Der neue BVB-II-Trainer Mike Tullberg ist da - So lief seine erste Einheit
Fußball-Regionalliga
Beim Laktat-Test hat der neue Trainer des Fußball-Regionalligisten BVB II seinen Jungs noch nicht auf die Füße geschaut. Am Donnerstag leitet Mike Tullberg dann zum ersten Mal das Training.

Mike Tullberg leitete zum ersten Mal das BVB-II-Training. © Florian Groeger
Nun ist sie endgültig vorbei, die fußballfreie Zeit. Nachdem die U23-Belegschaft von Borussia Dortmund am Mittwochmorgen turnusmäßig den Laktattest absolviert hatte, schweißtreibend bei drückend-heißen 30 Grad Celsius, wurde sie am Donnerstag zum ersten Mannschaftstraining gebeten. Mike Tullberg, der neue Frontmann, war da erstmals als BVB-Trainer zugegen. Die rund 110-minütige Einheit leitete er engagiert und lautstark.
Mike Tullberg möchte noch nicht sprechen
Öffentlich sprechen indes will der 33 Jahre junge Däne noch nicht. Erst Anfang kommender Woche, wenn er sich ein umfassenderes Bild gemacht hat von seinem zur Verfügung stehenden Kollegium, wird er sich in größerem Rahmen äußern. Sein „gutes Bauchgefühl“, das ihn zu seinem Wechsel nach Dortmund verleitet und von dem er nach Unterzeichnung eines Drei-Jahres-Vertrags gegenüber dieser Redaktion gesprochen hatte, möchte der ehemalige Co-Trainer von Vendsyssel FF vor seinem ersten Interview erst mit ausgiebigeren Eindrücken unterfüttern.
Donnerstag, vor der ersten gemeinsamen Arbeitseinheit, hielt er seine erste Ansprache ans Team. Eine „kurze Besprechung“ sei es gewesen, schildert Mittelfeldspieler Taylan Duman. „Er hat uns kurz geschildert, was er von uns erwartet und wie er Fußball spielen möchte.“ Es soll „aggressiv“ zugehen, erklärt Duman, „mit und ohne Ball.“ Viel Pressing wolle der neue Chef spielen lassen. „Das liegt uns“, glaubt Duman und verweist auf die „vielen laufstarken und technisch guten Spieler, die wir im Team haben.“ Exakteres vermochte der 21-Jährige nicht zu nennen. „Da müssen wir nun erstmal die kommenden Einheiten abwarten.“

Mike Tullberg war am Donnerstag gut gelaunt. © Florian Groeger
Pünktlich um kurz vor elf Uhr trafen die Spieler mit Ballsäcken und Leibchen bepackt auf dem Trainingsplatz ein. Wenig später startete Tullberg mit seinen Übungen. Fast immer im Fokus: der Ball. Zügige Passfolgen forderte der neue Fußballlehrer, stand häufig mit verschränkten Armen neben seinen sich mühenden Spielern und rief ab und an Instruktionen herein. „Fordert euch“, rief er einmal und spornte die BVB-Akteure zu höherem Tempo an. „Wir wollen besser werden.“ Und ein anderes Mal, seine Spieler sollten in Gruppen den Ball hochhalten und anschließend in grünen Eimern versenken, formulierte er: „Das hier soll Spaß machen, aber es geht ums Gewinnen.“ Freude und die nötige Ernsthaftigkeit - zwei Komponenten, die Tullberg von seinem Personal fordert. Die er aber auch selbst vorleben möchte.
Duman beschreibt ihn als Trainer, der „freudig coacht“ und „einfach Bock auf die Aufgabe hat“. Das Abschlussspiel leitete Tullberg nicht mit neutralem Hochball in die Mitte des Feldes ein. Der ehemalige Angreifer, vor seinem frühen Karriereende wegen anhaltender Verletzungsanfälligkeit unter anderem bei Rot-Weiß Oberhausen und dem italienischen Serie-A-Klub Reggina Calcio aktiv, flankte stattdessen scharf und präzise auf den eingestarteten Joseph Boyamba. Drei Sekunden nach Beginn des Trainingsspiels führte das Team ohne Leibchen - und Tullberg jubelte herzhaft lachend mit Torschütze Gianluca Rizzo und Assistgeber Boyamba.
Taylan Duman freut sich auf Mike Tullberg
„Wir werden eine gute Zeit mit ihm haben“, prognostiziert Duman nach Trainingsende lächelnd. „Der erste Eindruck ist sehr positiv. Und auch davor hatte ich nur Gutes gehört.“ Duman, der „entspannt, erholt und mit neuer Kraft“ aus der Sommerpause gekommen ist, hat „wahnsinnig viel Lust auf die neue Saison. Wir haben eine gute Mannschaft.“ Schon jetzt, obwohl noch zwei bis drei Verstärkungen fehlen. Am Donnerstag standen mit Chris Führich (1. FC Köln U21), Maximilian Hippe (SV Rödinghausen), Steffen Tigges (VfL Osnabrück), Magnus Kaastrup (Aarhus GF), Arif Et (FC Brünninghausen), Lars Bünning (Bremen II), Emre Aydinel, Julius Schell (bei BVB U19) und Jose Relucio (AD Alcorcon) neun Neue auf dem Rasen und posierten fürs obligatorische Gruppenbild.
Immer noch dabei in der diesmal 23-köpfigen Trainingsgruppe war Herbert Bockhorn. Neben Huddersfield Town hat ebenso der VfL Bochum Interesse an einer Verpflichtung des schnellen Flügelspielers. Tullberg, der neue BVB-Trainer, wird ohne ihn planen müssen. Das gilt als sicher.