Hombrucher fehlt nach Hüft-OP ein halbes Jahr Leistungsträger peilt Comeback an

Hombrucher fehlt nach Hüft-OP ein halbes Jahr
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Kai Jonda (34), Leistungsträger des Landesligisten Hombrucher SV, ist kein Arzt. Wenn aber einer wie er die Fachbegriffe seiner Verletzung kennt, dann steht zu befürchten, dass er sich damit länger beschäftigt hat. Und so ist es beim bedauernswerten Zentralspieler. „Hüft-Impingement“ trägt er vor. Da auch ein Journalist kein Facharzt ist, soll hier ein Auszug aus der Fachliteratur helfen: „Es bezeichnet die ungünstige mechanische Form der Hüfte, die ein Anschlagen oder Anstehen des Kopfes und des Schenkelhalses gegen die Pfanne verursacht.“

Hombrucher SV: Kai Jonda wird lange fehlen

Klingt sehr unangenehm, ist es auch. Und langwierig. Immerhin hat „Schü“ die notwendige und wichtige Operation vor drei Wochen überstanden. Schü ist Kai Jondas Spitzname, in Anlehnung an seinen Geburts-Nachnamen Schürmann. Dieser Name war während der HSV-Spiele ständig zu hören, schließlich war er Dreh- und Angelpunkt der Hombrucher. Und Trainer Frank Eigenwillig vermisst ihn sehr, seine Teamkollegen natürlich auch. Aber die Spiele verpasst er nicht, selbst wenn ein Comeback in diesem Jahr nicht mehr absehbar ist: „Sechs Monate dauert das in der Regel. Ich versuche das aber, so positiv wie möglich anzugehen.“

Nach der Pause soll aber alles überstanden sein, auch die bei der genauen Untersuchung entdeckte Arthrose gelindert. Bis dahin ist er zur Reha „bei Tille“, wie er sagt. Wieder eine Spitznamen-Erklärung: Tille ist Stefan Tillmann von Orthomed. Viele Amateurfußballer haben bei ihm die Reha absolviert. Kai Jonda will auf alle Fälle noch einmal angreifen: „Ich bin zwar keine 20 mehr, aber habe noch Lust auf Fußball. Das tut schon weh, den Jungs zusehen zu müssen.“

Kai Jonda (r.) fehlt dem Hombrucher SV noch einige Monate.
Kai Jonda (r.) fehlt dem Hombrucher SV noch einige Monate. © Nils Foltynowicz

Sein persönliches Nahziel aber hat einen äußerst schönen Hintergrund: „Ich werde in ungefähr drei Wochen Vater. Bis dahin benötige ich keine Gehhilfen mehr. Das heißt, ich kann meinen Sohn herumtragen.“ Und dann ist der Fußball plötzlich nur die schönste Nebensache der Welt. Doch ohne ihn geht es auch als werdender Papa nicht. „Ich drücke der Mannschaft die Daumen. Ich denke, ein Problem ist, dass unser Kader verletzungsanfällig ist. Daher fehle eben nicht nur ich. Aber: Ich habe sie jetzt beim 1:2 beim FC Roj gesehen. So gut haben sie lange schon nicht mehr verteidigt. Ich bin mir sicher, die bekommen die Kurve.“

Kai Jonda hätte gerne die Hallenstadtmeisterschaft gespielt

Dass er selbst die Kurve bekommt, dürfte seinem hart auf die Probe gestellten Optimismus zu verdanken sein. „Ich komme wieder“, verspricht er. „Vielleicht geht es ja sogar etwas schneller. Aber ich werde nichts überstürzen, selbst wenn ich unheimlich gerne auch in der Halle gespielt hätte.“ Das könnte noch einmal mental weh tun, aber dann dürfte alles wie weggeblasen sein, wenn Kai Jonda nach Hause kommt. Dann lächelt ihn sein kleiner Sohn an. Das hilft definitiv mehr als jede Reha-Einheit.

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