
© Stephan Schuetze
Jetzt ist auch die Westfalenliga betroffen: Corona-Absage bei Dortmunder Klub
Fußball-Westfalenliga
Nebenan gilt der beinahe vollständige Fußball-Shutdown. Bei einem Fußball-Westfalenligisten hätte am Sonntag trotzdem Alltag herrschen sollen. Dann aber machte sich auch dort Corona bemerkbar.
Keine drei Kilometer Luftlinie sind es zwischen dem Platz des Fußball-Westfalenligisten und dem Sportplatz der SG Massen. Doch während auf dem einen Platz am Sonntag absolutes Spielverbot herrscht, hätte quasi einen Steinwurf entfernt in der Fußball-Westfalenliga 2 gespielt werden sollen.
Während Massen zum politischen Kreis Unna gehört und durch die dort gültige Allgemeinverfügung der Spiel- und nicht-kontaktfreie Trainingsbetrieb untersagt sind, sind in Dortmund seitens der Stadt keine neuen Einschränkungen für die Sportler selbst gültig.
Wickede hätte gegen Hassel spielen sollen
Da auch der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) nur Spiele mit Beteiligung von Mannschaften aus dem politischen Kreis Unna abgesagt hat, stand dem Heimspiel Wickedes gegen YEG Hassel am Sonntag nichts im Wege - bis Freitagnachmittag. Dann machte sich auch in Wickede das Coronavirus bemerkbar.
Von einer „Normalität auf Zeit“ sprach Marko Schott, Trainer der Westfalia noch am Freitagvormittag. Er würde sich natürlich wünschen, dass er mit seiner Elf noch möglichst lange und ohne Unterbrechung weiterspielen könne, sagte er da. Trotzdem befände man sich im Warten darauf, dass der Riegel auch in Dortmund dicht gemacht werde. Seine eigene Mannschaft musste nicht lange darauf warten.
Am Freitagnachmittag kam die Absage für das Spiel am Sonntag. Bei YEG gebe es Corona-Verdachtsfälle in der Mannschaft. Das Spiel sei deshalb abgesagt worden, sagte Marko Schott. Die späte Absage ärgert ihn. Wenn es Fälle gebe, könne man dagegen nichts machen, sagte er, „aber wir haben jetzt gerade zwei, drei Verletzte, die zum Team zurückkehren und dann werden wir wieder ausgebremst“.
Marko Schott war nach dem 1:1 gegen den BSV Schüren optimistisch
Das 1:1 im Derby gegen Schüren habe ihn optimistisch gestimmt. Eigentlich sollte am Sonntag der erste Dreier her für die Westfalia. „Nach den beiden schwarzen Tagen haben wir hinten besser gestanden haben und wollten uns nach dem Derby endlich belohnen.“
Mit den schwarzen Tagen meint der Wickeder Trainer das 0:6 gegen Sodingen und das 4:6 in Wiemelhausen. Beim Lokalduell gegen den BSV Schüren (1:1) lief es vor Wochenfrist schon besser. „Die Spiele werden nicht mehr“, mahnt Schott, der sich jetzt noch schnell um einen Gegner für ein Freundschaftsspiel bemühen möchte, damit sein Team im Rhythmus bleibt.
Gegen Hassel wäre es für Westfalia Wickede um wichtige Punkte gegangen. Der Saisonstart ging daneben. Die Schwarz-Weißen stehen nach sechs Spielen mit nur zwei Punkten da.
Der Lust am Fußball stehe die weiter unkalkulierbare Corona-Lage nicht im Wege. „Davon lasse ich mich nicht beeinflussen“, sagt Schott. Schließlich sei es weiterhin seine Aufgabe und sein Ziel, seine Spieler unabhängig von der zuweilen unübersichtlichen Lage im FLVW zu motivieren.
Einen beinahe kompletten „Fußball-Shutdown“ wie im Kreis Unna könnte er auch innerhalb der Stadt Dortmund nachvollziehen. „Die Zahlen sprechen dafür“, sagt Schott. Letztlich könne man die Regelungen ja ohnehin nur hinnehmen. Seit Donnerstagmorgen ist Dortmund laut Definition des Robert Koch-Instituts ein Corona-Risikogebiet.
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.

Als gebürtiger Dortmunder bin ich großer Fan der ehrlich-direkten Ruhrpott-Mentalität. Nach journalistischen Ausflügen nach München und Berlin seit 2021 Redakteur in der Dortmunder Stadtredaktion.
