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Dortmunder Bezirksliga-Fußballer bringt Bitcoin nach Ruanda
Amateurfußball
Ein Dortmunder Bezirksliga-Fußballer verbringt knapp drei Wochen in Ruanda. Dort kickt er nicht nur vor über 200 Zuschauern, sondern stellt ein eigenes Bitcoin-Projekt auf die Beine.
Hinter einem Dortmunder Fußballer liegen bewegte und bewegende Tage. Zweieinhalb Wochen hat der Bezirksliga-Kicker im afrikanischen Ruanda verbracht. Rechtzeitig zum Rückrundenstart ist er nun wieder in Deutschland und berichtet von seinen Erfahrungen: In Ruanda hat er nicht nur vor über 200 Leuten Fußball gespielt, sondern auch Artistik mit Kindern geübt und sein ganz persönliches Projekt auf die Beine gestellt, das Spenden per Bitcoin ermöglichen soll.
Die vergangenen zweieinhalb Wochen hat Jonas Lammers in Ruanda verbracht – nun ist der Fußballer des Bezirksligisten TuS Körne wieder zurück in der Heimat. „Zwölf Stunden ging es von Kigali (Hauptstadt Ruandas, d. Red.) nach Istanbul, dann nochmal drei Stunden nach Hause“, beschreibt der 27-Jährige seine Reise, „da war ich schon erstmal kaputt“.
Zwei Tage später ist Lammers wieder bei hundert Prozent und erzählt von seinen Erfahrungen. Über die Organisation „Friends of Ruanda“ wurde er an verschiedene Projekte im ostafrikanischen Staat vermittelt.

Jonas Lammers verbrachte knapp drei Wochen in Ruanda. © privat
Lammers half bei drei dieser Projekte mit: Er arbeitete für eine Kinderbetreuung, eine Physiotherapie und den sogenannten „Unity Circus“. „Dort wird Kindern und Jugendlichen Artistik beigebracht“, sagt Lammers, dem es der Zirkus besonders angetan hat: „Da geht es nicht nur um Artistik und Bewegung. Die Kinder haben auch Englischunterricht, man isst zusammen, hilft ihnen bei allen möglichen Dingen und so weiter. Das ist ein allumfassendes Projekt.“
Eines, das es Lammers ganz besonders angetan hat und das er in Zukunft weiter unterstützen will. Der Fußballer des TuS Körne hat dafür einen Plan: „Ich habe ein Spendenkonto für den ‚Unity Circus‘ auf Bitcoin-Basis eingerichtet.“
Jonas Lammers hat ein eigenes Projekt entwickelt
Was erstmal umständlich klingt, birgt Vorteile wie Lammers aufzeigt: „Es ist das einzige Zahlungsmittel, mit dem du Geld in Drittländer überweisen kannst ohne dass dabei horrende Gebühren entstehen.“ Auch über die Einsatzmöglichkeiten der Kryptowährung hat sich Lammers vor Ort gekümmert und eine Kooperation mit einem Lebensmittelhändler abgeschlossen.
„Dort kann die Organisation direkt mit den Bitcoins bezahlen und umgeht so den Aufwand, die Kryptowährung erst in die heimische umzutauschen, wobei erneut Gebühren entstehen würden“, erklärt Lammers den Vorgang. Sein Know-how in diesem Bereich hat er sich selbst angeeignet: „Das ist ein Hobby, in das ich täglich bis zu drei Stunden investiere.“

In Ruanda arbeitete Jonas Lammers vor allem mit Kindern. © privat
Ein weiteres Hobby von Jonas Lammers ist der Fußball – und auch dafür fand er in Ruanda Zeit. „An einem Tag haben wir ein großes Turnier veranstaltet, da waren über 200 Zuschauer da und es hat Riesenspaß gemacht. Nur der Ball war kein vernünftiger“, erinnert sich Lammers lachend, „das war so ein Plastikball“.
Neben dieser Erinnerung nimmt der 27-Jährige auch eine Lektion mit zurück nach Deutschland: „Wir leben hier im reinsten Überkonsum. Die Leute in Ruanda hatten – wenn überhaupt – nur das Nötigste. Damit möchte ich bewusster umgehen.“
„Ich kann mir definitiv vorstellen, nochmal nach Ruanda zu reisen“, sagt Lammers außerdem. Denn noch eine Sache er dort gelernt: „Die Leute sind total glücklich, obwohl sie in absoluter Armut leben. Sie sind super gastfreundlich, laden einen zu sich nach Hause ein und teilen ihr Essen mit dir, obwohl sie sich das nicht leisten können. Das ist schon sehr beeindruckend.“ So beeindruckend, dass Jonas Lammers gerne mehr zurückgeben würde.
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
