Corona: Erste Dortmunder Fußballer müssen wieder pausieren: „Das ist extrem schädigend“

© Timo Janisch

Corona: Erste Dortmunder Fußballer müssen wieder pausieren: „Das ist extrem schädigend“

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Das Coronavirus legt erste Teile der Dortmunder Sportlandschaft wieder lahm. Am Sonntag müssen manche Fußballer nach langer Zeit wieder pausieren. Ein Stimmungsbild.

Dortmund

, 15.10.2020, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die steigenden Corona-Zahlen wirken sich weiter auf den Sportbetrieb aus. Auch der Dortmunder Amateurfußball bleibt davon nicht verschont. Der Fußballkreis Dortmund sah in der Allgemeinverfügung des politischen Kreises Unna einen Wettbewerbsnachteil (aufgrund nicht gegebener Trainingsmöglichkeiten) für Mannschaften aus dem Kreis Unna.

Der Kreis entschied deshalb in Absprache mit seinen Vereinen, dass sie am Sonntag zu ihren Auswärtsspielen in Dortmund in den Kreisligen zunächst nicht antreten müssen. Seit Donnerstagnachmittag dürften sie das auch gar nicht mehr.

Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) forderte am Donnerstag die spielleitenden Stellen auf, „die Pflichtspiele der Vereine des politischen Kreises Unna – unabhängig, ob als Heim- oder Auswärtsspiel – bis einschließlich 25.10.2020 abzusetzen.“ Dies gelte sowohl für den kreislichen als auch überkreislichen Spielbetrieb und den Futsal-Spielbetrieb.

Wir haben bei drei Dortmunder Klubs, die nun zwangsläufig von der Absage betroffen sind, nachgefragt, wie sie dazu stehen. Im Gespräch erzählen Maik Kortzak (Trainer SF Sölderholz), Hasan Kayabasi (Sportdirektor und Interimstrainer SC Osmanlispor) und Friedrich-Wilhelm Harbott (Vorsitzender TuS Neuasseln), wie sie zu den Absagen stehen.

Maik Kortzak (SF Sölderholz): „Die Gesundheit geht immer vor, auch wenn sich in einem Fußballspiel wissentlich noch keiner angesteckt hat. Es ist aber wohl so, dass die Vereine die Maßnahmen nicht so umgesetzt bekommen, wie es vorgeschrieben ist. Ich habe bei einem Spiel gesehen, dass viele Zuschauer im Regen ohne Maske unter einem Dach nebeneinander standen.

Für uns ist die Absage doppelt ärgerlich, weil wir schon letzte Woche gegen Brambauer nicht spielen konnten. Wir haben jetzt drei Wochen Pause, weil unser Vorstand auch keine Testspiele machen möchte. Wir kommen natürlich der Empfehlung nach, aber für den Rhythmus ist das extrem schädigend. Dass die Lüner und Schwerter Klubs aber nicht spielen wollen, verstehe ich total.“

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Hasan Kayabasi (SC Osmanlispor): „Den Lünern und Schwertern ist das fair gegenüber. Ich finde, dass man den Spielbetrieb im Kreis ruhen lassen sollte, solange die Schwerter und Lüner nicht trainieren können. Uns tut diese Pause gut. Ich habe ein bisschen mehr Zeit, die Mannschaft kennenzulernen und einen neuen Trainer zu suchen.

Meine Befürchtung ist allerdings, dass in ein bis zwei Wochen gar nicht mehr gespielt wird. Ich wünsche mir eine Vorgabe vom Verband, welche Maßnahmen man definitiv durchziehen muss.“

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Friedrich-Wilhelm Harbott (TuS Neuasseln): „Ich habe mit der Entscheidung gerechnet. Wir werden nun stattdessen ein Freundschaftsspiel gegen den SV Brackel II bestreiten. Ich gehe davon aus, dass wir im November und Dezember noch größere Probleme bekommen werden.

Aktuell helfen wir auch dem Oberligisten Holzwickeder SC, bei dem mein Sohn Tim Sportlicher Leiter ist. Wahrscheinlich wird die erste Mannschaft am Freitag bei uns trainieren. Nächste Woche wollen wir ein Testspiel gegen deren Reserve bestreiten.“

Dieser Plan, den Harbott am Mittwoch ankündigte, wird nach der FLVW-Mitteilung von Donnerstag nun aber auch nicht mehr umzusetzen sein. Mittlerweile hat der Verband „den Vereinen des politischen Kreises Unna die Durchführung von Freundschaftsspielen – unabhängig, ob als Heim- oder Auswärtsspiel – bis einschließlich 25.10.2020 untersagt“.

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