellen: „Amin geht dann in ein anderes Zimmer und macht alle Übungen mit.“

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Mit 30-minütigen „Stabi“-Übungen geht es los. Kraft und Athletik stehen auch öfter auf dem Programm. Danach ist Zeit für Spiel und Spaß. Zuletzt bat das Trainerteam zum fröhlichen Stadt, Land, Sportler. Damit den Jungs nicht langweilig wird, erarbeiteten die Coaches für die kommenden Wochen neue Aufgaben: „Jeder sucht sich einen Lieblings-Profi aus, den er genau unter die Lupe nimmt“, erklärt Bazzani. Die Nachwuchs-Brackeler beantworten dann Fragen wie: Wie bewegt sich der Profi? Was macht ihn einzigartig? Was macht er gut? Was macht er schlecht? Und klar: Die Ergebnisse präsentieren sich die Kinder im Zoom-Meeting. So geht der Gesprächsstoff nie aus.

Diese 90 Minuten sind in den Corona-Zeiten so wichtig

Diese 90 Minuten sind in den Corona-Zeiten so wichtig. Das demonstrieren die Brackeler immer freitags, seitdem die Plätze gesperrt sind. Dann blicken sie gemeinsam, in wie weit sie ihr Wochenpensum eingehalten haben. Fast immer folgt eine Seelenmassage, denn Bazzani hat festgestellt, dass alle ihre Übungen machen und die Laufeinheiten auch vorbildlich absolvieren. Was ist schon für einen Mannschaftssportler schöner, als vor den Kollegen ein dickes Lob zu erhalten? In Brackel gehen 17 Jungs also gut gelaunt ins Wochenende.

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Bazzani weiß um die Bedürfnisse der Kinder: „Für sie ist so ein Lockdown sehr schwierig. Ihnen gehen die Möglichkeiten aus, selbstständig aktiv zu bleiben. Schnell kommen dann auch vier oder fünf Kilo mehr auf die Waage.“ Dass sich der Trainerstab altersgerechten Medien bedient, um das zu vermeiden, versteht sich von selbst. Per App übermitteln die Fußballer ihre Arbeitsnachweise an die Trainer und ihre Teamkollegen. „Dies motiviert sie zusätzlich“, hat Bazzani beobachtet.

Brackel ist Erster in der Aufstiegsrunde

Resultate in der App ersetzen nicht Ergebnisse in der realen Tabelle. Das wissen Bazzani und Co. „Wir sind Erster der Aufstiegsrunde. Da tat die Unterbrechung besonders weh. Aber Wiedersehen macht ja Freude, und selbst wenn es zunächst nur am Bildschirm ist. Ob die jungen Brackeler am 2. Weihnachtstag „on“ sein werden, steht noch nicht fest. Das liegt nicht nur an Weihnachten, sondern auch daran, dass ein wichtiger Bestandteil dieser Meetings einen runden Geburtstag feiert und daher beschäftigt sein könnte. Christian Schaake, auch kommissarischer Jugendleiter, wird 50. Ein Ständchen werden die Jungs ihm aber bestimmt trotzdem via Zoom bringen.

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Der Jubilar darf sich sicher sein, dass trotz Weihnachten und „50.“ nur der Geburtstag rund wird. Die Bäuche seiner Spieler sind es nicht, dafür trainieren sie zu fleißig.

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