Choukri El Bahat Bouzreky streift sich seit Kurzem wieder das Trikot des FC Roj über. In der Halle Huckarde überzeugte er direkt durch Schussgewalt - und verriet seinen Neujahrsvorsatz.

von Patrick Radtke

Dortmund

, 02.01.2020, 13:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Wenn Choukri El Bahat Bouzreky den Ball richtig trifft, hat der Torwart die Wahl zwischen Pech und Schwefel. Entweder er versucht, die Kugel abzuwehren und riskiert - wegen der Wucht, die in dem Schuss steckt - die Gesundheit der Finger oder man akzeptiert einfach das Gegentor.

Gleich zwei Mal glückte El Bahat Bouzreky ein solcher Gewaltversuch im ersten Spiel des FC Roj in der Vorrunde in der Halle Huckarde.

Choukri El Bahat Bouzreky war schon einmal der Torjäger des FC Roj

Der gegnerische Torhüter, Melik Bozmaz vom Dorstfelder SC, der eigentlich ein Feldspieler ist, bekam einige bemitleidende Blicke von der prall gefüllten Tribüne nach den Treffern. Den ersten Schuss konnte er aufgrund der Geschwindigkeit nur neben sich einschlagen sehen, beim zweiten war er noch dran, schaffte es aber nicht, das Gegentor zu verhindern.

Choukri El Bahat Bouzreky führte den FC Roj in die Zwischenrunde.

Choukri El Bahat Bouzreky führte den FC Roj in die Zwischenrunde. © Dortmunder Sportfotografie / Schulze

„Wenn man weiß, dass der gegnerische Torwart ein Feldspieler ist, muss man es aus jeder Distanz versuchen“, verriet El Bahat Bouzreky nach dem Weiterkommen des FC Roj sein Erfolgsgeheimnis.

Der 23-Jährige ist zurück bei der Mannschaft von Trainer Manuel Lorenz. In der Saison 2017/18 erzielte er noch 15 Tore in 19 Saisonspielen für Roj, wechselte dann zum TuS Hannibal, ehe es aufgrund der Ex-Trainer Andreas Przybilla und Volker Bolte zu Westfalia Wethmar ging.

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Dort lief es allerdings nicht wie geplant. Und weil die beiden Trainer nun nicht mehr in Wethmar aktiv sind – Przybilla trat im Oktober zurück – suchte auch El Bahat Bouzreky sein sportliches Glück wieder in Dortmund.

„Die Jungs waren etwas nervös“

Allein sein Auftritt in der ersten Partie hätte El Bahat Bouzreky gereicht, um seinen Mehrwert für den FC Roj unter Beweis zu stellen. Doch in Spiel zwei setzte der Offensivspieler noch eins drauf. Gegen den TuS Eving-Lindenhorst führte Roj schnell mit 2:0, ehe der Schlendrian einsetzte und der B-Ligist ausglich.

„Da hatten wir ein paar Schwierigkeiten“, gab El Bahat Bouzreky zu. „Die Jungs waren etwas nervös. Viele dachten sich, Kreisliga B, dass wir das einfach machen werden.“ Nach dem Ausgleich gab es Spieler, „die mit solchen Konstellationen nicht klar kommen. Und dann passieren solche Sachen.“

Während die Nerven seiner Mitspieler flatterten, gewann El Bahat Bouzreky einen wichtigen Zweikampf in der Defensive, lief einmal diagonal über den Platz, ließ dabei zwei Gegenspieler stehen und sah dann auch noch den besser positionierten Hakan Kop, der nur noch einschieben musste und Roj so in die Zwischenrunde schoss.

Choukri El Bahat Bouzreky vom FC Roj im Duell gegen TuS Eving-Lindenhorst.

Choukri El Bahat Bouzreky vom FC Roj im Duell gegen TuS Eving-Lindenhorst. © Dortmunder Sportfotografie / Schulze

„Ich wusste, dass Hakan besser stand, deswegen habe ich abgespielt. Wenn wir am Führen gewesen wären, hätte ich es vielleicht selbst versucht“, so El Bahat Bouzreky. Und weiter: „Gott sei Dank hat man den Fitnessunterschied gemerkt zwischen Bezirksliga und Kreisliga B und Gott sei Dank sind wir durch, das war das Hauptziel.“

El Bahat Bouzrekys Neujahrsvorsatz: acht bis zehn Kilo abnehmen

Dass gerade El Bahat Bouzreky die Fitness anspricht, zeigt, dass er auch Humor hat. Denn es ist unverkennbar, dass der Rückkehrer ein paar Kilo zu viel auf den Rippen mit sich rumträgt.

Choukri El Bahat Bouzreki hat mit dem FC Roj in der Rückrunde große Ambitionen.

Choukri El Bahat Bouzreki hat mit dem FC Roj in der Rückrunde große Ambitionen. © Dortmunder Sportfotografie / Schulze

Während sein Trainer davon spricht, dass er ruhig acht Kilo abnehmen könne, sagt El Bahat Bouzreky selbst, acht bis zehn Kilo zu verlieren, wäre gut. Grund für die Gewichtszunahme seien die falsche Ernährung und das wenige Training gewesen.

Doch jetzt geht es bei Roj wieder los. Auf dem Feld in der Bezirksliga soll der Abstand auf die Abstiegsränge so schnell wie möglich vergrößert werden. Das ist das Ziel von Lorenz, der sich freut, El Bahat Bouzreky bei dieser Mission dabei ist.

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„Choukri ist ein Teil des Ganzen. Ich habe versucht, ihn stark zu reden. Ich möchte, dass er die Halle nutzt, um wieder in den Flow zu kommen, um wieder Spaß am Fußball zu habe. Unser Hauptaugenmerk liegt bei Choukri darauf, ihn für draußen wieder fit zu bekommen und zu alter Stärke zu finden. Und das Choukri hier in der Halle ein guter Spieler ist, das konnte man sehen.“

Auf der To-do-Liste des Choukri El Bahat Bouzreky steht „mindestens der zweiten Tag der Zwischenrunde“ so der Rückkehrer. Vielleicht hilft dabei auch wieder der eine oder andere Distanzschuss der Marke unhaltbar.

Und vielleicht steht dann hinter den Toren auch ein Torschussmessgerät. Denn mit welcher Geschwindigkeit, seine Versuche ins Netz fliegen, weiß El Bahat Bouzreky selbst nicht, gemessen hat er sie noch nie. „Irgendwann muss ich das mal machen“.

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