FC Brünninghausen gehen die Spieler aus – Trainer kritisiert den Fußballverband

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FC Brünninghausen gehen die Spieler aus – Trainer kritisiert den Fußballverband

rnFußball-Westfalenliga

Kurz vor dem Rückrundenstart hat ein Dortmunder Westfalenligist große Probleme: Fast die Hälfte der Mannschaft fehlt. Das Training wird fortan ausgesetzt, der Trainer zeigt sich zudem irritiert vom Verband.

Dortmund

, 27.01.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für die vier Dortmunder Westfalenligisten wird es bald wieder ernst. Der BSV Schüren bestreitet bereits am kommenden Sonntag sein Nachholspiel beim FSV Gerlingen (Anstoß 14.30 Uhr), Westfalia Wickede, der FC Brünninghausen und Spitzenreiter TuS Bövinghausen steigen am darauffolgenden Wochenende wieder ein. Einer der vier Klubs hat aktuell aber große Probleme, den Trainingsbetrieb eingestellt und blickt dem Auftaktspiel mit größten Bedenken entgegen.

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„Für den Rückrunden-Auftakt sehe ich aktuell schwarz“, findet Rafik Halim klare Worte. Die sind allerdings leicht nachzuvollziehen, wenn man auf das schaut, was dem Trainer des FC Brünninghausen momentan an Personal zur Verfügung steht: Neun Spieler sind akut mit Corona infiziert, zwei sind gerade genesen zurückgekehrt.

Brünninghausen-Coach Rafik Halim gehen die Spieler aus.

Brünninghausen-Coach Rafik Halim gehen die Spieler aus. © Stephan Schütze

Aber auch die versieht Halim mit einem Fragezeichen: „Nur weil sich jemand freitesten kann, heißt das ja nicht, dass er direkt wieder am Training teilnimmt.“ Komplett asymptomatisch seien die Krankheitsverläufe nicht und „dann willst du die Jungs natürlich nicht sofort wieder über den Platz scheuchen“, sagt Halim. Einige seiner Spieler weisen durchaus Symptome auf, über die gängigen Erkältungserscheinungen bis hin zu Kurzatmigkeit.

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Der FCB hat jedenfalls die Notbremse gezogen und den Trainingsbetrieb vorerst eingestellt – und das keine zwei Wochen vor dem Start in die Rückserie. „Wir haben vorher zu zehnt oder elft trainiert und das hat wenig Sinn ergeben. Gruppentaktisch kann man nichts machen“, so Halim. Am Sonntag soll das weitere Vorgehen besprochen werden.

Das sei aber nicht der einzige Grund: „Sollte die Infektionskette aus dem Trainingsbetrieb kommen, dann wollen wir sie natürlich unterbrechen.“ Vielmehr solle im Sinne der Spieler und der Gesundheit gehandelt werden.

Rafik Halim wünscht sich vom FLVW mehr Weitsicht

Das sollte sich auch der Verband zu Herzen nehmen, findet Halim. Der Brünninghausen-Coach war „irritiert“ angesichts der jüngsten Aussagen von Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball beim FLVW (Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen). Schnieders sagte unter anderem: „Wir machen uns derzeit keine Gedanken darüber, ob wir erst später oder gar nicht in die Rückrunde starten können.“

Halims Forderung: „Ich würde mir schon etwas mehr Weitsicht von den Entscheidungsträgern wünschen.“ Den Rückrundenstart im Februar empfindet er als zu früh, denn: „Die Entwicklung ist noch gar nicht abgeschlossen. Die Zahlen steigen nach wie vor überall und das merkt man auch im persönlichen Umfeld.“

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Zumal Amateurfußballer nicht nur wegen Corona ausfallen. „Dazu kommen noch die üblichen muskulären Probleme, die man in der Vorbereitung immer mal wieder hat“, zählt Halim auf. In Jan-Nils Bachmann steigt außerdem ein Spieler aus mehrmonatiger Verletzung gerade erst wieder ein.

Von einer geordneten Vorbereitung auf die Rückrunde kann keine Rede sein, ebenso wenig kommt Vorfreude auf. „Vielleicht sollte man den Fußball im Februar noch ruhen lassen“, meint Halim: „So jedenfalls ist es einfach absolut surreal, dass wir in nicht mal zehn Tagen wieder spielen sollen.“

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