Fußballkreis Dortmund schützt Schiedsrichter Vorerst keine Spiele des SC Osmanlispor angesetzt

Fußballkreis setzt vorerst keine Osmanlispor-Spiele mehr an: Spiel beim BV Brambauer abgesagt
Lesezeit

Das vergangene Ligaspiel von A-Kreisligist Osmanlispor Dortmund fand ein vorzeitiges Ende. Die Partie gegen den abstiegsbedrohten SV Arminia Marten war beim Stande von 1:1 in der 88. Minute abgebrochen worden, da ein Osmanlispor-Spieler den Schiedsrichter umgerempelt haben soll. Der Verein bekam dementsprechend vom Kreissportgericht mehrere harte Strafen aufgebrummt. Neben zwei langen Sperren für Spieler und einigen Geldstrafen verlor der Klub auch die Punkte. Osmanlispor rutschte auf den vierten Tabellenplatz ab und muss nun wieder Boden auf die Konkurrenz gutmachen.

Wann die nächste Partie von Osmanlispor stattfinden wird, ist allerdings noch unklar. Denn der Fußballkreis Dortmund griff jetzt zu einer drastischen Maßnahme: Vorerst stellt der Kreis keinen Schiedsrichter mehr für Spiele mit Beteiligung von Osmanlispor. Dies teilte der Kreisvorsitzende Andreas Edelstein im Gespräch mit dieser Redaktion mit.

Vorfälle nach Spielabbruch

Grund dafür seien aber nicht die Szenen, die vor zwei Wochen den Spielabbruch forcierten, wie Edelstein eindringlich betont. „Das, was beim Spielabbruch passiert ist, können wir alles so regeln. Das haben wir mit den Strafen ja auch getan, damit ist dieses Thema abgehakt“, sagt der Kreisvorsitzende.

Stattdessen führten Ereignisse, die im Anschluss an die abgebrochene Partie gegen Arminia Marten passiert sein sollen, zum Entschluss des Kreises, vorerst keine Spiele von Osmanlispor mehr anzusetzen. Edelstein erklärt: „Es sind gewisse Dinge vorgefallen, die einfach nicht hinnehmbar sind. Das gehört aber nicht in die Öffentlichkeit, die Beteiligten wissen alle Bescheid und haben es geklärt“, nennt Edelstein keine Details.

Kreisvorsitzender Andreas Edelstein steht im Austausch mit Osmanlispor.
Kreisvorsitzender Andreas Edelstein steht im Austausch mit Osmanlispor. © Stephan Schuetze

Dennoch reichten die Vorfälle aus, um zu der außergewöhnlichen Maßnahme zu greifen. Derzeit befinde sich der Kreis im direkten Austausch mit dem Verein. Klärende Gespräche sind bereits in der kommenden Woche geplant. „Wir sind weit davon entfernt, schmutzige Wäsche zu waschen und uns die Augen auszukratzen. Die bisherigen Vorgespräche mit dem Vorstand von Osmanlispor verliefen sehr respektvoll und mit viel Übereinstimmung. Solange die Angelegenheit aber nicht vernünftig abgewickelt ist, können wir keinen Schiedsrichter stellen“, sagt Edelstein.

Spiel beim BV Brambauer abgesagt

Dies tat der Kreis bereits in der vorherigen Woche nicht. Das Spiel gegen den FC Hellweg Lütgendortmund fand nicht statt. Offiziell hieß es, dass der angesetzte Schiedsrichter nicht zum Spiel erschienen war. Dies bestätigten beide Mannschaften, die auf der Sportanlage auf den Unparteiischen gewartet hatten, auf Nachfrage.

Nun ist auch die Partie von Osmanlispor beim BV Brambauer betroffen. Seit Mittwochmittag steht fest: Die Begegnung der beiden Tabellennachbarn findet nicht statt. Die Trainer beider Klubs bedauern die Absetzung sehr. „Wir hätten gerne gespielt. So müssen wir jetzt irgendwann unter der Woche zum Auswärtsspiel gurken. Das passt nicht so gut in den Kram“, äußerte sich Brambauers Coach David Sawatzki.

Osmanlispor-Trainer Halil Gönen hadert mit der Gesamtsituation und hofft auf eine schnelle Klärung: „Wir warten jetzt seit drei Wochen. Wir wollen doch einfach nur Fußballspielen. Es ist auch nicht leicht, die Mannschaft zu motivieren“.

Fußballtrainer David Sawatzki
Beim BV Brambauer, eigentlicher Gegner von Osmanlispor, ist man nicht gerade froh über die Spielabsetzung. © Michael Neumann

Zu den Vorfällen und dem Austausch mit dem Kreis konnte der Trainer auf Nachfrage keine Angaben machen. „Ich bin da nicht involviert. Ich weiß nur, dass der Kreis gerade keine Schiris schicken will. Das ist aber Sache des Vorstandes, da treffe ich keine Aussagen zu“, sagt Gönen. Auch Osmanlispors Vorstandsmitglied hielt sich mit Aussagen bedeckt. „Wir werden uns mit dem Kreis zusammensetzen und alles regeln“, versicherte Yunus Irmak.

Schutz der Schiris im Vordergrund

Kreisvorsitzender Edelstein stellte klar, dass die Entscheidung, Spiele mit Osmanlispor-Beteiligung vorerst nicht zu besetzen, allein vom Kreis ausginge. „Es ist nicht so, dass wir keinen Schiedsrichter hätten, der die Spiele pfeifen würde. Es geht uns aber um den Schutz der Schiedsrichter“.

Der Kreis hat sich aber durchaus um Alternativen bemüht. Demnach habe es auch eine Anfrage an den Verbandsschiedsrichterausschuss gegeben. „Wir wollten ein Gespann zum Spiel schicken lassen. Der Verband hat da aber eine andere Sichtweise. Auch die wollen ihre Schiedsrichter schützen“, sagt Edelstein.

Verteidiger mit Offensivqualitäten: Leistungsträger des FC Roj hätte Oberliga spielen können

SV Berghofen will nächste Saison in zwei Ligen starten: Rückkehr in „Leistungsfußball“ geplant

BSV Schürens Matchwinner lässt Vertragsverlängerung offen: „Dann müssen wir nochmal quatschen“