Florian Juka, Mittelfeldmann des FC Roj, musste am Sonntag frühzeitig vom Platz. Seine Gelb-Rote Karte in der 55. Minute war der Knackpunkt in einem Spiel, das der FC Roj überraschend mit 2:6 gegen die SG Massen verlor.
Der FC Roj, der als einer der Topfavoriten auf den Aufstieg gilt und auf dem dritten Platz steht, war chancenlos gegen die spielerisch starken Massener.
Der 31-Jährige zeigt sich durchaus selbstkritisch: „Ich war enttäuscht von mir, weil ich die Jungs hängengelassen und gesehen habe, wie sie leiden mussten. Bei der Hitze in Unterzahl agieren zu müssen, das ist extrem hart.“ Zunächst beschwerte er sich über einen Abseitspfiff beim Schiedsrichter und sah dafür Gelb (55.). Er beließ es aber nicht dabei: „Alles auf Zuruf“, protestierte er und wurde immer wütender.
Juka beschreibt aus seiner ganz persönlichen Sicht, wie es zu den Karten kam. „Die erste Gelbe Karte habe ich wegen Meckerns bekommen, weil der Schiedsrichter aus meiner Sicht auf Zuruf abgepfiffen hat.“
Im Anschluss sei er mit lauterem Ton zum Schiedsrichter gegangen: „Danach habe ich mich umgedreht und weiter gemeckert, aber nur zu mir selber ‚meine Fresse ey‘ gesagt.“. Er findet, dass der Schiedsrichter „mehr Fingerspitzengefühl“ hätte zeigen können.
Florian Juka fliegt vom Platz
Dem Unparteiischen war das jedenfalls deutlich zu viel. Er zog sofort die zweite Gelbe Karte. Juka trat auf der Bank vor Ärger den Wasserkasten weg. Im Nachgang zeigt er sich einsichtig: „Ich bin kritikfähig und weiß, dass ich mich oft unnötig aufrege.“
Der Offensivstratege lobte aber auch die spielerische Qualität der Massener: „Wir wussten, dass ein guter Gegner auf uns zukommen wird. Bereits im letzten Jahr haben wir 4:2 gewonnen, lagen aber 0:2 zurück. Spielerisch sind sie sehr stark und vor allem gegen die Top-Teams immer sehr motiviert“, sagte er. Zu hart wollte er mit dem Team nicht ins Gericht gehen.
Und er kann der Schlappe sogar noch etwas Positives abgewinnen: „Vielleicht tut so eine Niederlage auch mal gut. Dass wir nicht alle Spiele in der Liga gewinnen, war vorher klar. Lieber jetzt verlieren als später, wenn es darauf ankommt.“
So ein Ausrutscher sei ganz normal: „Bayern verliert auch mal gegen Mainz“, sagte er. Auch die verletzungsbedingten Umstellungen seien einer von vielen Faktoren gewesen.
Dortmunder Löwen sind Erster
Aktuell beträgt der Rückstand auf die Dortmunder Löwen jedoch schon sechs Zähler. Allerdings hat der Überraschungstabellenführer ein Spiel mehr absolviert als der FC Roj.
Dass die Löwen nach dem zehnten Platz aus dem Vorjahr nun von ganz oben grüßen, kommt für Juka durchaus überraschend. „Das verwundert mich schon etwas. In der letzten Saison fand ich sie spielerisch nicht so stark. Der Trainer und die Mannschaft machen dort offenbar einen guten Job“, sagte er.
Juka betont, sich auf seine eigenen Stärken besinnen zu müssen, um in der Tabelle aufzuholen. „Die Spielzeit ist noch jung. Wenn wir unsere Hausaufgaben machen, können die anderen machen, was sie wollen. Noch ist es zu früh, über Tabellenplätze zu sprechen“, sagte er.
Juka hofft auf den Aufstieg
Mit Blick auf den lang ersehnten Aufstieg, den der FC Roj seit drei Jahren anstrebt, zeigt sich Juka gelassen: „Wir hoffen, dass es in diesem Jahr klappt. Aber ich will den Jungs auch nicht so viel Druck machen“, sagte er. Am Sonntag kann die Elf ohne Juka Boden gutmachen. Um 15 Uhr empfängt der FC Roj den Tabellenzweiten SG Gahmen.
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