Hattrick-Schütze Yannik Tielker von Germania: „Eigentlich sollte ich auf den Außen spielen“

Fußball-Bezirksliga

Drei Tore am ersten Spieltag sind für einen Neuzugang ein echtes Statement. Warum Yannik Tielker dabei ein überraschender Wechsel zugute kam, hat er uns im Interview erzählt.

Dortmund

, 14.08.2019, 06:30 Uhr / Lesedauer: 3 min
Yannik Tielker hatte Germania beim West-Cup schon zum Titel geschossen. Am ersten Spieltag in der Bezirksliga machte er genau dort weiter.

Yannik Tielker hatte Germania beim West-Cup schon zum Titel geschossen. Am ersten Spieltag in der Bezirksliga machte er genau dort weiter. © Stephan Schuetze

Yannik Tielker hat am Wochenende beim 6:0 seiner RW Germania gegen Mengede 08/20 innerhalb von 19 Minuten drei Tore erzielt. Eins per Freistoß, eins per Elfmeter und eins aus der Drehung. Dass er trotzdem nicht in der Elf des Tages stand, hat den einen oder anderen gewundert. Wir haben mit ihm gesprochen.

Yannik, auf einer Skala von eins bis zehn: Wie groß ist der Skandal, dass du nach einem Hattrick am ersten Spieltag nicht in der Elf des Tages gestanden hast?

(schmunzelt) Ach, ich hätte mich natürlich gefreut und gucke mir die Elf des Tages auch gerne an. Jetzt war es halt so, aber ich war die letzten Jahre mit Bodelschwingh auch nie drin, weil die A-Liga nicht mit in die Wertung geht.

Jetzt müssen wir dazu sagen, dass Neuzugänge, die aus dem Kreis Herne nach Dortmund kommen, sich erstmal Vertrauen sichern müssen. Die müssen immer mindestens zweimal auffallen...

(lacht) Ja, das kann ich nachvollziehen.

Jetzt lesen

Hast du schonmal so einen schnellen Hattrick geschossen?

Hmmm, nein, nicht, dass ich mich dran erinnern könnte.

Erzähl mal, wie die Tore gefallen sind!

Das erste war ein direktes Freistoßtor, den zweiten bekomme ich im Zentrum, drehe mich und schiebe ihn in die lange Ecke. Und der dritte war ein Elfmeter, den ich normalerweise gar nicht schieße...

Aber...?

Unser Kapitän hat gesagt: Komm, du hast schon zwei, jetzt nimm den auch noch.

In jedem Fall: Glückwunsch zum großartigen Saisonstart. Hättest du das nach der Vorbereitung so erwartet?

Ja, mit einem Sieg habe ich schon gerechnet, obwohl wir momentan noch stark dezimiert sind. Aber wir hatten eine gute Truppe auf dem Eis, sowieso will jeder bei uns Stammspieler sein, wir haben einen sehr breiten Kader. In der Höhe hätte ich das Ergebnis aber nicht erwartet. Umso schöner ist es, dass man einen Derbysieg so hoch feiern kann.

Ihr habt Mengede ja regelrecht überrannt. Wart ihr so heiß auf den Saisonstart?

Ja, das kann man so sagen. Der Verein, die ganze Truppe, hat ja ewig darauf gewartet, in der Bezirksliga mitmisachen zu dürfen. Deshalb war das schon zusätzliche Motivation und dann auch noch das Derby gegen Mengede. Da war jeder besonders heiß.

Mengede hat das Spiel im Nachhinein als sein „Rio de Janeiro“ bezeichnet, also den Vergleich zum WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Brasilien gezogen, das bekanntlich 1:7 endete...

Naja, so extrem würde ich es nicht ausdrücken. Die Mengeder hatten einfach einen schwachen Tag, wir waren dafür gut. Es ist jetzt auch schwer zu sagen, ob es an der Verletzung von Tim Gebauer lag. Aber bei uns hat einfach an diesem Tag sehr viel funktioniert.

Und geht das jetzt so weiter oder was hast du dir vorgenommen?

Drei Tore pro Spiel wären natürlich super. Wir als Team wollen uns in der Bezirksliga etablieren, als Neuankömmling ist das immer so eine Sache. Ich zähle Mengede jetzt aber auch nicht zu den Topteams. Mal gucken, wie es wird. Erstmal wollen wir einen einstelligen Tabellenplatz und dann gucken wir, was möglich ist.

Du warst ja schonmal bei Germania, bist danach nach Frohlinde gegangen, aber wirklich gebombt hast du nur in Bodelschwingh. Woran lags?

Es stimmt, ich hatte relativ durchwachsene zwei Jahre in Frohlinde, mit vielen Verletzungen, die mich zurückgeworfern haben. Ich kann es schwer beschreiben. Aber es freut mich natürlich, dass es hier direkt läuft.

Wie kam es denn zur Rückkehr?

In der Mannschaft spielen viele private Freunde, unter anderem Tobi Marschallek, zu dem ich noch Kontakt hatte. Es hat sich sofort angefühlt, als wäre ich nie weggewesen und es macht einfach Spaß mit der Truppe.

Dabei solltest du gar nicht im Sturmzentrum spielen...

Ja, ich hatte mich drauf eingestellt, auf Außen zu spielen. Aber weil Sascha Reinholz nach Bövinghausen zurückgegangen ist, hat das jetzt nicht geklappt.

Dein älterer Bruder Christof spielt bei Westfalia Wickede - willst du mit dem nicht nochmal irgendwann zusammenspielen?

Zusammengespielt haben wir tatsächlich nur ein Jahr bei Mengede 08/20. Das wäre natürlich eine Super-Sache, ich habe ihn auch schonmal angesprochen, ob er nicht zu Germania kommen will. Lust hätte ich auf jeden Fall darauf.

Wenn er nicht will, kannst du ja nach Wickede gehen?

Nee, ich bin ja jetzt gerade erst hier angekommen.

Jetzt lesen