Punktabzug für BVB nach Regelverstoß Erste Liga-Niederlage eines Frauenteams überhaupt

BVB verliert nachträglich Punkte: Erste Liga-Niederlage eines Frauenteams überhaupt
Lesezeit

Das Spiel der zweiten Fußballfrauen von Borussia Dortmund gegen die Zweitvertretung des TV Brechten lief am 26. Februar eigentlich nach vertrautem Muster ab. Bereits zur Pause führten die Schwarz-Gelben mit 5:0, hatten die Partie eigentlich fest im Griff. Am Ende stand es 6:1 für den BVB.

„Allerdings“, erinnert sich Robert Döcke, Trainer der Brechtenerinnen, „haben wir uns vor dem Spiel mit Blick auf die Aufstellung des BVB schon gewundert, dass sie gleich mit drei Leistungsträgerinnen aus ihrer ersten Mannschaft begonnen haben.“ Gemeint waren damit Vanessa Kuhl, Lisa Klemann und Marina Jung, die an diesem Tag für die Zweite des BVB aufliefen.

„Erst haben wir nur gedacht: Der BVB muss ja ganz schön Respekt vor uns haben“, erinnert sich Döcke. „Aber dann haben wir natürlich schon genau hingeguckt, wer da aus der Ersten des BVB überhaupt aufläuft. Und der Blick in die Spielerpässe hat eben ergeben, dass das nicht den Regeln entsprach.“ Denn Marina Jung ist 29, Vanessa Kuhl 31 und Lisa Klemann 34.

Eine Ü23-Spielerin zu viel

Das Problem erklärt Svenja Schlenker, die Teammanagerin der BVB-Frauen, so: „Es dürfen maximal vier Spielerinnen aus der Ersten in der zweiten Mannschaft eingesetzt werden, wovon nur zwei über 23 sein dürfen.“ Und da lag der Fehler. Mit Jung, Kuhl und Klemann bot der BVB an diesem Tag gleich drei statt der erlaubten zwei Ü23-Spielerinnen aus der ersten Mannschaft auf.

Beim BVB erkennt man den eigenen Lapsus selbstverständlich an: „Wir hatten dieses wichtige Detail überlesen und unwissentlich drei Spielerinnen über 23 aus der ersten Mannschaft eingesetzt. Das war unser Verschulden, die 0:2-Wertung gegen uns und für Brechten ist also absolut in Ordnung“, sagt Schlenker.

Es ist das erste Liga-Spiel seit Gründung der Frauenfußball-Abteilung im Jahr 2021, dass eine BVB-Mannschaft verlor. In der vergangenen und laufenden Saison ließen erste und zweite Mannschaft in der Meisterschaft ansonsten keinen einzigen Zähler liegen.

Keine Schadenfreude

Und wie fühlt sich das nun an, die Mannschaft zu sein, die den BVB-Frauen als erste drei Punkte abgenommen hat? Robert Döcke bleibt sportlich: „Das ist schon kurios, dass sowas ausgerechnet dem BVB passiert. Da erwartet man das am wenigsten. Aber natürlich empfinden wir keine Schadenfreude. Ich freue mich aber für meine Mannschaft. Denn auch wenn wir auf dem Platz an diesem Tag deutlich verloren haben, hat unsere Mannschaft ein gutes Spiel abgeliefert. Daher nehmen wir diese Punkte – auch wenn sie uns erst am Grünen Tisch zugesprochen wurden – gerne und guten Gewissens mit.“

Dass die Regeln, wer wann wo welche Spielerinnen einsetzen darf, oft nicht ohne sind, weiß aber auch Döcke. „Bei uns im Verein sind jedenfalls immer vier oder fünf Leute damit beschäftigt, genau zu gucken, dass wir nichts falsch machen.“ Und beim BVB gucken sie jetzt wahrscheinlich auch noch genauer hin.

Westfalia Wickede verlängert mit zehn Spielern: Diese gehen den Schritt mit in die Bezirksliga

Türkspor Dortmund gelingt Transfercoup: Ex-Schalker mit reichlich Oberliga-Erfahrung kommt

SV Westrich angelt sich Dortmunder Westfalenliga-Kicker: Stammspieler kommt zur neuen Saison