Hombruch feiert den Sieg gegen Türkspor. © Stephan Schütze
Fußball-Landesliga
Hombrucher SV ist der verdiente Sieger im Topspiel gegen TSD: „Die Stimmung war unangenehm“
Der Hombrucher SV hat das Spitzenspiel gegen Türkspor Dortmund mit 2:1 gewonnen. Nach dem Landesliga-Topspiel wurde nicht nur über das Sportliche diskutiert.
Wanne 11 hat nach dem 4:0 in Frohlinde 38 Punkte, Hombruch 37 und TSD 36 – alles ist vorne ganz eng. Der HSV ist allerdings der Klub, den die Wenigsten im Spitzentrio erwartet hätten. „Das stimmt, aber wer Horsthausen schlägt und jetzt Türkspor, steht zu Recht da oben“, kommentierte ein zufriedener Hombruch-Coach Alexander Enke.
Dem dürfte nach diesem Derby keiner widersprechen. Denn der Matchplan der Hombrucher ging komplett auf. Enke hatte in unserem Podcast nicht zu viel versprochen: „Türkspor hat die besseren Individualisten und bestimmt im Spiel mehr Ballbesitz, aber wir fahren da nicht hin und verstecken uns.“
Genau so kam es. Der HSV musste Türkspor nicht mal den Schneid abkaufen, denn den Schneid hatte er selbst mitgebracht. Die Anfangsphase ging tatsächlich an Hombruch. Zwei defensive Viererketten hielten Türkspor vom eigenen Tor entfernt. Und dann funktionierte der Plan, wie beim BVB einst mit Jan Koller, die „Kante“ Markus Bednarek anzuspielen. „Wir haben ja bestimmt nicht nur kleine und zaghafte Zweikämpfer, aber ihr Plan ging häufig auf“, erkannte auch TSD-Coach Robert Podeschwa an. „Glückwunsch an Hombruch! Weil sie ihre Spielidee durchsetzten, haben sie verdient gewonnen.“
Erst das Gästetor, ein sehenswerter, gefühlvoller Heber von Fabian Vargues Martins (15.) zum 0:1, weckte den Ehrgeiz der Gastgeber. Allen voran Youssef Yesilmen kurbelte das TSD-Spiel an. Der Mann für die gefährlichen Standards verwandelte dann auch einen Freistoß direkt (27.). Sollte HSV-Keeper Tim Schmale, der wie Verteidiger Simon Bank vom Aufsetzer überrascht wirkte, eine Teilschuld haben, so machte er diese mit überragenden Paraden im Spielverlauf wieder gut. In der 36. Minute prüfte Yesilmen Schmale zum ersten Mal. Türkspor versuchte viel zu selten, den HSV auszuhebeln. Mehrfach standen die ganz Offensiven im Abseits. Und Hombruch blieb beim Plan mit den beiden Viererketten, die sich mit langen Bällen befreiten.
So waren es weniger Torraumszenen, die das Publikum unterhielten, sondern die Nickligkeiten, mit denen sich beide Teams beschäftigten. Irgendwann waren Teile der Zuschauer so in Derbystimmung, dass auch sie mitmischten.
Enke fand eher die Stimmung auf dem Platz „unangenehm, da kamen ständig Sprüche“. Das habe darin gegipfelt, dass Türkspor nie den Ball rausgespielt hätte, um Behandlungspausen zuzulassen. Podeschwa entgegnete: „Das war im Rahmen. In solch einem Derby gehören Körpereinsatz und Sprüche dazu. Ich weiß, da kam auch einiges von hinter der Bande. Aber die Leute haben Eintritt bezahlt und dürfen das, wenn es nicht die Toleranzschwelle übersteigt.“
Wie dem auch sei: Weder mancher Zuschauer noch die Wortgefechte entschieden die Partie. Neben der Schlüsselrolle Bednareks ging das Prädikat Matchwinner an einen Verteidiger. Dillon Aquinas Nesaraj. Dieser köpfte nach einem Standard den Ball ins Netz (78.). Türkspor hatte noch Einschusschancen, die eingewechselten Kimaz Hamza und Hayrullah Alici aber scheiterten an Latte und Schmale. Hombruch feierte. Und jetzt war die Stimmung nicht mehr unangenehm.
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