Dortmunds Bilbao öffnet sich Neuer B-Liga-Trainer bringt Erfahrung mit

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Teutonia Lanstrop kam vor gut einem Jahr mit Überzeugung und klaren Ideen aus der C-Liga. Neben der starken Leichtathletikabteilung wollten die Fußballer auf der schmucken Anlage ganz weit im Dortmunder Norden an ferne alte Erfolgs-Zeiten anknüpfen. Thomas Zdebik und viele alte Freunde aus der Nachbarschaft weckten die Abteilung wieder auf. In der B-Liga lief es zuletzt nicht mehr richtig rund. Zdebik suchte seinen eigenen Nachfolger. Und er fand einen jungen, aber erfahrenen Coach. David Wendel (26) kommt aus Hamm. Einige Zufälle führen ihn nach Lanstrop.

David Wendel übernimmt Lanstrop

Der ehemalige Trainer von Davaria Davensberg und der Ahlener SG sammelte zudem in ambitionierten Nachwuchsabteilungen wie denen von Westfalia Rhynern oder der Beckumer Spielvereinigung, wo er auch Sportlicher Leiter war, Erfahrungen. Seine eigene Karriere hatte der ehemalige Juniorenspieler des TuS Eving-Lindenhorst früh wegen schwerer Knieverletzungen beenden müssen. „Und jetzt passt einfach alles gut zusammen“, schickt der neue Trainer der Lanstroper vorweg.

„Thomas und ich hatten uns zufällig über ein Internetportal gefunden. Dann ging es doch schneller, als ich vorher gedacht hatte. Denn ich hatte mir ein Spiel der Mannschaft angesehen, das mir weniger Mut machte. Als ich mich dann aber doch ein wenig mit dem Team beschäftigte, fiel mir auf, dass die Jungs viel besser sind, als sie sich präsentierten.“

Dass der in Hamm lebende Jungcoach wirklich zum Zwölften der Kreisliga B4 wechselte, hatte aber noch zwei weitere Gründe: „Erstens besuche ich meinen Sohn immer bei seinem Training in Königsborn. Von da ist es ein Katzensprung nach Lanstrop. Das passt auch perfekt mit den Zeiten.“ Zweiter Grund: „Ich habe meine Verletzungen überstanden und möchte doch noch einmal probieren, selbst zu spielen. Das kann ich bei Teutonia sehr gut dosieren. Wenn es nicht geht, habe ich aber auch eine gute, verstärkte Mannschaft.“

David Wendel ist der neue Trainer von Teutonia Lanstrop.
David Wendel ist der neue Trainer von Teutonia Lanstrop. © Privat

Alleine die Verpflichtung Wendels zeigt, dass die Lanstroper von ihrem Plan, nur Spieler aus Lanstrop oder der unmittelbaren Nachbarschaft zu verpflichten, Abstand nehmen. Ähnlich wie bei Athletic Bilbao in der spanischen Primera Division, wo nur Basken spielen, wollte die Teutonia ihre eigenes Dingen machen. Aber Lanstrop ist eben nicht das Baskenland. Wendel erklärt, dass er aber schon Interesse daran habe, nicht ganz auf die alte Philosophie zu verzichten: „Jungs mit Identifikation sind natürlich immer sehr förderlich, aber wir brauchen auch ein paar Externe, die dann aber auch sehr gut zu uns passen müssen.“

Vergleich mit Athletic Bilbao

Torwart Jasper Meermann und Angreifer Marcio Katlun, die zuletzt Basketball gespielt hatten, mischten schon ein wenig in der Rückserie mit. „Jasper zählt für mich zu den besten fünf Torhütern der Liga. Marcio ist auch ein Schlüsselspieler.“ Defensivspezialist Serdar Yildiz wechselt von Hellweg Lütgendortmund nach Lanstrop. Und aus dem eigenen Nachwuchs kommt Miguel Eckhoff dazu. Fünfter Neuer ist Wendel höchstselbst. „Ich glaube, dass wir mit den Bleibenden eine konkurrenzfähige Mannschaft haben, die es in den einstelligen Tabellenbereich schaffen sollte.“

Nach der Saison trainierte das Team bereits einige Male zusammen. Jetzt gab David Wendel der Mannschaft bis zum 18. Juli frei: „Die Jungs sind in einem guten Zustand. Wir versuchen das jetzt anders. Wenn wir, wie alle anderen, sieben Wochen Vorbereitung hätten, würden ständig Urlauber fehlen und könnte uns zum Saisonstart wegen der Belastung ein körperliches Tief drohen. Ich denke, vier Wochen reichen auch.“ Thomas Zdebik kümmert sich derweil um die Organisation der Fußballer. „Mir ist wichtig, dass wir dauerhaft Fußball in Lanstrop anbieten.“ Das ist für den Vorort an der Stadtgrenze wichtiger als große Sprünge.

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