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Dortmunds Top-Stürmer ist wieder on fire – Tore am Fließband und Grätschen in der Abwehr
Fußball
Seit Jahren gehört er zu den besten Stürmern in Dortmund. Wahrscheinlich ist er sogar der Beste. Nach einem schwächeren Jahr ist er jetzt on fire, ohne die Drecksarbeit zu vernachlässigen.
Türkspor Dortmunds Torhüter Muhammed Acil hat sich vor der Saison aus dem Fenster gelehnt und behauptet, dass sein Teamkollege Marcel Reichwein der beste Stürmer der Stadt sei. In Mateus Ayala Cardoniz gibt es einen weiteren Türkspor-Spieler, der von sich behauptet, es gäbe in der Stadt keinen besseren Stürmer als sich.
Cardoniz lebt von seiner unglaublichen Physis. Reichwein läuft mit der Routine von 64 Zweit-Bundesliga-Spielen in der Landesliga auf. Beide sind wirklich richtig gute Stürmer. Aber die besten der Stadt? Das gibt die Torquote bisher nicht her. Reichwein hat dreimal getroffen und Cardoniz einmal. Zur Verteidigung: Beide fehlten einige Partien verletzungsbedingt.

Maximilian Podehl hat für den ASC in der Oberliga schon wieder achtmal getroffen. © Stephan Schuetze
Geht es um die reine Torquote, stellt Jonas Telschow alle in den Schatten. Der Stürmer des Westfalenligisten FC Brünninghausen hat schon elfmal eingenetzt. Eine unglaubliche Quote. Da kommt selbst Aplerbecks Goalgetter Maximilian Podehl mit seinen acht Toren aus neun Spielen nicht mit.
Das ist der reine Zahlenvergleich. Jetzt kommt der Ligenvergleich hinzu. Podehl hat seine acht Treffer in der Oberliga erzielt. Deshalb ist seine Quote aktuell am höchsten einzuschätzen. Und der 22-Jährige beweist nicht erst seit dieser Spielzeit, dass er Dortmunds bester Stürmer ist.
In seiner Seniorenlaufbahn gab es nur einmal eine kleine Delle. In der vergangenen abgebrochenen Spielzeit, als er nur sechsmal traf. In seinen ersten drei Saisons als Senior hatte er 16, 22 und 17 Mal seinen Anhang jubeln lassen. So kommt er jetzt auf 69 Oberliga-Tore in 116 Spielen.
Aber wie hat er jetzt die Delle der vergangenen Spielzeit so schnell ausgebeult? „Ich bin aktuell richtig fit und es läuft einfach gut.“ Er sei wieder in einem Flow, den er in der vergangenen Saison nicht hatte. „Es ist alles eine Kopfsache. Wenn ich aktuell mal eine Chance vergebe, mach ich mir keine Gedanken. In der vergangenen Saison habe ich mir bei jeder vergangenen Möglichkeiten gleich einen Kopf gemacht“, sagt Podehl.
ASC-Stürmer grätscht auch in der Defensive
Dass er fit ist, beweist er nicht nur im Vorwärtsgang. „Unglaublich, wie viele Meter er auch nach hinten macht“, sagt der Sportliche Leiter Samir Habibovic. Für Podehl ist das ganz normal. „Mir macht es auch mal Spaß, den Gegner zu jagen und ihm mit einer Grätsche den Ball abzunehmen. Das pusht mich“, sagt Podehl.
Sein ASC-Trainer Antonios Kotziampassis verlangt das gar nicht von ihm. „Ganz im Gegenteil, manchmal ruft er mir sogar zu, dass ich gar nicht so oft nach hinten laufen soll, um Kraft zu sparen. Aber das Verteidigungs-Gen steckt halt in mir.“
Er fühlt sich weiter pudelwohl beim ASC. Die Mannschaft sei top. Doch eine Nachricht habe ihn geschockt. Als er gelesen hat, dass der Sportliche Leiter Samir Habibovic bereit sei, sich mit dem Lüner SV zu einem Gespräch zu treffen. „Das war ein Schlag in den Magen. Samir und ich haben eine besondere Beziehung.“ Kurz nachdem die Nachricht bekannt wurde, hatte Habibovic Podehl telefonisch kontaktiert.
„Er hat mir erklärt, dass er sich nach all der langen Zeit beim ASC nur mal etwas Neues anhören wolle“, sagt Podehl, „Samir hat dann gesagt, dass er ja auch nicht sauer sei, wenn ich mir mal ein gutes Angebot anhören würde. Das wäre in diesem Sport selbstverständlich.“
Habibovic soll beim ASC 09 bleiben
Podehl hofft aber, dass es nur bei einem kurzen Flirt zwischen dem Lüner SV und Habibovic bleibt und Habibovic weiter die Geschicke des ASC leiten wird. Deshalb will er mit dem Team zusammen Habibovic weiter viel Freude machen. So wie in den Wochen vor der Pause, als das Team fünfmal in Serie gewann.