
Dortmund Klub mit der schlechtesten Bilanz steht für diese Spielzeit fest. © Foltynowicz
Ex-Trainer ledert los: Spieler von Dortmunds schlechtestem Team halten sich für Ronaldo
Fußball-Kreisliga
Die Fußballsaison 2021/22 im Kreis ist beendet, Aufsteiger und Absteiger stehen fest – und damit auch, wer die schlechteste Mannschaft in Dortmund war. Deren Ex-Trainer feuert nun gegen die Spieler.
Ein Fußballklub aus Dortmund schließt die aktuelle Spielzeit mit einer desaströsen Bilanz ab. Dessen ehemaliger Trainer analysiert die Saison schonungslos und nennt aus seiner Sicht den Hauptgrund: Die Spieler selbst. Vom Verein hagelt es Widerspruch.
Für die Reserve des TuS Rahm endete die Saison in der Kreisliga C1 mit 23 Niederlagen, zwei Unentschieden und einem Sieg. Und auch das Torverhältnis (37:126-Treffern) von -89 war kein gutes. Unter dem Strich wäre der Klub also mit 5 Punkten abgestiegen. Doch es kam anders.
Ex-TuS-Trainer: „Einige haben sich wirklich für Ronaldo gehalten“
Denn wegen „Nicht Einpflegen des Passfotos“ eines Spielers – das Kreissportgericht hatte dem Klub zwischen dem 14. November und dem 27. März dafür Zeit gegeben – wurden der zweiten Mannschaft Punkte abgezogen. Der TuS Rahm II schloss die Spielzeit 2022/23 deswegen mit -4 Punkten ab. Kein Team im Dortmunder Kreis war schlechter.
In der Folge krachte es öffentlich zwischen Trainer Kevin Gasper und der Vereinsführung. Mittlerweile sind beide Parteien deswegen getrennte Wege gegangen. Für Gasper war die Einstellung von einigen TuS-Spielern allerdings ganz unabhängig von der Passfoto-Debatte ein Problem.
„Viele davon sind vor der Saison davon ausgegangen, dass sie aufsteigen können. An den Wochenenden sah das aber dann ganz anders aus. Einige haben sich da wirklich für Ronaldo gehalten“, so der Ex-Rahm-Trainer.
Sportlicher Leiter widerspricht, Trainer gibt auch sich selbst die Schuld
Grundsätzlich habe es nur wenige Spielern gegeben, die wirklich daran interessiert gewesen seien, beim Training alles zu geben und bei den Ligaspielen erfolgreich zu sein. „Es war einfach keine geschlossene Mannschaft und der kleine Kern an Spielern, die alles gegeben haben, war zu wenig. Jeder ist gekommen, wann er wollte und es wurden immer wieder intern Feuer gelegt. Wenn eines gelöscht war, kam das Nächste auf“, kritisiert der 40-Jährige deutlich.

Manfred Schulze versteht die Aussagen des ehemaligen Trainers vom TuS Rahm nicht. © Nils Foltynowicz
Allerdings gibt der Übungsleiter auch sich selbst eine Teilschuld. „Natürlich kreide ich mir auch etwas an. Wegen meiner Schichtarbeit konnte ich nicht immer da sein und genügend gegensteuern. Die Mannschaft hätte mehr Aufmerksamkeit benötigt“, analysiert Kevin Gasper selbstkritisch.
Für den TuS Rahm selbst kamen die Aussagen von Gasper überraschend. Auf Anfrage der Ruhr Nachrichten kommentierte der Sportliche Leiter des TuS die Ausführungen von Kevin Gasper folgendermaßen: „Ich habe davon wirklich nichts mitbekommen. Bei der Zweiten waren teilweise mehr Spieler als bei der Ersten. Also verstehe ich die Aussagen von ihm nicht, vor allem, weil er wegen seiner Arbeit ohnehin nur drei Mal im Monat da war“, so Manfred Schulze.
Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.
