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Kevin Großkreutz wechselt in den Dortmunder Amateur-Fußball? Mach es, Kevin!
Meinung
Die Zukunft des Weltmeister Kevin Großkreutz ist ungewiss. Er kann sich sogar einen Wechsel in den Dortmunder Amateurfußball vorstellen. RN-Redakteur Thomas Schulzke hat eine klare Meinung.
Die Aussage von Kevin Großkreutz, sich einen Wechsel als Spieler in den Dortmunder Amateurfußball vorstellen zu können, kam irgendwie überraschend. Er nannte auch gleich drei Klubs, deren Trikot er tragen würde: FC Brünninghausen, ASC 09 Dortmund und TuS Bövinghausen. Das sind aktuell die drei besten Dortmunder Amateurfußball-Teams.
Und ein Wechsel zurück nach Dortmund ergäbe für alle Parteien Sinn. Sowohl für den möglichen Klub als auch für Kevin Großkreutz. Aber blicken wir zuerst auf den Spieler. Großkreutz muss niemandem mehr etwas beweisen. Er ist zweimal Deutscher Meister geworden, hat einmal den DFB-Pokal gewonnen, ist Weltmeister und stand im Finale der Champions League. Eine Vita eines großen Fußballers.
Zuletzt rückten die Schlagzeilen eher ins Negative. Beim Zweitligisten VfB Stuttgart musste er frühzeitig gehen. Eine nächtliche Partysause mit Talenten des VfB Stuttgart endete in einer Schlägerei und führte zur Trennung vom Weltmeister. Der KFC Uerdingen kündigte ihn zuletzt fristlos, weil er angeblich in der Corona-freien Zeit nicht auf Geld verzichten wollte. Auf der anderen Seite gibt es aber einen Rechtsstreit, weil Großkreutz noch immer auf Gehälter wartet.
Vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, dass Großkreutz seine Profi-Karriere beendet und dorthin geht, wo seine Freunde sind. Und davon hat er etliche im Dortmunder Amateurfußball. Und er selbst liebt den Amateurfußball auch. Er war mit Herzblut Trainer bei seinem Heimatklub VfL Kemminghausen.
Er hat Türkspor Dortmund jede freie Minute neben seinem Job bei Uerdingen und seiner Familie geschenkt. Der 32-Jährige macht keine halben Sachen. Und erst recht nicht, wenn er bei seinen Freunden in der Pflicht steht. Er macht alles zu 100 Prozent. Er ist immer mit Emotionen dabei, auch wenn diese ihm schon häufiger im Weg standen. Nicht selten löscht er bei Facebook seine Posts.
Und der Dortmunder Fußball bietet ihm einen Hort der Wärme. Aber auch sportlich bietet ihm Dortmund etwas. Klar, er hat zuletzt noch in der Dritten Liga gespielt und ist topfit. Aber der Fußball, den der ASC 09 oder der TuS Bövinghausen anbieten, ist schon semiprofessionell. Das ist kein Tresenfußball.
Und auch aus Vereinssicht ergäbe es Sinn, Kevin Großkreutz zu verpflichten. Er würde zweifelsohne jede Dortmunder Mannschaft verstärken. Zudem würde er den Klub mehr ins Rampenlicht rücken. Denn welcher Amateurklub hat schon einen Weltmeister in seinen Reihen? Ein weiterer Nebeneffekt wäre, dass das Zuschauerinteresse steigen würde. Früher haben die Fans dafür bezahlt, ihn in den großen Stadien in ganz Europa zu sehen.
Jetzt hätten sie die Möglichkeit, ihn vielleicht im Aplerbecker Waldstadion zu sehen oder an der Provinzialstraße in Bövinghausen. Der Wechsel von Kevin Großkreutz in den Dortmunder Amateurfußball wäre eine Win-win-Situation für alle. Also: Mach es, Kevin!