Führungskrise beim Fußball-Landesligisten Hombrucher SV. Es ist kein neuer Vorstand in Sicht. Durch die bevorstehenden Rücktritte des Vorsitzenden Thomas Richarz und des Geschäftsführer Sport Willi Tiemann sind zwei Vorstandsposten vakant, für die sich zurzeit keine Nachfolger finden lassen. Trotz des momentanen sportlichen Erfolgs droht beim HSV alles auseinanderzubrechen.
Der Geschäftsführer Sport Willi Tiemann hört zum Ende der Saison auf, für den Vorsitzenden Thomas Richarz ist auf der nächsten Jahreshauptversammlung im November 2023 Schluss. „Ich höre aus gesundheitlichen Gründen auf“, berichtet Richarz. Obwohl beim Traditionsverein aus dem Dortmunder Süden, der zurzeit punktgleich mit dem Tabellenführer Horsthausen auf Rang zwei liegt, sportlich fast alles nach Plan läuft, finden sich keine Nachfolger auf Funktionärsebene. „Ich habe acht Jahre lang für den HSV gekämpft und Klimmzüge gemacht. Die augenblickliche Situation tut mir richtig weh“, gibt Thomas Richarz Einblicke in seine momentane Gefühlswelt.
Trotz zahlreicher Gespräche, die mit Personen aus dem Umfeld geführt worden sind, erklärte sich bisher niemand bereit, die Nachfolge im Vorstand anzutreten. Die Spieler und der Trainerstab sind am Dienstagabend mit der für alle Beteiligten unerfreulichen Situation konfrontiert worden. Durch die Vakanz in der Führungsetage sind auch sämtliche Gespräche mit den Akteuren des aktuellen Kaders und dem Trainerstab für die kommende Saison auf Eis gelegt worden. Auch Verhandlungen mit möglichen externen Verstärkungen sind abgeblasen worden.
„Die Stimmung in der Kabine war natürlich aufgrund der schwierigen Situation ziemlich angespannt“, äußerte sich Thomas Richarz auf die Frage, wie der aktuelle Kader die schlechten Nachrichten aufgefasst habe. „Wir haben eine charakterlich absolut einwandfreie Truppe“, lobt der Noch-Präsident seine Spieler. Die Verantwortlichen des Deutschen Amateurmeisters von 1958 versuchen zurzeit alle Register zu ziehen: Der ehemalige Kreisvorsitzende Jürgen Grondziewski, der bei seinem Heimatverein die Position des Kassierers in der Jugendabteilung bekleidet, soll mit ins Boot geholt werden.
„Jürgen Grondziewski kennt den Verein wie seine Westentasche und ist innerhalb des Vereins sehr gut vernetzt. Vielleicht kann er dem Verein bei der Lösung der gravierenden Probleme behilflich sein“, hofft Thomas Richarz. Beim Hombrucher SV Personen zu finden, die bereit sind, sich in der Vorstandsarbeit zu engagieren, ist ein Stück weit schwieriger als in etlichen anderen Vereinen.
„Unsere Jugendmannschaften spielen fast alle höherklassig, dort ist natürlich auch die Fluktuation größer. Deshalb entsteht häufig weder bei den Spielern noch bei den Eltern eine enge Bindung zum Verein“, ergänzt Hombruchs Präsident. Der Fan des Hombrucher SV dürfte gespannt sein, wie das Landesligateam auf die missliche Lage reagiert. Am Sonntag steht nämlich das Süd-Derby gegen den zuletzt ebenfalls stark gebeutelten Kirchhörder SC an, bei dem Dimitrios Kalpakidis sein Debüt auf der Trainerbank gibt. Anstoß ist um 15 Uhr auf der Sportanlage an der Deutsch-Luxemburger Straße.
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