Fußball
Fußballerinnen dürfen in Männerteams spielen – in Westfalen geht das ganz einfach
Amina Passlack schreibt Geschichte: Als erste Spielerin im Fußballverband Niederrhein hat sie nun die Spielerlaubnis für Spiele im Herrenbereich. In Westfalen geht das sogar noch einfacher.
Ab sofort wird Amina Passlack für die dritte Mannschaft der Spielvereinigung Essen-Schonnebeck 1910 in der Kreisliga C auflaufen. Zuvor hatte der Fußballverband Niederrhein dem Antrag des Klubs entsprochen.
Die 24-Jährige freut sich, dass aus einer kleinen gedanklichen „Spinnerei“ eine große Sache geworden ist. Denn nach zwei Kreuzbandrissen wollte sie die Fußballschuhe schon im Schrank lassen.
Frauenfußball: Einfach in der Dritten bleiben
Dass sie es nun doch nochmal wissen will, hat auch mit ihrem Bruder und ihrem Freund zu tun. „Beide spielen in der dritten Mannschaft und ich habe sie sonntags immer begleitet, bis ich Betreuerin der Mannschaft war. Da ich aber selber irgendwann wieder spielen wollte und ich mich mit den Jungs in der Mannschaft sehr gut verstehe, war der Wunsch groß, einfach in der Dritten zu bleiben. Das komplette Team signalisierte mir mehrfach, dass es mich als vollwertiges Mitglied der Mannschaft sieht und sich auch freuen würde, wenn ich mitspielen dürfte. Jetzt ist es endlich so weit.“
Vor etwas über zehn Jahren fing Amina mit dem Fußballspielen an - damals schon für die Spielvereinigung Schonnebeck. Von den U15-Juniorinnen über die Landesliga der Damen bis in die Niederrheinliga hat sie gespielt, bevor sie die schweren Verletzungen ausbremsten. Doch nun folgt der nächste Schritt.
Amina Passlack: Trainer setzt auf ihn Können
Und wie findet das ihr neuer Trainer? „Amina ist eine ehrgeizige junge Frau, die unbedingt ihr Können auch in der Männerfußballwelt zeigen wollte und jetzt auch kann. Wir werden sehen, wo der Weg hinführen wird, aber ich bin da sehr optimistisch.“, sagt Oliver Walter, Trainer der dritten Mannschaft der Schwalben.
Was im Fußballkreis Niederrhein noch mit einem Antrag und Genehmigung verbunden ist, ist in Westfalen noch etwas leichter zu bewerkstelligen. „Hier muss kein gesonderter Antrag gestellt werden“, erklärt FLVW-Präsident Manfred Schnieders.
„Die Spielerin muss nur eine Spielberechtigung für den jeweiligen Verein haben. Und in dem Moment erlaubt das Spielordnung, dass sie dort spielt - unabhängig davon ob Frauen- oder Herrenmannschaft. Das können die Vereine dann ganz unproblematisch und unbürokratisch für sich nutzen.“
Im Übrigen, sagt Schnieders, seien vom Verband auch alle Schiedsrichter explizit informiert worden. „Das haben wir über die Lehrwarte nochmal ausdrücklich kommuniziert. Nicht dass ein Schiedsrichter davon überrascht wird, wenn in einer Herrenmannschaft nun eine Frau aufläuft und noch auf den Gedanken kommt, dass das nicht geht. So sind jetzt alle im Bilde.“
<div><a href="../../sporttv" taget="_blank"><img src="../../wp-content/uploads/2022/05/AdSportTV.jpg" title="Sport TV" alt="Sport TV" style="margin-top: 10px; display: block;" width="100%" /></a></div>Von einer Spielerin in Westfalen, die dem Beispiel von Amina Passlack am Niederrhein folgt, weiß Schnieders allerdings noch nichts.
Und noch etwas hat der FLVW bedacht. Der umgekehrte Weg, dass also ein Mann auf einmal in einer Frauenmannschaft aufläuft, ist laut Schnieders nicht möglich. „Das haben wir ausgeschlossen, weil wir natürlich unbedingt verhindern wollen, dass aufgrund einer möglichen physischen Überlegenheit Manipulationen möglich sind.“
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