Hombruchs Benjamin Bielmeier (r.), hier im Duell mit Türkspors Marcel Reichwein.

Hombruchs Benjamin Bielmeier (r.), hier im Duell mit Türkspors Marcel Reichwein. © Stephan Schuetze

Hombrucher SV: Leistungsträger kann mit Türkspor-Niederlage leben und drückt Profis Sprüche

rnFußball-Landesliga

Der Hombrucher SV hat das Spitzenspiel gegen Türkspor Dortmund verloren. Ein HSV-Leistungsträger stemmte sich lange dagegen und nimmt es dafür auch mit Ex-Profis auf.

Dortmund

, 17.05.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Top-Derby der Fußball-Landesliga sprach anfangs viel dafür, dass es der Tag des spielenden Hombrucher Co-Trainers hätte werden können. Nach dem Duell mit dem Ersten Türkspor Dortmund, das 1:5 ausging, aber zauberte erst sein kleiner Sohn Aaron wieder ein Lächeln ins Gesicht des Routiniers.

Der kleine Junge auf dem Arm von Benjamin Bielmeier hätte wohl auch aus Papa Benjamin einen glücklichen Menschen gemacht, wenn dieser noch höher als 1:5 verloren hätte. Bielmeier kann solche Resultate einordnen. Das liegt daran, dass er auch in seiner Rolle als Sechser schnell auf die Gangart des Gegners reagiert.

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Als Türkspor sich ohne den gesperrten Youssef Yesilmen anschickte, das Derby weniger spielerisch denn eher rustikal anzugehen, trat der Kämpfer Bielmeier auf den Plan. Schon während der vergangenen Jahre ging er dahin, wo es wehzutun drohte.

Ganz bewusst suchte er auch die Nähe zum sehr hochgefahrenen Ex-Profi in den TSD-Reihen, Marcel Reichwein. Der HSV-Sechser teilt eben aus und steckt ein, körperlich oder auch verbal.

Hombrucher SV: Bielmeier drückt Preußen-Profi einen Spruch

Eine kleine Anekdote aus dem Jahr 2012, die Bielmeiers Art gut beschreibt. Mit dem FC Brünninghausen hatte er gerade beim Drittligisten Preußen Münster im Westfalenpokal 0:8 verloren. Da wollte ihn ein Münster-Profi im Kabinengang ein wenig frotzeln: „Na, morgen wieder arbeiten?“, fragte der Witzbold Bielmeier.

Der Ex-Brünninghauser musste nicht lange überlegen und konterte den Preußen aus: „Na, mit 30 Karriereende, kein Geld gespart und keinen Job?“ Treffer, versenkt! Der Profi schlich von dannen. Bielmeier und Umstehende hatten ihren Spaß.

Hombrucher SV: „Lief exakt nach Plan für uns“

Mit diesem Selbstverständnis begegnet Bielmeier dann auch Ex-Profis wie Reichwein oder anderen Leistungsträgern mit Erfahrung aus höheren Ligen. Keiner soll denken, ein Bielmeier lässt sich gerade daheim den Schneid abkaufen. Wirkte sein HSV erst ein wenig beeindruckt ob der sehr energischen Gangart von Türkspor, hielten er und Kollegen dann ordentlich gegen.

Tim Schrade (l.) hatte den Hombrucher SV gegen Türkspor Dortmund in Führung gebracht.

Tim Schrade (l.) hatte den Hombrucher SV gegen Türkspor Dortmund in Führung gebracht. © Stephan Schuetze

„Das lief exakt nach Plan für uns“, kommentierte Bielmeier. „Wir haben sehr gut gegen den Ball gespielt und dann nach vorne den einfachen Weg gesucht.“ Und gefunden: Hombruch ging gar in Führung durch ein Traumtor von Tim Schrade und war plötzlich wieder mitten im Titelrennen.

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Wenn TSD dann aber die Ballfertigkeiten zeigte, wurde es schwieriger. Das 1:1 vor der Pause des umsichtigen Ömer Akman tat den Hombruchern weh. „Und dann zeigt sich einfach, dass die vielen Englischen Wochen doch nicht so einfach wegzustecken sind.“ Die Konzentration ließ bei einigen ein wenig nach, was Türkspor sofort ausnutzte. „Dann fangen wir uns die Tore und kommen auch nicht mehr zurück“, so Bielmeier.

Hombrucher SV: Titelrennen ist gelaufen

Ins Titelrennen kehrt der HSV in diesem Jahr nicht mehr zurück. Ein Punkt reicht Türkspor aus drei Spielen. „Für uns ändert sich jetzt gar nicht mal viel“, sagt Bielmeier gelassen und ganz ohne Trotz: „Wir wollen alle vier Spiele noch gewinnen. Dann festigen wir einen schönen zweiten Platz.“

Als Bielmeier dann wieder Klein-Aaron auf dem Arm hatte, ergänzte Trainer Alexander Enke, als hätte er die Worte seines Co-Trainers gehört: „Und dann haben wir eine hervorragende Saison gespielt.“