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Jannik Urban überzeugt beim ASC im Sturm - aber könnte trotzdem zurück ins Mittelfeld
Fußball-Oberliga
Ob im Mittelfeld oder im Sturm: Jannik Urban überzeugt beim ASC 09 Dortmund überall - selbst am Elfmeterpunkt. Der 18-Jährige äußert sich zu seiner Verlängerung.
Mit der Anzahl der verletzten oder gesperrten Spieler beim ASC 09 Dortmund könnte man fast eine ganze Elf auf den Platz schicken. Zuletzt kam auch noch der Ausfall von Top-Torjäger Maximilian Podehl dazu. Aber wer soll seine Tore ersetzen? Zuletzt trug sich mit Jannik Urban auch ein Spieler in die Torschützenliste ein, der in dieser Rolle und auf dieser Position vorher noch nicht auftauchte.
Jannik Urban trifft in seinem Debüt als Stürmer direkt
Vor dem Spiel gegen Preußen Münster II (4:3) am Sonntag (28. November) sagte Trainer Antonios Kotziampassis noch, dass ihm „ein, zwei Pläne durch den Kopf gehen würden“, wie er Podehl ersetzen wolle. Kurz vor dem Anpfiff stellte sich heraus: Urban stürmte neben Maurice Danielle Werlein. Durch einen selbst herausgeholten Elfmeter traf der eigentliche Mittelfeldspieler auch direkt zum ersten Mal in dieser Saison.
Kotziampassis erklärt die Idee dahinter: „Wir mussten durch Maxis Ausfall anders spielen. Ich wollte mehr Laufstärke vorne, kompakter im Mittelfeld stehen und Größe bei Standards.“ Mit Urbans Leistung war er zufrieden: „Er hat auf ungewohnter Position das gemacht, was ich mir vorgestellt habe. Das wird aber wohl nicht dauerhaft seine Position sein.“
Jannik Urban merkt klare Unterschiede bei den Positionen
Der 18-Jährige rechnete vor dem Spiel schon damit, dass er etwas nach vorne rücken könnte: „Ich habe mir gedacht, dass wir hinten noch gut aufgestellt sind, aber vorne wenig Optionen haben. Im Training habe ich auch mal andere Positionen gespielt.“
In der Spielweise merkte er einen Unterschied zu seiner eigentlichen Position im zentralen Mittelfeld: „Ich hatte andere Laufwege. Vorher bin ich eher immer im gleichmäßigen Tempo gelaufen. Im Sturm sprintet man viel öfter. Da war ich nicht so drauf vorbereitet.“ Dementsprechend fertig sei er nach dem Spiel gewesen.
Im Nachholspiel gegen TuS Haltern am Donnerstagabend (2:1) saß Urban deswegen zunächst auf der Bank, kam aber in den 55. Minute rein und machte ein starkes Spiel. Die Chance, dass er am Sonntag (16 Uhr) im Topspiel bei der U21 des SC Paderborn (3.) wieder von Anfang spielt, ist groß.
Jannik Urban ist absoluter Stammspieler beim ASC
Gegen Münster II krönte Urban seine überzeugende Leistung mit dem Elfmetertor zum 1:0, nachdem er selbst gefoult wurde. „Wir haben vor dem Spiel besprochen, wer schießt. Ich habe mich auch gut gefühlt.“
„Gut“: Das wäre für Urbans bisherige Saison fast schon eine Untertreibung. In seinem ersten Seniorenjahr stand er in allen Ligaspielen auf dem Platz, kommt nach 14 Partien auf 1022 Minuten. „Dass es so gut läuft und dass ich so viele Minuten und so viel Vertrauen bekomme, hätte ich vorher nicht gedacht.“
Jannik Urban über den ASC: „Hier ist alles überragend“
Kotziampassis: „Er hat sich nach den vielen Verletzungen empfohlen.“ Da war es keine Überraschung, dass sein Vertrag für die kommende Saison schon verlängert wurde.
Hat Urban denn einen Gedanken daran verschwendet, zu wechseln? „Es gibt für mich keinen Grund zu gehen. Es war für mich klar, dass ich verlängere. Hier ist alles überragend.“
Der Sportliche Leiter Samir Habibovic bescheinigte dem Youngster Regionalliga-Qualitäten. Und Urban selbst? „Ich habe keine konkreten Ziele, aber möchte schon höher spielen - am liebsten mit dem ASC.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
