Kreisliga C4, Sarajevo Bosna II gegen FC Dortmund 18 0:2. Da wird kein Leser mit der Wimper zucken. Wahrscheinlich werden auch diejenigen Personen, die zufällig im Kreuzviertel an der Heimstätte Bosna vorbeikamen, erst gar nicht groß hingesehen haben.
Als dann aber nach dem Abpfiff plötzlich im absolut positiven Sinne bei einer Mannschaft alle Dämme brachen, staunten dann doch ein paar Leute. Nicht aber die Akteure in den schwarz-roten Trikots, das sind die des fünf Jahre alten Klubs von der Lippstädter Straße. Denn dieser Sieg bedeutet für die Körner Historisches: „Wir zählen damit zum Stichtag nach diesem Sieg zu den vier besten C-Liga-Zweiten und dürfen zum ersten Mal in der Halle mitspielen“, frohlockte ein stolzer 2. Vorsitzender Daniel Ulrich.
Noch einen Tag später nach der Qualifikation sprudelte es so aus dem Vorstand, der auch Kumpel vieler Spieler ist, hervor: „Wir stehen auf dem großen Tableau. Das ist ein Riesenerfolg für uns, die ja nie die großen Ziele proklamieren.“ Ulrich berichtet, dass ausgerechnet er im spaßhaften Hauen und Stechen um die beiden Tickets für die Auslosung der Stadtmeisterschaft am Montag, 6. November, passen muss: „Ich habe Spätschicht, aber wir werden auf alle Fälle vertreten sein.“ Ulrich freut sich, dass seine Mannschaft auf alle Fälle auf einen starken Gruppenkopf trifft: „Für unsere Jungs ist das etwas nur Positives, gegen einen der Großen der Stadt spielen zu dürfen“, sagt er. „Wahrscheinlich wissen die dann gar nicht, wer wir sind. FC Dortmund 18. Wer soll denn das sein?“
„Wir sind erfolgreich, weil wir Spaß haben“
Oder aber die Gegner lesen diesen Text. Dann erfahren sie jetzt auch, dass sich diese um einige Externe verstärkte erste Mannschaft diese Qualifikation auch verdient habe. „Wir sind erfolgreich, weil wir Spaß haben, weil wir gerne viel können, aber nichts müssen.“ Und wenn dann der Aufstieg dabei herumspringt? „Dann nehmen wir ihn an. Wir haben neben starken Neuen, die sich sofort integriert haben, viele Spieler, die schon mehr als 100 Spiele für unseren Klub gemacht haben. Da waren Anfänger bei, aber auch routinierte Spieler, die einfach Lust auf unseren Verein hatten.“ Aber selbst wenn Spitzenreiter Alemannia Scharnhorst II seinen Vier-Punkte-Vorsprung verteidigt, bläst keiner Trübsal, auch wenn es dann in der Relegation nicht klappen sollte. „Wir spielen Fußball, weil wir positiv sind. Und da denken wir jetzt schon an die Halle. Wir wollen das genießen und jedes Tor feiern. Da sind Vereine dabei, die utopisch weit von uns weg sind, aber immerhin werden sie dann wissen, wer wir sind.“
Zwei Vereine dürfen wegen Verfehlungen nicht am großen Turnier teilnehmen. Wenn dann ein so angenehm bescheidener Klub wie die Achtzehner nachrückt, dann kann das der Stadtmeisterschaft nur guttun.
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