Fußballer des Spieltags : Marvin Kröger bleibt in Kemminghausen, bis die Landesliga erreicht ist
Fußball in Dortmund
Es war eine klare Angelegenheit. Marvin Kröger, Torhüter vom VfL Kemminghausen, ist zum Spieler des Spieltags gewählt worden. Im Interview gibt er seinem Klub ein Versprechen.

Marvin Kröger ist die Nummer eins beim VfL Kemminghausen. © Stephan Schuetze
Marvin Kröger hat die Null im Derby gegen Viktoria Kirchderne gehalten und das 1:1 zum Auftakt gegen Eichlinghofen mit dem 2:0 gekrönt. Über seine eigene Leistung spricht er nicht so gerne, das haben aber unsere User getan und ihn zum Fußballer des Spieltags des vergangenen Wochenendes gewählt.
Marvin, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Fußballer des Spieltags!
Danke!
Was war das für ein Spiel gegen Kirchderne?
An sich hat es sich als schweres Spiel entpuppt. Wir haben in der ersten halben Stunde das Spiel dominiert, wenig zugelassen und viel Kontrolle gehabt. Dann haben wir aber ein bisschen den Faden verloren, das Spiel wurde hektischer, die Kirchderner kamen gut rein und zu ein, zwei Chancen. Grundsätzlich hatten wir am Ende das Quäntchen Glück auf unserer Seite.
Jetzt stellst du dein Licht aber ein bisschen unter den Scheffel. Du hast ja schon den einen oder anderen Ball gehalten...
Das ist mein Job, ich bin Torwart, das gehört natürlich dazu. Die Jungs müssen sich auf mich verlassen können, so wie ich mich auf sie verlassen kann.
Zwei Spiele, ein Unentschieden, ein Sieg: Wie bewertest du euren Saisonstart?
Ich finde wir sind gut gestartet. Das 1:1 gegen Eichlinghofen war im Endeffekt durch die Rote Karte ein bisschen bitter. Da waren wir 30 Minuten in Unterzahl, hatten sogar noch Chancen auf das zweite Tor, haben das eine gut verteidigt. Dann war es natürlich ärgerlich, dass wir noch den Ausgleich bekommen haben, aber grundsätzlich war es mit dem Sieg jetzt ein guter Start.
Du bist im Winter aus Erkenschwick gekommen - hast du nach dem Abstieg in die Bezirksliga überlegt, den Klub zu wechseln?
Ich hatte gesagt, dass ich auch bei Abstieg bleibe. Ich hatte Kevin und Reza mein Wort gegeben und das halte ich auch. Das ist aus meiner Sicht eine Frage des Charakters, ob man dann bleibt. Ich möchte helfen, dass wir mindestens dort aufhören, wo wir angefangen haben.
Wie kam er Kontakt zum VfL überhaupt zustande?
Ich wohne in Dortmund, hatte aber nie viel mit dem Dortmunder Amateurfußball zu tun. Ich hatte aber ein paar Freunde, die in Kemminghausen spielen. Nico Höhme und sein Bruder Yannick (spielt bei Arminia Marten). Ich kannte Reza Hassani natürlich übers Hörensagen und irgendwann hat er meine Nummer bekommen.
Du wohnst in Dortmund, hast hier bis zum letzten Winter aber noch nie gespielt?
Ganz am Anfang habe ich Westrich gespielt, dann in Bochum und beim VfB Waltrop. Ab der C-Jugend war ich dann in Erkenschwick.
Aber du hast immer in Dortmund gewohnt?
Ganz kurz habe ich mal in Bochum gewohnt, wo ich jetzt auch noch arbeite. Aber das war nur eine kurze unwichtige Episode in meinem Leben (lacht).
Jetzt wollt ihr in der Bezirksliga eine gute Rolle spielen - ist das aus deiner Sicht realistisch?
Ich denke schon, wir haben einen sehr jungen und willigen Kader, deshalb glaube ich, wenn alle an einem Strang ziehen, dass wir da eine ordentliche Rolle im oberen Mittelfeld spielen können.
Reza und Kevin sind vermutlich auch ein Faktor, der für euch spricht?
Ja, Kevin und Reza machen überragendes Training. Ich sage mal so: Als Fußballer im Amateurbereich kann man froh sein, so ein Training mitzukriegen. Das Training ist genau auf uns abgestimmt, es steckt immer ein Plan dahinter. Jeder Spieler bekommt seine Schwächen aufgezeigt und dann wird dreimal in der Woche daran gearbeitet.
Ihr habt jetzt drei Heimspiele in Folge (Wethmar, LSV II und Türkspor) - wieviele Punkte holt ihr da?
Am besten natürlich neun. Ich gehe nicht mit der Maßgabe auf den Platz, dass ich das Spiel verliere. Ich möchte grundsätzlich jedes Spiel gewinnen. Natürlich wird das nicht einfach, wir müssen das Beste draus machen, aber wenn wir unser Spiel durchbringen, dann klappt das auch.
Und du persönlich - siehst du deine Zukunft in Kemminghausen?
Ja, ich möchte da zu meiner Stärke finden. Der Verein hat mir sehr viel Spaß am Sport zurückgegeben. Es ist für einen Torwart ja nicht leicht, direkt einzuschlagen. Meistens ist es als junger Torwart schwierig, sich durchzusetzen. Aber wie gesagt: Wir wollen wieder da landen, wo wir angefangen haben - in der Landesliga. Und wenn das fünf Jahre dauert, dann bleibe ich halt fünf Jahre hier.