Hombrucher SV wird in der Zwangspause vom Gejagten zum Jäger – und findet das gut

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Hombrucher SV wird in der Zwangspause vom Gejagten zum Jäger – und findet das gut

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Lieber Jäger oder lieber Gejagter? „Da scheiden sich die Geister“, sagt Alex Enke, Trainer des Hombrucher SV. Im Moment lassen Spielausfälle seiner Mannschaft aber keine Wahl: Sie ist der Jäger.

Dortmund

, 26.03.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der Zweikampf um die Krone der Landesliga 3 und den Aufstieg in die Westfalenliga ist gerade etwas für Freunde des gepflegten Zahlenspiels. Ganz oben thront Türkspor Dortmund. 22 Spiele von 22 möglichen absolviert, 55 Punkte gesammelt. Das reicht im Moment für die Pole-Position.

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Aber dann kommen die Rechner ins Spiel. Denn auf Platz zwei lauert der Hombrucher SV – und das nicht nur auf Fehler des Konkurrenten. Denn der HSV hat zwar „nur“ 50 Punkte, die aber schon in 19 Spielen gesammelt. Die Rechnung ist einfach: Zwei Siege in drei Partien mit Verspätung erhöhen auf 56 und reichen, um die Rangordnung zu drehen. Ein mächtiger Hebel für das Team von Trainer Alex Enke – aber auch eine Last, immer nachlegen zu müssen.

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„Wie gesagt, da gehen die Meinungen gerade etwas auseinander“, sagt der Coach vor dem, um im Soll zu bleiben, extrem wichtigen Dortmunder Derby (Sonntag, 15.30 Uhr) gegen den nach vier Niederlagen ziemlich angeschlagenen Kirchhörder SC.

„Wie ich persönlich das finden soll, da bin ich mir auch noch nicht ganz sicher. Was ich aber sicher weiß, ist dass wir es ohnehin nicht beeinflussen können. Wir müssen jetzt einfach das Beste machen aus dieser Flut an Nachhol- und Pokalspielen von April bis Anfang Mai. Das wird ein absolutes Mammutprogramm.“

Und noch etwas hat Enke sich vorgenommen: „Wir werden dabei gut auf unsere Spieler achten, von denen viele aus einer Corona-Infektion kommen und wir genau gucken müssen, wer wann wieder wie fit ist. Wir hatten jetzt drei Wochen Spielpause, haben in der letzten Woche nur mit sechs, sieben Leuten trainiert. Erst in dieser Woche waren fast alle wieder dabei. Das ist erstmal gut, und große Fitness-Sorgen hab ich bei den Jungs nicht. Aber es ist natürlich trotzdem noch ein Riesenunterschied, ob du trainierst mit entsprechenden Pausenzeiten oder für 90 Minuten auf dem Platz stehst.“

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In Sachen Gesundheit der Spieler, ist Enke auch nicht frei von Bedenken, was die neue Maßgabe des FLVW betrifft, keine Spiele mehr wegen Corona-Infektionen abzusagen.

„Ich verstehe natürlich den Hintergrund und auch den Wunsch nach mehr Normalität. Aber ich sehe auch die Gefahr, dass bei den vielen sehr milden Verläufen, die Quarantäne-Vorschriften nicht mehr so ganz genau genommen werden und hier und da Spieler auf dem Platz stehen, die das eigentlich noch gar nicht dürften.“

Hombruchs Trainer Alex Enke ist froh über das Ende der Zwangspause für seine Mannschaft.

Hombruchs Trainer Alex Enke ist froh über das Ende der Zwangspause für seine Mannschaft. © Nils Foltynowicz

Die Hombrucher haben unterdessen ihre dreiwöchige Zwangspause zur Gesundung genutzt, und Enkes Team will da weitermachen, wo es mit dem hart umkämpften 2:1-Sieg beim SV Brackel am 5. März aufgehört hat. „Der Start nach der Winterpause mit zwei Siegen und einem Unentschieden war zwar ohne Glanz, aber im Ergebnis eben völlig in Ordnung. Was ich mir jetzt erhoffe, ist dass wir wieder in so einen Flow kommen, wie wir den in der Hinrunde hatten.“

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Und in diesem Punkt sieht der Coach in der hohen Schlagzahl der nächsten Wochen nicht nur Nachteile. „Klar ist die Belastung hoch. Du kannst aber bei den kurzen Abständen gut in einen absoluten Lauf kommen. Und wenn doch mal was schief geht, bleibt nicht mehr viel Zeit, darüber nachzudenken, weil du ein paar Tage später schon wieder die Chance hast, nachzulegen.“

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Diese grundsätzliche Überlegung gilt aus Enkes Sicht auch für das Fernduell mit Türkspor. „Wenn da jetzt nur ein Nachholspiel wäre, das wir zwingend gewinnen müssten, dann hätten wir deutlich mehr Druck, als jetzt mit drei Spielen in der Hinterhand. Da darf auch mal was schiefgehen. Und das ist schon deutlich besser fürs Nervenkostüm. So nehme ich das auch bei meinen Jungs wahr.“

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Für den Gegner am Sonntag gilt für Enke der alte Spruch vom „angeschlagenen Boxer“. „Sicher ist die Lage für den KSC schwierig, zumal die Personalsituation wohl immer noch etwas unübersichtlich ist. Aber allein mit Simon Rudnik, Alexander Bernhard und Finn Serocka fallen mir spontan gleich drei absolute Ausnahmespieler in ihren Reihen ein, die jedes Spiel entscheiden können. Wir sind auf jeden Fall gewarnt und gehen alles andere als leichtfertig in dieses Spiel.“

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