Vor dem Trainingsstart: BVB-U23 könnte noch einen Leistungsträger verlieren

© Stephan Schuetze

Vor dem Trainingsstart: BVB-U23 könnte noch einen Leistungsträger verlieren

rnRegionalliga West

Kurz vor dem Start der Vorbereitung nimmt der Kader der BVB-U23 weiter Formen an. Während noch weitere Neuzugänge kommen sollen, ist die Zukunft eines Leistungsträgers noch ungewiss.

Dortmund

, 15.07.2020, 11:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Wenn Anfang September die neue Regionalliga-Spielzeit angepfiffen wird, dann geht es Schlag auf Schlag. 40 Spiele pro Verein müssen abgewickelt werden, zwei Englische Wochen warten gleich im Startmonat der Saison. Zweifelsfrei ist dieses äußerst füllige Programm ungewöhnlich anspruchsvoll, BVB-II-Manager Ingo Preuß allerdings sieht dem positiv entgegen. „Uns ist nicht bange“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.

„Ich kann mich an relativ erfolgreiche Spielzeiten erinnern, in der wir einige Spielausfälle verkraften mussten. Da jagte dann auch zwischendurch eine Englische Woche die nächste. Das ist fordernd, aber auch irgendwie geil für die Jungs“, so Preuß weiter.

Kader scheint bereits gut aufgestellt

Die enge Spiel-Taktung könne als „gute Erfahrung“ dienen, glaubt er. Dass der neue Cheftrainer Enrico Maaßen unter der Woche weniger Trainingstage zur Verfügung hat, ist für Preuß offenbar kein ganz zentrales Problem.

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Er sieht den Kader schon jetzt gut gerüstet, hat in den vergangenen Tagen noch einige Gespräche geführt – und Transfers finalisiert. Insgesamt sieben externe stehen nun auf der Habenseite, demnächst werden noch mehr dazukommen, sodass schließlich zwischen 22 und 24 Kadermitglieder vorhanden sind.

Einerseits soll in naher Zukunft eine weitere Torwart-Verpflichtung vermeldet werden, nachdem der zuletzt in Hoffenheim angestellte Stefan Drljaca bereits einen BVB-Vertrag unterschrieben hat. Andererseits sagt Preuß: „Ich bin mir gerade noch mit einem Verteidiger einig geworden. Außerdem kommt noch einer für die Offensive. Dann sind wir erst einmal safe und für Angebote gewappnet.“

Tigges soll auf jeden Fall gehalten werden

Diese Offerten werden wohl ganz sicher eintrudeln, früher oder später. Als prominentester Abgang wird Chris Führich gehandelt. Ihn hätten sie bei der Borussia zwar gern noch in der kommenden Spielzeit zur Verfügung. Wenn aber ein passender Arbeitgeber auf den flinken Außenstürmer zukommen sollte, dann würde ihn der BVB ein Jahr vor Vertragsende ziehen lassen.

Bei Steffen Tigges, einem weiteren Top-Transfer aus dem vergangenen Sommer, ist die Sachlage anders. Preuß sagt auf Nachfrage in aller Deutlichkeit: „Auf ihn sind bestimmt einige Vereine scharf, aber ihn werde ich nicht abgeben.“ Tigges soll bleiben – und auch unter der Leitung von Maaßen zum Fixpunkt werden.

Langzeitverletzter soll zurückkehren

Eine solche Rolle ist für Haymenn Bah-Traoré schon seit längerer Zeit vorgesehen. Allein: Den Außenverteidiger, der für gewöhnlich vor allem rechts hinten aufläuft, stoppte sein malades Knie mehrere Monate, zuletzt spielte er im April 2019. „Wenn er fit ist, ist er ein Spieler, der weit über dem Durchschnitt spielen kann. Er hatte leider diese schwere Verletzung. Wir hoffen, dass er gesund bleibt“, sagt Preuß.

„Wenn er spielen kann, ist er ein rechter Verteidiger, wie ich ihn mir wünsche. Er ist schon monatelang im Aufbau. Was ihm fehlt, ist die Fußballpraxis.“ Die soll Bah-Traoré wie der gleichfalls verletzungsgeplagte Patrick Osterhage alsbald bekommen.

Neuer Spieler für die Außenbahn

Gab es in der Corona-bedingt abgebrochenen Regionalliga-Spielzeit fast durchgehend Personalnot auf den Außenverteidigerpositionen, wähnt sich Preuß nun auf der sicheren Seite. Denn zum einen hat er die Hoffnung, dass Bah-Traoré wieder zur echten, stressresistenten Alternative erwächst und die am Wochenende startende Sommervorbereitung ohne größere Probleme absolvieren kann.

Zum anderen hat Dortmunds Kaderplaner im 20-jährigen Migel-Max Schmeling einen weiteren Defensivmann gefunden. Er kommt von Drittligist MSV Duisburg – und könnte in einer Dreier- oder Viererkette die linke Flanke bespielen. Dort also, wo in der Runde 2019/2020 weder Kolbeinn Finnsson noch Dominik Wanner oder Lars Bünning vollends überzeugen und ihre Fähigkeiten ausspielen konnten.

Dem immerhin 25-jährigen Franz Pfanne gehört derweil eine zentralere Rolle. Der defensive Mittelfeldspieler, ebenso wie Maaßen von Rödinghausen geholt, sei verpflichtet worden, um das Mannschaftsgefüge zu „stärken“, er bringe „Erfahrung“, so Preuß. „Auf seiner Position weiß er, was der Trainer von ihm verlangt. Er hat die Fähigkeiten und die Lust, die Jüngeren zu führen. Den Eindruck hat er auf mich gemacht.“

Ab Samstag wird sich Preuß ein genaueres Bild von seinen Neuen machen können. Dann startet die rund sechs Wochen andauernde Vorbereitung.