
© Timo Janisch
Jonas Keimer: Erst bei Brackel 06 abgesagt, dann bei Brackel 61 zugesagt
Fußball-Kreisliga
Nach seiner Zeit als Spielertrainer wechselt Jonas Keimer zum A-Ligisten Dortmunder Löwen - Brackel 61. Im Interview spricht er über die Gründe und seine Ziele mit seinem neuen Verein.
Die aktuelle Saison verlief für Jonas Keimer turbulent. Am Anfang der Spielzeit gab es Probleme zwischen dem neuen Trainerduo Reza Hassani und Kevin Großkreutz und ihm und darauf trennte sich der VfL Kemminghausen von Keimer. Dann wechselte das Trainergespann zu Türkspor Dortmund und Keimer war bei Kemminghausen wieder im Boot – und wurde sogar Spielertrainer.
Für die kommende Saison schließt er sich nun den Dortmunder Löwen - Brackel 61 an. Was er mit dem Team vorhat und wie er selbst diese turbulente Saison erlebt hat, schildert der 27-Jährige im Interview.
Jonas Keimer, nach vielen Jahren beim VfL Kemminghausen mit einer kurzen Unterbrechung folgt nun der Wechsel in die A-Liga zu den Dortmunder Löwen. Was waren die Gründe dafür?
Da kommt vieles zusammen. Einerseits will ich mich beruflich selbstständig machen. Ich werde demnächst meinen Master in Sportwissenschaften abschließen und will dann als Personal Trainer arbeiten. Dazu habe ich schon Kontakt zu einer Physiotherapie aufgenommen, bei der ich einsteigen werde. Das wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Daher schaffe ich es nicht mehr, dreimal die Woche zu trainieren und wollte kürzer treten. Außerdem ist Brackel 61 mein Jugendverein und ich habe schon viel Gutes über den Verein und das Team gehört. Zudem wohne ich in Brackel und der Sportplatz ist direkt vor der Haustür.
Die aktuelle Saison verlief ziemlich turbulent für Sie. Nach dem Abstieg aus der Landesliga trennte sich der Verein noch vor Beginn der Spielzeit von Ihnen.
Leider gab es einige Dissonanzen zwischen dem Trainerteam und mir. Daher folgte dann die Trennung. In der Rückrunde wollte ich dann für den SV Brackel 06 auflaufen und hatte mich schon mit Giova [Giovanni Schiattarella] auf eine Zusammenarbeit geeinigt.
Doch dann wechselten nach dem sechsten Spieltag Reza Hassani und Kevin Großkreutz zusammen zu Türkspor Dortmund und Sie waren wieder zurück bei Kemminghausen.
Genau. Giova zeigte viel Verständnis und konnte mein Entscheidung nachvollziehen, wieder zum VfL zurückzugehen. Außerdem musste ich dann nicht darauf warten, dass die Sperre wegen des Wechsels innerhalb einer laufenden Saison abläuft.
Die Verantwortlichen beim VfL machten Sie zusammen mit Alexander Stärk sogar zum Spielertrainer.
Ja. Die Trennung vor der Saison war auch keine Entscheidung des Vereins, sondern eine des damaligen Trainerteams. Der Verein hat mich voll unterstützt. Der Job als Spielertrainer hat viel Spaß gemacht. Die Jungs haben voll mitgezogen und ich möchte natürlich – wenn es möglich ist – die Saison mit dem Team auch beenden.
Wird Alexander Stärk die Mannschaft des VfL in der kommenden Spielzeit alleine betreuen?
Nach meinen Informationen gibt es hierzu noch keine klare Entscheidung. Alex ist umgezogen und überlegt auch aufzuhören, weil die Distanz zum Trainingsplatz größer geworden ist.
Kommen wir wieder zurück zu Ihnen: Wie ist der Kontakt zu den Dortmunder Löwen entstanden?
Der Sportliche Leiter des Teams Jannis Greita hat mich angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, für den Verein zu spielen. Ich habe mir dann alles angehört und kann mich mit den Plänen und Zielen des Clubs voll identifizieren. Außerdem passte mir das auch insofern gut ins Konzept, da ich sowieso kürzertreten wollte. Daher war es eine naheliegende Entscheidung.
Haben Sie denn mit Brackel 61-Trainer Michael Kalwa schon mal zusammengearbeitet?
Nein, noch nicht. Aber mit seinem Bruder Martin. Der war damals Torwarttrainer bei Brackel 06. Und mit Michaels Neffen Alexander habe ich bei Brackel 06 zusammengespielt und treffe ihn ja jetzt bei Brackel 61 wieder.
Führen Sie uns kurz durch Ihre Karriere: Sie sagen, Brackel 61 ist ihr Heimatverein...
Genau. Mit 3 1/2 Jahren habe ich dort bei den Minikickern angefangen. Dann bin ich zur E-Jugend zu Brackel 06 gewechselt, weil die eine Liga höher spielten. Dort blieb ich dann etwa 15 Jahre. Das Problem war, dass ich nach der A-Jugend fast durchgehend verletzt war. Meine Hüfte machte mir immer wieder zu schaffen. Deshalb kann man sagen, dass ich erst mit 23 meine erste wirkliche Saison bei den Männern hatte.
Und dann ging es nach zwei Jahren in Kemminghausen zum Holzwickeder SC. Dort stand am Ende der Aufstieg in die Oberliga, aber für Sie reichte es trotzdem nicht zu vielen Einsätzen. Insgesamt acht Spiele absolvierten Sie.
Ja, leider. Nur in den ersten zehn Spielen etwa stand ich im Kader. Dann erlitt ich einen Fußsehnenanriss und fiel für den Rest der Saison aus.
Dann folgte der Wechsel zurück nach Kemminghausen, wo Sie nach den anfänglichen Schwierigkeiten zum Spieltrainer wurden und diese Position auf dem Feld wahrnahmen.
Genau. Alex hatte noch mit einem komplizierten Handgelenksbruch zu kämpfen und hat daher den Job an der Seitenlinie übernommen und ich habe gespielt.
Nun folgt der Wechsel nach Brackel. Was sind Ihre Ziele mit dem neuen Verein?
Ehrlich gesagt, habe ich kein konkretes Ziel vor Augen. Ich müsste erstmal reinkommen und alles und alle kennenlernen. Der Verein ist super organisiert und hat eine tolle Anlage. Mir gefällt es auch, dass der Verein sich sozial engagiert. Das war auch ein Grund, warum ich mich für den Club entschieden habe.
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
