Die Endrunde der Frauen-Hallenstadtmeisterschaft bot den rund 600 Zuschauern, die trotz der frühen Terminansetzung auf den Rängen der Helmut-Körnig-Halle Platz nahmen, einige Höhepunkte.
Mit dem TuS Esborn wurde ein vermeintlicher Außenseiter zur Überraschung des Turniers, die SpVg Berghofen und der TV Brechten beeindruckten in ihren Gruppenspielen und der BVB verteidigte den Titel, ohne ein einziges Gegentor zu kassieren.
Unser Team der Endrunde stellt sich entsprechend aus den vier Halbfinalisten zusammen. Das sind die besten Kickerinnen, die am Samstag in der Halle groß aufspielten.
Sabine Reinhold (SpVg Berghofen)
Die Berghofenerin Sabine Reinhold hielt ihren Kasten größtenteils sauber, lediglich bei Ay Yildiz Dernes Anschlusstreffer im letzten Gruppenspiel und im Finale gegen den BVB musste die Keeperin hinter sich greifen.
Doch trotz der 0:4-Endspiel-Niederlage ließ Reinhold die Offensivabteilung der Borussia lange verzweifeln – und das, obwohl ihr bereits beim ersten Einsatz ein Tritt gegen den Kopf selbigen ordentlich dröhnen ließ.
„Hätten wir andere fürs Tor gehabt, weiß ich nicht, ob ich weitergespielt hätte“ sagte sie später offen. So viel Einsatz wurde vom Fußballkreis Dortmund belohnt, der Reinhold zur Torhüterin des Turniers auszeichnete.

Almina Oglakci (TuS Esborn)
Die Überraschungsmannschaft aus der Kreisliga-B kämpfte sich leidenschaftlich bis ins Halbfinale. Im Achtmeterschießen um Platz drei – das diesmal zum Ärger der Vereine statt eines Spiels ausgetragen wurde – unterlag Esborn schließlich dem TV Brechten.
Im kompakten Kollektiv, das TuS-Trainer Alexander Lanwehr auf den Kunstrasen brachte, stach dessen Nummer drei besonders hervor: Nicht nur gegen den Ball präsentierte sie sich gegen die allesamt höherklassigen Teams sicher, sondern erzielte beim wichtigen 3:0-Sieg über Gruppengegner Westfalia Huckarde sogar einen sehenswerten Distanztreffer.

Marie Grothe (Borussia Dortmund)
An den Schwarz-Gelben Siegerinnen führt natürlich kein Weg vorbei: Genau wie in der Liga zog Mittelfeld-Akteurin und Kapitänin Marie Grothe beim BVB die Fäden.
„Ich glaube, wir haben viel umgesetzt von dem, was wir uns vorgenommen haben“ lautet ihr Fazit nach der erfolgreichen Titelverteidigung, „wir haben gut zusammengespielt, viele Tore geschossen, hinten keins bekommen – alles in allem war das ziemlich verdient und deshalb sind wir ganz glücklich“.
Zwei Treffer erzielte Grothe beim 9:0-Torhagel gegen den Wambeler SV selbst, im Finale gegen ihren Ex-Klub aus Berghofen führte sie ihr Team gewohnt nervenstark zum Sieg.

Mounira Kassem (TV Brechten)
Mounira Kassem erzielte gegen Ay Yildiz Derne nicht nur das erste TVB-Tor des Tages, sondern hatte insgesamt mit ihren starken Auftritten großen Anteil daran, dass der Landesligist erst im Halbfinale gegen Favorit und Liga-Konkurrent Borussia Dortmund scheiterte.
Den dritten Platz feierte Brechtens Nummer dafür umso ausgiebiger mit den Blau-Weißen Fans, die sich mit ihrem lautstarken Support bei der Frauen-HSM übrigens klar den Titel für die besten Fans verdienten.

Jennifer Kaleja (Borussia Dortmund)
Die Top-Torschützin des Turniers kommt zwar vom BVB, steht normalerweise aber gar nicht im Team von Coach Thomas Sulweski: Jennifer Kaleja netzt eigentlich für Borussias Zweite in der Bezirksliga ein.
Mit elf Treffern in Vor- und Endrunde machte die 34-Jährige, die früher gemeinsam mit Marie Grothe im Dress der SpVg Berghofen auflief, jedoch durchaus Eigenwerbung. Vom Kreisvorsitzenden Andreas Edelstein gabs für ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor die Torjäger-Kanone.
Für die Schwarz-Gelbe Nummer zehn kam das ein bisschen überraschend: „Ich wusste es gar nicht, bis ich nach vorne geschickt wurde. Das freut mich natürlich. Noch mehr freue ich mich aber über den Titel mit dem Team“, erklärte Kaleja nach der HSM, deren Gewinn ihr den ersten Pokal im Schwarz-Gelben Trikot einbrachte.
