Fußballverband ändert Spielordnung: Saison sportlich beenden, ohne 50 Prozent gespielt zu haben

Amateurfußball

Ein Fußballverband will die unterbrochene Spielzeit zu Ende bringen und hat seine Spielordnung angepasst. Nun kann die Saison gewertet werden, ohne 50 Prozent der Partien gespielt zu haben.

Westfalen

, 24.02.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ein Amateurfußballverband hat seine Spielordnung angepasst.

Ein Amateurfußballverband hat seine Spielordnung angepasst. © Nico Ebmeier

Die Amateurfußballer müssen sich trotz erster Lockerungen im Sportbereich weiter gedulden. Denn sowohl das Mannschaftstraining als auch der Liga-Spielbetrieb bleiben aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin untersagt. Ein Fußballverband hat nun aber seine Spielordnung geändert und hält weiter daran fest, die Saison sportlich zu Ende zu bringen. Dazu sind nicht einmal mehr 50 Prozent aller Spiele nötig. Verknüpft mit diesem Plan ist aber eine Bedingung.

Der Württembergische Fußballverband (WFV) möchte es nochmal wissen. Der Beirat des Verbandes möchte die aktuell unterbrochene Amateurfußballsaison zu Ende bringen. Dafür hat der WFV sogar seine Spielordnung angepasst. Demnach sollen die Vorrunden der Ligen bis zum 20. Juni 2021 abgeschlossen sein. Direkte Auf- und Absteiger stünden dann fest. Was noch folge, seien entsprechende Relegationsspiele.

Voraussetzung für diesen Plan: Der Spielbetrieb startet in Württemberg spätestens wieder am 9. Mai 2021. „Kann dieser Termin nicht eingehalten werden, bleibt nur der Abbruch mit Annullierung“, schreibt der Verband auf seiner Internetseite. Der Beschluss, den der Verband am 19. Februar gefasst hat, beinhaltet allerdings eine spannende Änderung.

„Der Beschluss weicht vom ursprünglichen Vorschlag des Verbandsspielausschusses nur insoweit ab, als die Wertung der Vorrunden bereits dann möglich ist, wenn mindestens 75 Prozent aller Mannschaften einer Staffel alle Vorrundenspiele absolviert haben, in diesem Fall dann auf Basis der Quotienten-Regelung“, schreibt der Verband auf seiner Homepage. Das heißt konkret: Es müssen gar nicht mehr alle Mannschaften eine gesamte Vorrunde absolvieren. Es reicht, wenn drei Viertel der Teams pro Liga dies bewerkstelligen.

Zuvor hatte der WFV seine 1594 Vereine mit ins Boot geholt und 265 Stellungnahmen erhalten. „Dabei haben sich ca. 45 Prozent der Vereine für den Vorschlag einer Fortsetzung der Saison 2020/21 zum nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens aber zum 9. Mai 2021, mit Abschluss der Vorrunden und anschließender Relegation ausgesprochen; weitere ca. 20 Prozent der Stellungnahmen beinhalteten geringe Modifizierungen oder auch neue Vorschläge mit alternativen Lösungsansätzen. Ein Anteil von ca. 35 Prozent der Vereine möchte die Saison nicht fortsetzen, sondern sofort abbrechen und annullieren mit der Folge, dass es weder Auf- noch Absteiger gibt“, schreibt der Verband.

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Matthias Schöck, Präsident des Württembergischen Fußballverbandes, wird auf der Homepage wie folgt zitiert:

„Unsere zentrale Aufgabe als Interessensvertreter unserer Vereine ist es, den sportlichen Wettbewerb bestmöglich zu organisieren. Mit dem gefassten Beschluss haben wir die Grundlage für eine sportliche Entscheidung in der laufenden Saison geschaffen. Fußball ist eine Freiluft-Sportart und wir sehen gute Chancen dafür, mit steigenden Temperaturen wieder Fußball spielen zu können. Nach zwischenzeitlich dreieinhalb Monaten Pause ist es auch für unsere Vereine wichtig, wieder einen Trainingsbetrieb anzubieten; insbesondere im Kinder- und Jugendfußball. Ich bin sehr froh darüber, dass uns eine Mehrheit unserer Vereine in dieser Vorgehensweise unterstützt. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die die heutige Beschlussfassung sehr intensiv und im Dialog mit den verschiedenen Ebenen auf einer fundierten Basis vorbereitet haben.“

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