Kerim Acil, warum verlassen Sie plötzlich Türkspor Dortmund?

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Kerim Acil, warum verlassen Sie plötzlich Türkspor Dortmund?

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Kerim Acil spielte für einen der aufstrebenden Klubs in Dortmund und durfte bei Türkspor sogar mit seinem Bruder Muhammed zusammenspielen. Dennoch wechselt er. Die Frage ist: Warum?

Dortmund

, 15.04.2021, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kerim Acil ist ein intelligenter Mensch. Er studiert chemische Biologie in Dortmund und ist aktuell für ein halbes Jahr in den USA. Dort arbeitet er in einem Labor der renommierten University of California in San Diego.

Eingerichtet und ein Stück weit eingelebt hat er sich bereits in den vergangenen Wochen seit seiner Ankunft, berichtet er. Und viel nachgedacht habe er auch. Über seine Zeit bei Türkspor Dortmund seit seiner Ankunft, seinen eigenen Anspruch und seinen Wunsch auf fußballerischer Ebene.

Acil hinterfragte sich

Und er gibt zu: „Es kommt wahrscheinlich überraschend, dass ich wechsel. Für mich ist das aber der richtige Schritt, um in meine alte Form zurückzukehren.“

Acil wird Türkspor Dortmund nämlich verlassen und sich dem FC Iserlohn anschließen. Das teilte er TSD-Präsident Akin Kara und dem Sportlichen Leiter Dimitrios Kalpakidis aus den USA mit.

Doch warum verlässt er Türkspor? Denn auch wenn der Klub lediglich in der Landesliga spielt, der 25-Jährige ja bereits einiges an Oberliga-Erfahrung gesammelt hat, soll der Weg des Klubs nach oben gehen. Viele bekannte und individuell starke Spieler, ein Kader, der mindestens hohes Westfalenliga-Niveau besitzt, und sein Bruder Muhammed, der dort im Tor steht.

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„Das Drumherum war top. Weltklasse, wirklich. Der Präsi, mit den Jungs, die Trainingsintensität. Das war wirklich sehr, sehr gut“, sagt er. Doch Acil hinterfragte sich selbst, seine Leistungen, seinen persönlichen Anspruch. „Ich konnte bei Türkspor nicht mein ganzes Potenzial herausholen, habe mich oft nicht wiedererkannt bei den Spielen, hatte Blockaden im Kopf bei den Spielen. Das hat alles zusammen zu der Entscheidung geführt, dass ich bereit bin zu wechseln.“

Im März kündigte er noch an, nach seinem USA-Aufenthalt zu Türkspor zurückzukehren, sagte damals: „Hoffentlich spielt Türkspor dann schon in der Westfalenliga.“ Daraus wird wohl nichts mehr, denn eine Saisonfortsetzung ist aktuell absolut außer Reichweite.

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Westfalenliga wird er trotzdem spielen, nur dann beim FC Iserlohn und seinem ehemaligen Trainer aus Brünninghausen-Zeiten Maximilian Borchmann. „Max Borchmann war der entscheidende Faktor“, sagt Acil selbst. „Max selbst und die Sportliche Leitung waren sehr, sehr bemüht um mich. Wir haben viele Gespräche geführt, sehr lange und sehr gute Gespräche geführt.“

„In der Fußball-Hierarchie hinten anstellen“

Und diese Gespräche mündeten mit einer klaren Perspektive für Acil: als Führungsspieler beim Westfalenligisten. „Ein entscheidender Faktor ist, dass ich in Iserlohn eine andere Rolle einnehmen kann und auch werde. Es liegt mir in den Genen, dass ich Verantwortung übernehme, eine Mannschaft führe.“

Im Dortmunder Norden war das nicht der Fall. Dort spielen viele Fußballer, die bereits viel erlebt haben, die viel in ihren Karrieren erreichten, dort den Ton angeben.

„Bei Türkspor besetzen diese Positionen ganz andere Spieler von ganz anderem Kaliber, da muss man sich in der Fußball-Hierarchie hinten anstellen“, gibt er zu.

All das hat Acil reflektiert, lange darüber nachgedacht und ist zu dem Schluss gekommen, etwas Neues zu wagen.

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Und Borchmann spielt dabei den wohl größten Faktor: „Mir gefällt es, wie Max arbeitet. Auch wenn wir damals abgestiegen sind, haben wir einen sehr, sehr geilen Fußball gespielt. Mutig nach vorne verteidigen, offensives Anlaufen, alles was dazu gehört.“

Es war nur ein halbes Jahr, welches Acil mit Borchmann in Brünninghausen erlebte, aber dieses hat wohl Eindruck geschaffen. Und führt die beiden nun zusammen, sobald Acil aus den USA zurückkehrt.

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