
Einem Dortmunder Traditionsverein droht nach dem Abstieg der komplette Fehlstart. © Schaper
„Nicht so rosig“ - Einem Dortmunder Traditionsverein droht nach dem Abstieg die nächste Krise
Amateurfußball
Der Klub zählt zu den ältesten Fußballklubs in Dortmund. Nach dem Abstieg in der vergangenen Saison droht nach den ersten Spieltagen ein kompletter Fehlstart. Der Spielplan tut dem Klub keinen Gefallen.
Es sollte einiges besser werden nach dem Abstieg in der vergangenen Saison. Doch zum Auftakt in die neue Saison gab es zwei knappe 0:1-Niederlagen. Und auch in den kommenden Wochen meint es der Spielplan für das Team nicht besonders gut. Einem der ältesten Dortmunder Fußballklubs drohen erneut schwierige Zeiten.
Stimmung beim TuS Neuasseln nach ersten beiden Spieltagen gedämpft
„Dass die Stimmung aktuell nicht so rosig ist, ist klar“, erklärt Marvin Niesert, Trainer des TuS Neuasseln. Niesert, der zuvor bei TuRa Asseln coachte, steht seit dieser Saison in Neuasseln an der Seitenlinie. Seine neue Mannschaft stieg in der vergangenen Saison als Vorletzter aus der Kreisliga A2 ab. Mit Niesert als neuem Trainer sollte eine neue Aufbruchstimmung entfacht werden. Und auch im Vorstand des Vereins hat sich in den vergangenen Monaten etwas getan - Ralf Schemann, der als Jugendvorstand aktiv war, leitet mittlerweile die Geschicke als 1. Vorsitzender.
„Wir hatten eine tolle Vorbereitung. Dort sind wir super als Team zusammengewachsen. Wir sind eine richtig gute Truppe“, betont Niesert. Das Team war beispielsweise - als eine von mehreren Teambuilding-Maßnahmen - gemeinsam auf der Ruhr paddeln. Und doch verlief der Start in die Kreisliga B alles andere als vielversprechend. Sowohl gegen Teutonia Lanstrop als auch gegen Nieserts Ex-Verein TuRa Asseln setzte es eine 0:1-Niederlage.

Marvin Niesert ist seit dieser Sasion Trainer beim TuS Neuasseln. © Schulze
Und es könnte in den kommenden Wochen noch dicker kommen für den Dortmunder Traditionsverein: An den Spieltagen drei und vier warten mit dem Wambeler SV und dem MSV Dortmund weitere große Kaliber, die jeweils mit sechs Punkten in die Saison gestartet sind. „Wenn es schlecht läuft, steht man nach vier oder fünf Spieltagen mit null Punkten da. Das drückt natürlich schon auf die Stimmung, ganz klar“, beschreibt Niesert die derzeitige Gefühlslage in Neuasseln.
Die Niederlage in Lanstrop sei laut Niesert unverdient gewesen - das Ergebnis gegen Asseln hätte das Spiel hingegen durchaus widergespiegelt. „Wir haben gekämpft bis zum Umfallen. Wenn wir so weitermachen, dann wird irgendwann der Erfolg kommen“, hofft der Trainer.
Niesert und TuS Neuasseln wollen sich zurückkämpfen
Es sei nicht einfach, die zahlreichen Abgänge zum Ende der vergangenen Saison aufzufangen. Dazu kommt, dass immer wieder Spieler verletzt oder aus anderen Gründen nicht zur Verfügung stünden. Deshalb konnte Niesert noch nicht einmal die Top-Elf aufs Feld schicken. „Wenn ich die beste Mannschaft zur Verfügung hätte, dann würden wir oben mitspielen“, glaubt er.
Man müsse aus Nieserts Sicht diese Spielzeit als „Saison des Umbruchs“ wahrnehmen. „Es wird an allen Ecken und Enden des Vereins geschraubt“, sagt er und ergänzt: „Wichtig ist, dass man nicht die Geduld verliert.“ Nichtsdestotrotz sei die Sorge von dem totalen Fehlstart existent.
„Der Fußballgott meinte es nicht gut mit uns mit dem Spielplan, aber irgendwann wird der Kampfgeist belohnt, da bin ich mir sicher“, gibt sich Niesert zuversichtlich. Der Abstieg in die Kreisliga B sei selbstverständlich nicht hilfreich gewesen - auch um etwaige Verstärkungen von einem Transfer zu überzeugen.
„Stück für Stück“ will Niesert sich mit seinem Team in die Saison kämpfen, um spätestens in der Rückrunde erste größere Erfolge zu verzeichnen. Bis dahin wird wohl weiterhin noch „an allen Ecken und Enden des Vereins geschraubt“, um einen der ältesten Dortmunder Fußballklubs wieder auf Vordermann zu bringen.
Kommt gebürtig aus dem beschaulichen Forchheim in Bayern, lebt aber mittlerweile seit über 20 Jahren glücklich im „Pott“. Nach der Bankausbildung in den Journalismus gewechselt und an der Ruhr-Uni Germanistik und Medienwissenschaft studiert. Hat eine besondere Leidenschaft für den Fußball, sei es auf dem realen oder auf dem virtuellen Rasen.