Ein steiniger Weg liegt vor dem Hallen-Traum

BVB-Handball

Nicht nur für die Spielerinnen und Handballfans des BVB ist das Pokalduell mit Celle am Sonntag (16 Uhr) ein ganz besonderes Ereignis. Auch für den Präsidenten. „Ich wünsche mir, dass unsere Bundesliga-Handballerinnen weiter so toll auftreten wie bisher und sie das Final Four erreichen“, betont Dr. Reinhard Rauball.

DORTMUND

, 07.01.2016, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Präsident Reinhard Rauball ist regelmäßig Gast bei den BVB-Handballerinnen und ein Förderer. Pläne für eine eigene Halle lassen sich aber nur schwer verwirklichen.

Präsident Reinhard Rauball ist regelmäßig Gast bei den BVB-Handballerinnen und ein Förderer. Pläne für eine eigene Halle lassen sich aber nur schwer verwirklichen.

Ein Sieg über Celle – und die Borussia hätte sich endgültig zurückgespielt in den Kreis der Handballgrößen. Rampenlicht und Aufmerksamkeit, das ist genau das, was die Handballabteilung des BVB nach vielen Jahren in der Zweitklassigkeit und der verpassten Aufstiege gut gebrauchen kann. Denn im Mittelpunkt steht die Sehnsucht nach einer neuen, einer eigenen Halle. Nach wie vor tragen die Borussinnen ihre Heimspiele in der Halle Wellinghofen aus. „Mit dieser Halle ist es aber nicht möglich, nachhaltig etwas aufzubauen“, betont Andreas Heiermann, Handball-Abteilungschef des BVB.

Machbarkeitsüberlegungen angestellt

Wie ist es um eine eigene Halle des Klubs bestellt, die nach ursprünglichen Plänen zum Saisonbeginn 2016/17 in Betrieb genommen werden sollte? „Eine eigene Halle ist ein Traum, den wir geträumt haben. Wir haben Machbarkeitsüberlegungen angestellt, den Bedarf aufgestellt, Architekten haben für uns Modelle entwickelt. Aber dieser Traum muss auch unterlegt sein mit der Finanzierbarkeit“, sagt Reinhard Rauball.

Und da stecke das Problem. Eine neue Halle würde einige Millionen Euro verschlingen, plus Unterhaltungskosten. „Der Gewinn des gemeinnützigen Vereins Borussia Dortmund wird hauptsächlich erwirtschaftet durch die Beiträge unserer rund 130 000 Mitglieder. Dieses Geld dürfen wir nicht für den Profihandball verwenden“, erklärt Rauball. „Die übrigen Mittel, die wir zur Verfügung haben, reichen nicht aus, um eine eigene Halle stemmen zu können.“ Momentan laufen Gespräche, die einen Weg für eine finanzielle Basis aufzeigen könnten – eine Lösung könne man aber jetzt noch nicht garantieren.

"Keine Luftschlösser bauen"

Der BVB-Präsident wehrt sich auch gegen Unkenrufe, dass in der Halle Wellinghofen langfristig kein Erstligahandball geboten werden könne – wenn auch nicht unbedingt mit dem Ziel, um den Titel mitzuspielen. Rauball: „Klares Ziel ist und bleibt für uns der Klassenerhalt mit Mitteln, die wir erwirtschaften können. Alles andere hieße, ein Luftschloss zu bauen.“

Der Präsident setzt trotz der Probleme um genügend Trainingszeiten für die Jugendteams des BVB auf gute Nachwuchsarbeit. „Jedes zweite Jahr eine Spielerin aus dem eigenen Talentbereich nach oben zu bringen, das wäre nachhaltig, auch um das Zuschaueraufkommen zu steigern“, sagt er. Höheres Zuschaueraufkommen gleich größere Einnahmen und sportliche Entwicklung – es wäre eine perfekte Gleichung für die Handballabteilung und die Sportstadt Dortmund. Rauball: „Es wäre schön, wenn die Initialzündung vielleicht jetzt durch das Erreichen des Final Four kommen würde.“