Guter Auftritt: BVB-Frauen unterliegen DHB-Team
Handball: Bundesliga
Verloren, aber alles andere als unglücklich. 27:32 (17:15) unterlagen die Handballerinnen von Borussia Dortmund der deutschen Nationalmannschaft, doch Ildiko Barna wirkte auffallend entspannt. „Ich bin wirklich zufrieden“, sagte die BVB-Trainerin, „es war sogar ein optimales Ergebnis für ein solches Testspiel“.

Die BVB-Damen gewinnen das erste Heimspiel nach dem Bundesliga-Aufstieg gegen den Gast aus Göppingen mit 25:21 (11:10).
Tatsächlich durften sich die wenigen Zuschauer, die Partie war vorher nicht angekündigt worden, lange Zeit fragen, wer hier die Vereinmannschaft ist und wer die nationale Auswahl. Mit einem 15:13 gingen die Schwarzgelben zur Halbzeit in die Kabine, und diese Führung war in jeder Beziehung verdient. Betont intensiv hatte sich die Borussia vor den 60 Minuten bei einem Kreis eingeschworen, von der ersten Sekunde an ging der Aufsteiger in die erste Liga ein extrem hohes Tempo.
Wirklich gefallen konnte das dem Gast nicht, dem auch in der Abwehr vielleicht ein paar Zentimeter an Länge fehlten. Nadja Nadgornaja nahm diese Einladung an, immer wieder stieg sie hoch, immer wieder knallte sie den Ball ins gegnerische Tor, am Ende hatte sie neun Mal getroffen. Ausgerechnet die Rückraumspielerin, für die überraschend in der deutschen Auswahl diesmal kein Platz war. So hinterließ sie einen bleibenden Eindruck, wie auch Anne Müller, die die Abwehr umsichtig dirigierte, wie auch Clara Woltering, die ebenfalls keine Berücksichtigung bei Bundestrainer Jakob Vestergaard für den gerade in Hamm stattfindenden Lehrgang gefunden hatte.
Ettaqi mit Comeback
40 Minuten sprühten die Hausherrinnen vor Spielfreude, solange hielt auch die Führung. Die Borussia spielte variabel, Anne Müller wurde am Kreis prima angespielt, Nadja Zimmermann verriet viel Spielwitz. „Dann aber hat uns ein wenig die Kraft verlassen“, sagte Ildiko Barna. Aber sie hatte zu diesem Zeitpunkt auch eine Menge gewechselt, Clara Woltering saß in der zweiten Hälfte auf der Bank, und der schönste Moment war sicherlich, als Rafika Ettaqi nach mehreren Monaten (Schulter-OP) wieder ein paar Minuten Spielpraxis sammeln durfte.
Aber es häuften sich die Fehler und Unkonzentriertheiten im BVB-Spiel, gleichzeitig lief auf der Gegenseite der Ball deutlich geschmeidiger, die Kombinationen wurden flüssiger. Die Borussia verkaufte sich dennoch weiter so teuer wie möglich, da wussten sie auch längst, dass sie eine prima Vorstellung geboten hatten. „Eine gute Vorbereitung auf das schwere Spiel beim Thüringer HC“, sagte Ildiko Barna, so zufrieden war sie selten nach einer Niederlage.