
© Stephan Schuetze
Fußball-Oberligist gönnt sich drei Ex-Profis - als Aufstiegsfavorit sieht er sich nicht
Fußball
Wenn am 29. August die Oberliga-Saison startet, dürfte es womöglich einen weiteren Aufstiegskandidaten geben. Ein Team hat in der 5. Liga ordentlich aufgerüstet mit mehreren Ex-Profis.
Noch nie war die Oberliga-Hinrunde so wichtig, wie in der anstehenden Spielzeit 2021/22. Nach der Hinrunde wird die Liga in eine Auf- und Abstiegsrunde unterteilt. Und wer möchte schon am Ende in der Abstiegsrunde landen? Deshalb rüsten viele Klubs personell auf. Vor allem ein Verein.
Gleich zum Start ein schwerer Gegner
Der ASC 09 Dortmund trifft gleich am ersten Oberliga-Spieltag auf diese harte Nuss. Gegner ist der ehemalige Regionalligist 1. FC Kaan-Marienborn, der seinen Kader enorm aufgerüstet hat. Neuzugänge kommen beispielsweise von Borussia Mönchengladbach II oder vom Wuppertaler SV. Auch einen ehemaligen Erstliga-Spieler hat der Klub verpflichtet.
Der bekannteste Name der Neuzugänge beim 1. FC Kaan-Marienborn ist wohl Lars Bender. Gemeint ist aber nicht der ehemalige Nationalspieler und Zwillingsbruder des ehemaligen BVB-Spielers Sven Bender, sondern der ehemalige Zweitliga- und Drittliga-Profi Lars Bender. Der spielte in seiner Karriere unter anderem für den TuS Koblenz, die Kickers Offenbach, Energie Cottbus und zuletzt den Wuppertaler SV.
Nun ist der 33-jährige Ex-Profi Teil des Oberligisten Kaan-Marienborn - und mit seinen 203 Drittligaspielen in bester Gesellschaft. Denn ein weiterer Neuzugang des Klubs kann ebenfalls auf über 150 Drittliga-Spiele zurückblicken. Markus Pazurek spielte einst für den VfB Stuttgart II, 1860 München II, den SC Saarbrücken, Fortuna Köln und zuletzt Borussia Mönchengladbach II. 154 Mal lief er in der 3. Liga auf, 146 Mal in der Regionalliga.
Aus Belgien kommt mit Derrick Kyere ein 21-jähriger, talentierter Linksaußen. Ausgebildet hat den Belgier mit Wurzeln aus Ghana der belgische Top-Klub RSC Anderlecht. Nun soll er in der Oberliga für Tore sorgen. Und in einer 1. Liga Europas wurde Kaan-Marienborn ebenfalls fündig.
Daniel Hammel kommt vom luxemburgischen Erstligisten Hesperingen, spielte vorher für den SC Verl, die Stuttgarter Kickers, Alemannia Aachen und unter anderem auch für den 1. FC Kaiserslautern II. Bei all den Neuzugängen: Was haben Sie vor, Jochen Trilling?
„Man darf nicht vergessen, dass wir auch gute Spieler verloren haben“, sagt der Sportliche Leiter des Klubs. Mit Semih Yigit verlor der Verein einen erfahrenen Rechtsverteidiger. Den Tschechen Lukas Duda, einer der besten Oberliga-Spieler in den vergangenen zwei Jahren, zog es zurück in die Heimat. Jannik Schneider, einst ausgebildet bei Bayer 04 Leverkusen, hat den Verein ebenso verlassen.
„Durch den Weggang mehrerer erfahrener Spieler mussten wir einige wichtige Positionen neu besetzen. Durch unsere Neuzugänge ist uns das hoffentlich gut gelungen“, erklärt Trilling.
Als Aufstiegsfavorit für die kommende Saison sehe er sein Team deshalb nicht. Bereits am ersten Spieltag erwartet Trilling einen starken Gegner. „Wir wissen um die Qualitäten des ASC 09. Wir kennen sie über Jahre, sie haben eine eingespielte Truppe.“ Der Sportliche Leiter schätze die Arbeit, die beim ASC seit Jahren geleistet werde.
Wenn er um die Namen der Aufstiegsfavoriten gefragt wird, nennt er allen voran den FC Gütersloh. „Den muss man vorab nennen.“ Ansonsten gebe es viele gute Mannschaften in der Oberliga Westfalen. „Wir wissen, wie eng es oben zugeht. Die Mannschaft, die am konstantesten punktet, wird am Ende oben stehen“, so der Sportliche Leiter.
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