Hayrullah Alici erklärt Wechsel nach Brünninghausen Sonderlob für Ex-Trainer Tyrala

Von Luca Wobbe
Türkspor verliert Spieler an Rivalen: Streit zwischen den Klubs sorgt für unschöne Situation
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Seit 2020 ist Hayrullah Alici bei Türkspor Dortmund. Nach dem Aufstieg von der Bezirksliga in die Landesliga und dem Aufstieg in die Westfalenliga zwei Jahre später, folgte in diesem Jahr der Aufstieg in die Fußball-Oberliga. Alici hat alles miterlebt. „Wir haben Vereinsgeschichte geschrieben, ich hatte hier drei wunderschöne Jahre“, lässt der 26-Jährige Revue passieren.

Zur kommenden Saison spielt der offensiv variabel einsetzbare Alici in der Oberliga. Allerdings nicht mit Türkspor, sondern mit Mitaufsteiger FC Brünninghausen, die als Zweiter in der Westfalenliga über Umwege ebenfalls den Aufstieg feierten. Warum der Noch-Türkspor-Kicker zum Aufstiegs-Konkurrenten wechselt erklärt er auch.

Mehr Hoffnung auf Spielzeit

„Reza Hassani (Teammanager des FC Brünninghausen, Anm. d. Red.) und ich hatten schon in der Winterpause Kontakt. Ich kenne zwar meine Qualitäten, hatte aber in den Gesprächen mit Brünninghausen etwas mehr das Gefühl, hier auf meine Spiele zu kommen“, so der flexible Stürmer. Nach einer persönlich durchwachsenen Saison mit vielen Verletzungen sei genügend Spielzeit für ihn das Wichtigste.

Auch sein bisheriger Trainer Sebastian Tyrala konnte Alici nicht für einen Verbleib überzeugen. Er hatte ihn bereits in der Landesliga trainiert und stoß zur Winterpause und Wiedervereinigung zu TSD. „Er ist der beste Senioren-Trainer, den ich je hatte, er versteht meinen Spielstil und mich als Person“, lobt Alici den Türkspor-Trainer.

Streit zwischen den Klubs

Auch aufgrund einer Kapselverletzung im Winter kam der Techniker auch in der Rückrunde „nur“ zu zehn Einsätzen. „Sie haben mir in den Gesprächen gezeigt, dass sie mich unbedingt haben wollen, außerdem war es jetzt mal Zeit für einen Tapetenwechsel“, erklärt Alici, der nun zwei Vereinen die Daumen drücken wird. Das tat er bereits im Saisonendspurt: „Ich habe natürlich auch ein bisschen rüber geguckt und gehofft, dass es auch der FCB hoch schafft“, betont er.

Acili fügt hinzu: „Wir waren voll im Aufstiegskampf, da wollte ich – trotz des Interesses von Brünninghausen – mich erstmal auf Türkspor konzentrieren und alles für den Aufstieg reinwerfen.“ Der Wechsel bringt im Nachhinein auch eine gewisse Brisanz mit. Nach den Verhandlungen hat sich nämlich ein Streit zwischen Brünninghausen und Türkspor entwickelt, allerdings nicht wegen Alici.

Verzwickte Situation für Alici

Nachdem Türkspor als Aufsteiger feststand und sogar dem FC Brünninghausen im Aufstiegsrennen die Daumen drückte, legte der FCB Einspruch gegen Türkspors Meisterschaftspartie vom Pfingstmontag gegen Iserlohn ein. Streitpunkt war das angeblich ungültige Visum von Türkspors Leistungsträger Mateus Ajala Cardoniz, der den Verein verlassen wird. Der Transfer von Alici war da schon durch. Der künftige Brünninghausener befand ich also zwischen den Fronten.

„Das war keine schöne Situation für mich, auch weil der Aufstieg so gefährdet war und alle wussten, dass ich dahin gehe. Wir haben aber schnell gemerkt, dass das alles in Ordnung bei uns war“, sagt Alici. In der neuen Saison will der 26-Jährige „als Team voran marschieren und die Mannschaft kennenlernen.“ Der Klassenerhalt sei das unbedingte Ziel für die neue Saison.

Hayrullah Alici (M.) wechselt zum FC Brünninghausen.
Hayrullah Alici (M.) wechselt zum FC Brünninghausen. © Oliver Schaper