Der Kirchhörder SC trifft am Sonntag auf SW Wattenscheid. © Schaper
Fußball-Landesliga
Kirchhörder SC sorgt sich um wichtige Stützen: Kreuzband kaputt und Magen-Darm
Der Kirchhörder SC empfängt am Sonntag das Team von SW Wattenscheid 08 - eine unbequeme Aufgabe für die heimstarken Kirchhörder. Ein junger Akteur, der richtig Eindruck hinterlassen hat, ist fraglich.
Er ist einer dieser Spielertypen, die sie in Kirchhörde so schätzen. Jung, lernwillig, selbstbewusst, dabei aber geerdet und natürlich ein guter Fußballer. Wäre bitter, aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass er am Sonntag das Spiel seines KSC gegen SW Wattenscheid neben Trainer Sascha Rammel von außen verfolgt. Vielleicht geht ja noch was beim Spieler. Ein interessanter Typ aber ist das Talent allemal.
Sollte ein Einsatz zu früh kommen, werden Trainer und Youngster hoffen, dass die elf Spielenden die gute Heimbilanz ausbauen. Besonders wegen Auswärtsniederlagen bei den Topteams knüpft Kirchhörde aktuell nicht an das prächtige Vorjahresergebnis, als die Jungs von der Kobbendelle als Erster in die Coronapause gingen, an. Lars Kozdron (21) nimmt seinem Coach die beruhigenden Worte an den Anhang ab, dass die Mannschaft absolut intakt sei: „Ich komme ja vom SV Bommern. Die Trainingsbeteiligung ist top. Schon während der Hinfahrt haben wir in unserer kleinen Fahrgemeinschaft richtig Spaß.“
Diese Woche ist ihm dieser ein wenig vergangen. „Ich habe wegen Magen-Darm nicht trainiert. Mal abwarten, ob das klappt.“ Auf den Magen geschlagen war ihm das 0:1 zuletzt in Wanne aber nicht: „Das sind andere Gegner als vor einem Jahr. Ich denke, jetzt kommen Mannschaften, gegen die wir uns schnell in der Tabelle vorarbeiten können.“
Gegen die ganz Großen der Liga fehle ihnen einfach noch „das gewisse Quäntchen“, wie Sascha Rammel es formuliert. „Wir haben so viele junge Leute. Das kommt dann vielleicht noch.“ Der Sieg bei Türkspor bildete da allerdings eine Ausnahme.
Rammel: „Wattenscheid ist ein unbequemer Gegner“
Den Blick nach vorne gerichtet, sind sich Rammel und Kozdron dann aber einig, dass Wattenscheid, zwei Plätze vor den Kirchhördern im Klassement, ein unbequemer Gegner ist. Aber auf der eigenen Anlage gewann Kirchhörde zwei Spiele und spielte unentschieden im Derby gegen den Hombrucher SV. Das ist im Übrigens der Verein, mit dem Kozdron als B-Junior drei Bundesliga-Spiele bestritt.
Das war eine Zeit, in der er merkte, er wollte auch als Senior mal höherspielen. Er wechselte zum FC Brünninghausen, was aber kein gutes Ende fand. Sehr ehrlich räumt er ein, er habe seinem damaligen Trainer ein „paar Dinge“ gesagt, die „nicht in Ordnung waren. Ich habe mich entschuldigt, aber der Trainer legte mir einen Tag vor Ende der Wechselfrist den Abschied nahe.“
Die fehlende Gnade in Brünninghausen führte Kozdron zu seinem Heimatverein SV Bommern zurück. „Wir stiegen sogar in die Bezirksliga auf, aber ich wollte es höher probieren. Und Kirchhörde hat sich vor einem Jahr als ideale Lösung erwiesen.“
Selbst wenn das Team noch im Mittelfeld rangiere, sei es in anderen Bereichen spitze: „Wir sind nicht wegen des Geldes hier. Wir wollen eine Einheit sein, die Spaß hat. Mir gefällt es, wie der Klub auf junge Spieler setzt. Aber ein Simon Rudnik als Mitspieler und Ansprechpartner ist dann doch ganz wichtig für uns.“ Dabei redet Kozdron so positiv über einen direkten Konkurrenten. „Ich spiele gerne auf der Sechs oder der Acht, das sind ja auch Rudis Positionen. Ich kann mich über mangelnde Spielanteile trotzdem nicht beklagen.“
Der junge Mann könnte vielleicht, sollte er genesen sein, mit Rudnik ein Gespann bilden. Der Jüngere ist dann keiner, der sich versteckt: „Ich sehe mich technisch versiert, spreche aber auch viel auf dem Platz.“ Kommunikation ist dem angehenden Elektrotechnik-Meister sehr wichtig: „Individualisten mag ich nicht. Ich stehe auf Teamplayer.“ Und da sieht er sich beim KSC genau richtig aufgehoben.
Rammel weist darauf hin, dass ihm ein aus dem hinteren Bereich kommender Leader bei den verlorenen Spielen etwas gefehlt habe. Vielleicht muss Kozdron nur seine Stimme noch deutlicher erheben, denn unter Strom steht er schon berufsbedingt. Ihren Meister in SW Wattenscheid wollen Rammel und Spieler nicht finden. Die Wattenscheider sind auf dem, was sich da Fußballplatz nennt, auch stärker. In der Fremde gewannen sie erst ein Spiel.
„Wir wollen auf die Niederlage in Wanne einen Dreier nachlegen“, sagt Rammel. Den Coach besorgt neben Kozdrons Darmflora allerdings auch das Knie von Muhammed Hüzeyfe Güreser: „Wir fürchten, dass er sich in Wanne das Kreuzband angerissen hat.“
Aber der KSC hat ja nicht nur ihn und Kozdron, die Kirchhördes Philosophie leben. Und sie haben schon oft bewiesen, dass sie es so gut können, dass auch namhafte Gegner dran glauben mussten. Die beste Zeit der Wattenscheider mag vielleicht Vergangenheit sein, die jungen Kirchhörder müssen vielleicht dann trotzdem das fehlende Quäntchen draufpacken.
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