Ernst Claußmeyer feiert seinen 70. Geburtstag

Radsport

Ruhe oder ausgiebige Urlaube? Nein, das ist nichts für Ernst „Erni“ Claußmeyer. Der Mann, der den Radsport in Dortmund und im Ruhrgebiet prägte wie kaum ein Zweiter, wird am Freitag (26. Mai) 70 Jahre alt. Wirklich glauben mag man es nicht.

DORTMUND

, 26.05.2017, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ernst Claußmeyer und Erik Zabel im freundschaftlichen Gespräch.

Ernst Claußmeyer und Erik Zabel im freundschaftlichen Gespräch.

Der Ur-Dortmunder, am 26. Mai 1947 am Borsigplatz geboren, ist umtriebig wie eh und je, erfolgreicher Unternehmer, Radsportveranstalter, Mäzen. Ein Radsportler durch und durch. Gefeiert wird in aller Ruhe. Zusammen mit Ehefrau Caren geht’s mit dem Oldtimer raus. Sein zweites großes Steckenpferd neben dem Radsport.

Alle Höhen und Tiefen erlebt

In den vergangenen fünfeinhalb Jahrzehnten hat Claußmeyer so gut wie alles erlebt, was es im Radsport zu erleben gab. Höhen wie Tiefen. 2009 das Ende des Dortmunder 6-Tage-Rennens ebenso wie das Aus des legendären „Großen Weihnachtspreis der Steher.“ Zwei Traditions-Veranstaltungen, die er seit 1994 zusammen mit der Dortmunder Westfalenhalle veranstaltet und organisiert – und seinerzeit vor dem drohenden Aus gerettet – hatte.

Alles begann 1960. Ernst Claußmeyer Junior, den sie damals wie heute immer nur „Erni“ riefen, gewann im Alter von 13 Jahren bei „Rund um die Zeche Bergmannsglück Gelsenkirchen“ sein erstes Rennen. Danach begann eine Erfolgsstory ohnegleichen. Es folgten auf der Bahn fünf deutsche Meisterschaften mit Partnern wie Hans-Martin Bautz, Udo Hempel und Günter Haritz, 6-Tagesiege im Amateurbereich in Grenoble, Amsterdam, Zürich, Köln, Frankfurt. Dazu sechs Six-Days-Siege in Dortmund. Über Jahre galt das Duo Claußmeyer/Bautz als Traumpaar des deutschen Bahnradsports.

Weltmeister in Leicester

Als 23-Jähriger wurde der Dortmunder 1970 Vierer-Weltmeister im englischen Leicester. Zwei Jahre später sollte bei den Olympischen Spielen in München der Höhepunkt seiner Karriere folgen. Doch Bundestrainer Gustav Kilian verzichtete auf Claußmeyer überraschend und sportlich nicht nachvollziehbar. Der Dortmunder trat daraufhin zurück.

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1984 dann die Rückkehr in den Radsport. Die Gründung des RC Olympia, für den Top-Profis wie Rolf Aldag, Bernd Gröne und Erik Zabel fuhren und renommierte Trainer wie Hennes Junkermann oder Gregor Braun arbeiteten und nationale und internationale Titel am Fließband holten. Der Dortmunder Radsport erlebte eine bis dahin auch später nie mehr erreichte sportliche Hochphase. 15 Jahre lang dominierte der RC Olympia das Geschehen in Deutschland.

Weltstars nach Dortmund geholt

Parallel dazu baute Erni Claußmeyer das „Continentale-Classic“ auf, holte unzählige Weltstars nach Dortmund. In der Nachbarstadt Bochum stampfte er 1998 den „Sparkassen-Giro“ aus dem Boden. Ein sportliches Highlight. Bis heute.