
© Sebastian Reith
Lässig: Stürmer betritt erst zur Pause den Rasen und schießt in 30 Minuten vier Tore
Fußball
Das Testspiel eines Dortmunder Kreisligisten entwickelte sich nach der Pause zu einer One-Man-Show. Der Top-Stürmer kam erst nach dem Seitenwechsel ins Spiel und entschied dieses im Alleingang.
Obwohl er der treffsicherster Stürmer seiner Mannschaft ist, kam der Angreifer eines Dortmunder Kreisligisten erst zur Halbzeit ins Spiel. Dann zeigte er aber seine gesamte Klasse.
„In der Vorbereitung bekommen natürlich auch Spieler, die etwas hintendran sind, Spielpraxis von Beginn an. Dafür ist ein Testspiel immer gut“, sagt Stefan Junge. Junge ist Trainer beim B-Ligisten DJK TuS Körne II. Er setzte am Sonntag seinen Knipser Jannis Pieper auf die Bank.
DJK TuS Körne: Jannis Pieper erzielt Viererpack
Von dort aus verfolgte Pieper, wie sich seine Mitspieler von Westfalia Huckarde II – ebenfalls B-Ligist – mit einem 2:2 in Richtung Pausentee verabschiedeten. „Jannis nimmt das auch super auf, wenn er im Test nicht von Beginn an spielt. Da spricht ja auch charakterlich für ihn“, sagt Junge.
Doch Pieper ließ anschließend vor allem sportliche Taten sprechen. Beim Wiederanpfiff stand er endlich auf dem Rasen. 20 Tore erzielte er in der Hinrunde der Kreisliga B4 Dortmund für die Körner. Dafür brauchte Pieper nur zwölf Einsätze.
Nach gut 50 Minuten legte der Angreifer los. Erst tunnelte er den Huckarder Schlussmann mit einem Nachschuss (51.). Dann parierte der Westfalia-Keeper zunächst gegen Pieper, doch wieder zappelte der zweite Versuch im Netz (53.).
Knapp zehn Minuten später kombinierte sich der TuS durch die Mitte, Sturmpartner Andreas Brach legte für Pieper quer – 5:2 (62.). Doch damit nicht genug.
„Eigentlich das schönste Tor“, wie Pieper meint, fehlte noch. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld spielte sich Körne über links vor das Westfalia-Tor. In die punktgenaue Flanke brauchte der 28-Jährige nur noch seinen Fuß hineinzuhalten. Sein vierter Treffer zum 6:2 (76.) bedeutet den Endstand.
DJK TuS Körne: Jannis Pieper fallen „die Dinger vor die Füße“
Trotz der herausragenden Tor-Quote in der Liga sind solche Feuerwerke für Pieper nichts, woran er sich schon gewöhnt hätte. „Das war dann doch außergewöhnlich. Die Dinger sind mir vor die Füße gefallen“, sagt er. An einen eigenen Viererpack bei den Senioren konnte er sich nicht erinnern.
Möglich mache das natürlich aber auch die Mannschaft, so Pieper. Er sagte: „Wir haben für das Niveau einfach eine sehr gute Mannschaft.“ Als Tabellenzweiter macht der TuS sich noch Hoffnungen auf den Aufstieg in die Kreisliga A.
Das ist wohl einer der Gründe, weshalb Pieper sich trotz seiner Torausbeute und bestem Fußballer-Alter nicht dazu berufen fühlt, es in der ersten Mannschaft Körnes zu probieren.
Zwischenzeitlich habe er vier Jahre in Köln gelebt, ungefähr ebenso lange gar keinen Fußball mehr gespielt. Über Freunde gelangte er in die Körner Reserve. „Das hatte sich so ergeben. Ich habe gar nicht über etwas anderes nachgedacht“, sagt Pieper.
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.
