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FLVW entschuldigt sich bei allen Vereinen und spricht von einem Versagen bei der Kommunikation
Fußball
Eine Mail des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen hat in der vergangenen Woche für Aufregung gesorgt. Jetzt stellt der Verband in einem Brief an die Klubs einiges richtig.
Alle Fußballvereine müssen jährlich Mitgliedsbeiträge an den FLVW überweisen. Die Höhe der Summe ergibt sich aus der Klassenzugehörigkeit des höchst spielenden Teams im Verein. So muss ein Klub, der in der Oberliga spielt, rund 3000 Euro pro Jahr überweisen. Die Rechnung für den Beitrag kam am 15. Februar. Unkommentiert.
Für viele Vereine ein Unding, mitten in der Corona-Pandemie, diese Summen zu verlangen. Es gab etliche Beschwerden direkt beim Verband. Für Aufsehen hat auch ein Offener Brief des VfB Günnigfeld gesorgt. Deren Vorsitzender Frank Scheffler sagte gegenüber unserer Redaktion später, dass der Verband weltfremd gehandelt habe. „Wir haben keine Einnahmen, die Saison wird maximal zur Hälfte gespielt und wir als Verein müssen die gesamte Summe zahlen“, sagte Scheffler.
Der Verband muss das Geld einziehen
Der Verband ist rechtlich verpflichtet, die Beiträge einzuziehen, ansonsten verliert der FLVW seine Gemeinnützigkeit. Vier Tage, nachdem die Rechnung verschickt wurde, ließ der FLVW über die Offizielle Mitteilung verkünden, dass die Rechnung nicht sofort, sondern erst im April bezahlt werden müsste. „Es ist auch Ratenzahlung möglich“, erklärte der Vize-Präsident Manfred Schnieders.
Beruhigen konnte das die Vereine nicht. Sie sind vor allem über die Kommunikationsform des Verbandes erschrocken. „So etwas unkommentiert loszuschicken, ist ein Unding“, sagte Scheffler. Der FLVW hat die negative Stimmung wahrgenommen und sich jetzt bei allen Vereinen per Brief, der dieser Redaktion vorliegt, entschuldigt. Am Montagabend hatten die Vereine die Entschuldigung im Postfach. Auf ihre Homepage hat der FLVW die Entschuldigung nicht gestellt (Stand Dienstag, 9.55 Uhr).
Kein sensibles Vorgehen
In dem Brief spricht der Präsident Gundolf Walascheweski die Klubs direkt an. „Dass der FLVW nicht vorab in einem gesonderten Schreiben auf den Einzug der Mitgliedsbeiträge und die Alternativen der Bezahlweise hingewiesen hat, ist ein Kommunikationsversagen, für das ich mich bei ihnen entschuldigen möchte… Ich bedaure aufrichtig unser nicht sehr sensibles Vorgehen“, schreibt Walaschewski.
Er erklärt, dass der Verband die Vereine aber nicht beitragsfrei stellen könnte. Er macht aber Angebote: Er bietet Ratenzahlung an. Auch eine Stundung sei möglich. Bezahlt werden muss frühestens im April. Walaschewski schreibt weiter: „Mitgliedsbeiträge sind nicht mit Spielabgaben zu vergleichen, auf die wir natürlich verzichten, wenn kein Spielbetrieb stattfindet.“ Der Verband hat reagiert. Ob die Vereine beruhigt sind, wird sich zeigen.