BW Huckardes Trainer, Thomas Faust, ist sauer.

© Stephan Schuetze

BW Huckardes Trainer ist richtig sauer: „So ein Verhalten hasse ich wie die Pest!“

rnFußball

In nur wenigen Minuten in der vergangenen Woche war die Planung für eine Position in seinem Kader hinfällig. Das ärgerte BW Huckardes Trainer, Thomas Faust, tierisch.

Dortmund, Obercastrop

, 07.06.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Das ist charakterlich erbärmlich! Auf so einen Mist habe ich keine Lust!“ BW Huckardes Trainer, Thomas Faust, haut auf den Tisch. Er ist vom Verhalten eines Spielers super enttäuscht. Was ist vorgefallen?

Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten versuche immer, mit drei Torhütern zu planen. Nachdem Stammtorwart Simon Tenkamp familien- und berufsbedingt nach Coesfeld zog und sich einem Team dort anschloss, sah sich Faust auf dem Transfermarkt um, um die Torwartposition wieder aufzustocken.

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Nicht lange danach konnte er zwei neue, junge Torhüter als Neuzugänge vermelden, die zusammen mit Keeper Tim Krämer ein Trio bilden sollen. Die Rede ist von Max Burbaum, der von Türkspor Dortmund zum Bezirksligisten wechselt, und von Christopher Ebeling, der zuletzt in Unna beim Königsborner SV spielte.

Ebeling ist es nun, von dem Thomas Faust so enttäuscht ist. Seine Zusage habe der 2,03 Meter große Torwart bereits im Februar gegeben. Nun, Anfang Juni, sagte er aber wieder ab – um sich dem Westfalenligisten Wacker Obercastrop anzuschließen.

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„Ich bin total enttäuscht von ihm“, sagt Faust, „menschlich finde ich das Verhalten erbärmlich“. Auch von den Verantwortlichen aus Obercastrop ist der Trainer enttäuscht. „Aytac Uzunoglu (Trainer des Westfalenligisten, Anm. d. Red.) wusste, dass der Spieler bereits zugesagt hat.“ Nun Ebeling „hintenrum“ anzusprechen, sei nicht in Ordnung. Obercastrop sei nicht auf BW Huckarde zugegangen, sondern habe die Sache einfach mit dem Spieler klargemacht.

Faust ist vor allem deshalb erbost („So ein Verhalten hasse ich wie die Pest“), da es für ihn schwierig werde, im Juni noch einen anderen Torwart zu finden. Die meisten Keeper ständen ja bei ihren Vereinen im Wort. „Für mich bleibt jetzt noch übrig, entweder mit Vereinen zu sprechen, die sagen, ‚okay, den kannst du haben‘, oder vereinslose Torhüter zu fragen.“

Christopher Ebeling hatte Huckarde schon zugesagt, geht nun aber nach Obercastrop.

Christopher Ebeling hatte Huckarde schon zugesagt, geht nun aber nach Obercastrop. © Volker Engel

Denn eines ist für ihn klar: „Einen Spieler, der bereits woanders zugesagt hat, verpflichte ich nicht. Wenn mir das ein Spieler sagt, lasse ich die Gespräche immer sofort sein.“

Das einzige Positive sei im Moment, dass er bereits zwei Keeper habe. „Mit Max Burbaum und Tim Krämer haben wir zwei gute Keeper, denen ich es zutraue, zu spielen. Der Obergau wäre gewesen, wenn ich jetzt nur noch einen Keeper hätte“, sagt der Trainer. Ebenfalls positiv hervorheben könne man, dass Ebeling Faust angerufen habe „und nicht einfach eine WhatsApp schrieb“. Nur mache das sein Verhalten auch nicht viel besser.

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Was Faust vor allem nicht verstehen kann: „Ebeling wollte zu uns, um endlich mal die Nummer Eins zu sein. Bei Obercastrop sitzt er dann wieder auf der Bank. Hätte er von Anfang an gesagt: ‚Wenn ein Westfalenligist kommt, würde ich das gerne machen‘, hätte ich ihn gar nicht verpflichtet!“

Christopher Ebeling selbst sagt: „Ein Bekannter von mir hatte Thomas Faust meine Nummer gegeben. Wir haben uns zwischen Weihnachten und Neujahr getroffen. Nach einem guten Gespräch habe ich dann mündlich zugesagt.“

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Die Situation habe sich jetzt aber geändert. Ebeling: „Mein Studium habe ich fast beendet. Beruflich werde ich mich demnächst eher Richtung Ruhrgebiet bewegen. Ich kann den Ärger von Faust verstehen, aber weil mein Ex-Verein Obercastrop noch einen Torwart suchte, habe ich mich für die Westfalenliga anstatt der Bezirksliga entschieden.“ Das habe er Thomas Faust - wie der selber schon sagte - auch persönlich so erklärt.

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