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„Ich weiß, was ich kann“: Arif Et will sich in der U23 des BVB beweisen
Fußball-Regionalliga
Ay Yildiz Derne, Malaga, Bochum: Mit 26 Jahren ist Arif Et ein Spätstarter beim BVB II. Doch der Ex-Stürmer des FC Brünninghausen will sich in der Regionalliga beweisen.
Am Wochenende war Arif Et noch im Urlaub, auf seinem Instagram-Account postete der 26-Jährige ein Bild von sich. Man sieht in dort in einer Gasse der südspanischen Hafenstadt Malaga stehen, einer der Lieblingsorte des dänischen Autors Hans Christian Andersen. Das Hemd ein Stück weit aufgeknüpft. Eine Brille im Gesicht. Drei Tage später steht Et in Bochum. Ruhrgebiet statt Costa de Sol.
Die Temperaturen auf dem Gesundheitscampus an der Ruhr-Universität dürften an diesem Mittwoch ähnlich hoch sein wie in der zweitgrößten Stadt Andalusiens. Irgendwo bei 30 Grad Celsius. So ganz genau kann das gerade keine sagen. Nur fühlen. Der Umstand, der Et an diesen Ort führt, ist allerdings ein anderer als der, der in noch am Wochenende nach Malage geführt hat. Leistungsdiagnostik mit der U23 des BVB statt Urlaub.
Vom FC Brünninghausen zu Borussia Dortmund
Et ist erst in diesem Sommer vom FC Brünninghausen zu Borussia Dortmund gewechselt. Beim ersten richtigen Zusammentreffen mit seinen neuen Mannschaftskollegen in der Öffentlichkeit steht der Stürmer, der in der vergangenen Saison 18 Tore beim Oberliga-Absteiger erzielte, anfangs noch etwas verloren da. Doch das gibt sich schnell.
„Das sind alles nette Jungs, alle sind sehr aufgeschlossen und offen“, sagt Et über die neuen Mitspieler aus dem Regionalkader des BVB. Er glaubt nicht, dass es irgendwelche Probleme geben könnte. Und wer Arif Et über seinen neuen Arbeitgeben reden hört, kann erahnen, wie glücklich der 26-Jährige sein muss, bei einem Verein wie Borussia Dortmund gelandet zu sein. Auch wenn es „nur“ die zweite Mannschaft ist.
„Ein unglaubliches, unbeschreibliches Gefühl“
Es sei ein „unglaubliches, unbeschreibliches Gefühl“, sagt Et, der sein Hemd vom Wochenende gegen ein schwarzgelbes Trainingsshirt eingetauscht hat. „Es ist ganz anders, als ich das gewohnt bin von Dröschede damals oder Brünninghausen. Das ist noch mal ein unglaublicher Sprung. Und das macht einen schon stolz.“
Schon nach der Bekanntgabe seines Wechsel im Mai sprach Et von „einem Traum“, bei dem er gar nicht mehr so recht geglaubt habe, dass dieser überhaupt noch „für mich in Erfüllung gehen kann“. Er ging in Erfüllung, und vielleicht zeigen gerade Sätze wie diese, warum Et an diesem Mittwoch vielleicht doch diesen einen Meter mehr geht, als sein Körper eigentlich gerade möchte. „Aber ich denke, ich habe mich ganz gut geschlagen“, sagt er dann noch.
Lange Saison, wenig Urlaub
Das Problem sei gewesen, „dass wir ja noch am Vatertag das Pokalspiel hatten, Deswegen war die Pause jetzt ziemlich kurz“, erklärt der 26-Jährige. Am 30. Mai war das, der FC Brünninghausen gewann das Spiel um Platz drei beim Kreispokal-Finaltag mit 6:0 gegen die Sportfreunde Ay Yildiz Derne. Es war Ets letztes Spiel für den FCB. Er blieb ohne Tor. Anschließend war endlich Urlaub angesagt. Wenn auch nur für ein paar Tage, wie jetzt in Malaga.
„Ich habe es ein bisschen genossen“, sagt Et. Nach der Rückkehr lag der Fokus allerdings gleich wieder auf dem BVB. Das alles hier sei „schon ein anderes Kaliber“, meint er. Solche Tests wie am Mittwoch, mit den Läufen, den Übungen und all den anderen Dingen, „die ich so nicht gewohnt bin“. Aber Et, daran lässt er keinen Zweifel aufkommen, will sich durchbeißen beim BVB II, der unter dem neuen Trainer, dem Dänen Mike Tullberg, auch so etwas wie einen Neustart hinlegen wird.
Et will sich beim BVB beweisen
Et will die neue Etappe Schritt für Schritt in Angriff nehmen. Er habe sich erst einmal vorgenommen, Einsatzzeit zu sammeln. „Ich möchte genug spielen, damit ich mich auch einfinden und beweisen kann“, sagt der Stürmer. Denn „ich weiß, was ich kann“. Klar scheint: Et wird alles dafür geben, denn der BVB ist sein Traum.