
© Stephan Schütze
Dortmund Bezirksligist zieht positives Zwischenfazit und verkündet vier Spieler, die gehen
Fußball-Bezirksliga
Die Bezirksligen sind in der Winterpause. Ein guter Anlass, um ein Zwischenfazit zu ziehen, wie es bislang lief. Vier Spieler werden den Verein verlassen und im neuen Jahr nicht mehr mit dabei sein.
Die Bezirksliga kennt keine Euro League oder keine Conference League. Da geht es oben um den Aufstieg und unten um den Abstieg, das war’s! Spannende Entwicklungen gibt es in Dortmund aber auch im Mittelfeld jenseits von Gut und Böse.
Gäbe es den temperamentvollen Trainer Thomas Faust nicht, liefe BW Huckarde als beachtlich starker Aufsteiger 2020 zu Unrecht vielleicht noch tiefer unter dem Radar. Dabei tut sich im Jahr des 100-Jahr-Jubiläums Beachtliches in Huckarde.

Thomas Faust ist Trainer von DJK BW Huckarde. © Stephan Schuetze
Um aber die Entwicklung seiner Blau-Weißen für die breite Öffentlichkeit zu würdigen, arbeiten sich Faust und Autor strukturiert durch einige wichtige Punkte, in dem der Trainer das hervorhebt, was zum beachtlichen achten Platz, zu 22 Punkten und zu einem positiven Torverhältnis von 32:27 führte und, wo vielleicht sogar noch Luft nach oben ist.
DJK BW Huckarde: Tor/Abwehr
„Insgesamt“, sagt Thomas Faust, „bin ich mit Torwart und Abwehr zufrieden. Ich habe immer wieder Verteidiger für eure Elf des Tages vorgeschlagen. Die Abwehrarbeit fängt aber viel weiter vorne an. Auch das klappte gut. Wir haben gute Einzelspieler, die eine gute defensive Ordnung halten, wir laufen den Gegner an, wenn wir es müssen und lassen den Gegnern auch nicht häufig Räume. In den vergangenen beiden Spielen haben wir fünf Tore zugelassen, einfach auch zu viele Chancen. Da passten ab und an die Abstände nicht. Wir können nicht immer drei oder vier Tore schießen, um das Spiel dann doch zu gewinnen. Aber wir spielen unsere erste komplette Saison in der Bezirksliga. Das ist ein Entwicklungsprozess.“
DJK BW Huckarde: Mittelfeld
„Hier habe ich nur Gutes zu berichten. Die Jungs schalten gut um. Die Sechser in unserem 4-2-3-1 sichern sehr gut ab. Ganz egal, wer davor zentral spielte, er sorgte für gute spielerische Elemente. Ich finde, wir spielen insgesamt einen guten Fußball. Die fußballerische Chemie stimmt. Die Außenspieler hinter den Spitzen rechne ich dann gleich dem Angriff zu.“
DJK BW Huckarde: Angriff
„Nominell ist Bryan Walter unsere einzige echte Spitze. Seine fünf Treffer sind vielleicht kein Spitzenwert, aber er ist ein Mannschaftsspieler und erhält in der Vorwärtsbewegung ja über die offensiven Außen Unterstützung. Ob es nun Hendrik Schürmann war, zuletzt der wieder genesene Ibrahim Tasan links oder auch Thomas Geiger, der jetzt gegen Lüdinghausen als Einwechselspieler die Partie mit drehte, sie alle sorgen für spielerische Elemente, aber auch für Torgefahr. Dass sich unsere 32 Tore verteilen, muss nicht unbedingt schlecht sein.“ Aber? „Ab und an lassen wir doch gute Chancen liegen. Gerade am Anfang hatten wir noch Ladehemmungen. Die Ausnahme war das Nordkirchen-Spiel, das wir 4:3 gewannen. Das war auch ein Höhepunkt unserer bisherigen Saison. Seit einigen Wochen stimmt unsere Torquote. In manchen Situationen aber wünsche ich mir noch immer mehr Kaltschnäuzigkeit.“
DJK BW Huckarde: Einstellung/Trainingsbeteiligung
„Beides passt gut zusammen. Und da bin ich auch sehr zufrieden. Wir hatten nie unter 16 Leute beim Training, im Schnitt sind wir 18 bis 20. Obwohl ich auf viele Dinge achte, hat sich das aber nicht geändert: Ich habe Verständnis, wenn jemand aus persönlichen Gründen mal nicht kommt. Fußball ist nun wirklich nicht alles. Aber ja, wer nicht trainiert, der sitzt am Sonntag auf der Bank oder ist gar nicht im Kader. Und die Einstellung im Spiel ist fast immer gut! Das erkennst du auch daran, dass wir in vier oder fünf Spielen dank einer guten Moral Rückstände gedreht haben.“
DJK BW Huckarde: Personal
„Anfangs hatten wir wie fast alle Vereine ein paar Ausfälle. Aber wie schon erwähnt, haben wir immer viele Leute beim Training. Leistungsträger wie Ibrahim Tasan kehren langsam wieder zurück. Und vier Leute verlassen uns, auch weil ich sie nicht so oft berücksichtigen konnte. Mwangi Pilzcker geht zurück zu RW Barop. Ich weiß nicht, ob unser Routinier Mirnas Husic woanders noch ein halbes Jahr dranhängt. Auch das Ziel von Robin Kopperschläger ist mir nicht bekannt. Tim Krämer möchte beim TSC Eintracht als Jugendtrainer arbeiten. Wir trennen uns von allen im Guten. Bald verrate ich auch, wer für die kommende Spielzeit zugesagt hat.“
DJK BW Huckarde: Umfeld
„Der Verein hat einige treue Mitarbeiter, Helfer und Zuschauer. Natürlich ist die Konkurrenz hier im Westen groß, aber die Leute, die kommen, kommen immer und begleiten uns auch zu Auswärtsspielen. Auf sie ist immer Verlass. Wir haben eine schöne Anlage. Ich arbeite wirklich gerne hier und fühle mich pudelwohl. Ich möchte aber auch meinen guten Co-Trainer Daniel Nilkowski erwähnen. Ihn habe ich damals, als ich Eichlinghofen-Trainer war, aus der Jugend geholt. Ich kenne ihn, seitdem er 18 ist. Wir vertrauen uns. Nille ist auch dritter Vorsitzender. Unser Verein ist insgesamt sehr gut aufgestellt.“
DJK BW Huckarde: Ausblick/Ziel
„Wenn wir 22 Punkte wie in der Hinrunde holen, landen wir im gesicherten Mittelfeld. Dann haben wir viel richtig gemacht. Ja, und das wünsche ich mir in der ersten hoffentlich kompletten Saison nach Corona auch: einen sicheren Rang. Und wer mich kennt, weiß, dass ich irgendwann auch möchte, dass es vorangeht. Ich bin jetzt im dritten Jahr hier. Der Aufstieg in die Bezirksliga kam früher als erwartet. Daher sind wir im Soll. Denn diese Liga war das Ziel. Aber den Entwicklungs-Prozess möchte ich weiterführen.“
Dortmunder Jung! Seit 1995 im Dortmunder Sport als Berichterstatter im Einsatz. Wo Bälle rollen oder fliegen, fühlt er sich wohl und entwickelt ein Mitteilungsbedürfnis. Wichtig ist ihm, dass Menschen diese Sportarten betreiben. Und die sind oft spannender als der Spielverlauf.
