BVB-II-Trainer Mike Tullberg: „Ich will einen sehr aggressiven Fußball sehen“

© Stephan Schütze

BVB-II-Trainer Mike Tullberg: „Ich will einen sehr aggressiven Fußball sehen“

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Seit etwa einer Woche ist Mike Tullberg bei Borussia Dortmund. Der neue Trainer des BVB II hat seitdem intensive Tage verlebt. Wir haben mit ihm über seine Eindrücke und Philosophie gesprochen.

Dortmund

, 25.06.2019, 20:58 Uhr / Lesedauer: 2 min

Über Dortmund liegt eine Hitzeglocke. Die Quecksilbersäule steht bei 36 Grad, als Dortmunds U23-Belegschaft am Dienstag ihre Nachmittagseinheit beendet. Mike Tullberg, neuer Cheftrainer des BVB II, macht sich noch kurz frisch und erscheint dann zum Interview. Der 33-Jährige spricht…

… über die ersten Tage mit der Mannschaft:

Zu allererst war es sehr warm (lacht). Die ersten Eindrücke sind absolut positiv. Wir haben sehr viele neue Spieler. Ich hatte eigentlich gedacht, es würde etwas länger dauern, sie zu integrieren. Aber die Jungs haben sich wirklich schnell gefunden, sind eine Mannschaft. Das merkt man in der Kabine, das merkt man aber auch auf dem Platz. Ich habe den Jungs am ersten Tag erklärt, was ich von ihnen verlange, was ich sehen will. Das setzen sie bis jetzt eins zu eins um. Bis jetzt bin ich total zufrieden. Jeder gibt sein Bestes. Das ist das, was ich erwarten kann. In den kommenden zwei Testspielen (gegen Preußen Münster und den ASC 09 Dortmund, Anm. d. Red.) bekommt jeder 45 Minuten Spielzeit.

… über seinen ersten Eindruck vom Team:
Klar kann personell noch etwas passieren. Wenn man aber das Training sieht, merkt man, dass sie alle in der Lage sind, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. An manche Dinge müssen sie sich dabei bestimmt noch gewöhnen: Ich will einen sehr aggressiven Fußball sehen, mit und ohne Ball. Ich erwarte eine hohe Intensität. Wenn das Training beginnt, sollen sie schon voll da sein, da muss der ein oder andere noch mit klar kommen. Bis jetzt nehmen sie es aber gut an.

… über die Aufgabe, ein Team zu betreuen, das personell in aller Regelmäßigkeit grundlegend verändert wird:
Neu ist das für mich nicht. Bei Rot-Weiß Oberhausen musste ich in den ersten beiden Jahren neue Mannschaften zusammenstellen. Der Präsident hat gesagt: Mach was du willst, schau nur, dass wir einen Mannschaft zusammenbekommen. In Dänemark zuletzt war es ähnlich, bei Vendsyssel FF waren es 49 neue Spieler in 18 Monaten.

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… über Ziele und Forderungen:
Wir sind zwar eine U23-Mannschaft, wollen aber gewinnen. Das ist klar. Wir müssen allerdings auch daran denken, dass es eine Ausbildungsmannschaft ist. Was ich von den Jungs nicht sehen will, ist Angsthasenfußball. Ich glaube daran, dass man aus Fehlern lernt. Ich bin ein junger Trainer, habe aber trotzdem schon viel Erfahrung, habe viel erlebt, auch als Profifußballer. Wenn ein Spieler nicht den Mut hat, Fehler zu machen, dann schafft er sich selbst Probleme. Das habe ich den Jungs auch gesagt. Wenn ein Außenbahnspieler acht Mal am Verteidiger per Dribbling scheitert und sich beim neunten Mal nicht mehr traut, dann ist das einfach falsch. Die Jungs sollen keine Dummheiten machen, aber mutig sein. Nie werde ich jemanden anmeckern, weil er mutig ist und dann scheitert. Ich werde ihn aber anmeckern, wenn er sich nicht traut, Fehler zu machen.

… über den Spielstil, den er sehen will:
Wir wollen Fußball spielen. Das heißt: Der Ball bleibt auf dem Teppich. Wenn wir ihn verlieren, müssen wir aggressiv zur Sache gehen, ihn schnell zurückbekommen. Die Jungs, die ich hier habe, wollen kicken. Und dafür brauchen wir nun mal den Ball. Bei Ballverlust sollen die Jungs deshalb nicht joggen, sondern sprinten. Wir kriegen nichts geschenkt.

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… über die Zusammenarbeit mit der Profi-Abteilung von Borussia Dortmund, die derzeit über einen außerordentlich großen Kader verfügt:
Ob Spieler demnächst zu uns herunterkommen, wird man sehen. Ich wäre natürlich damit einverstanden, ich bin U23-Trainer. Zunächst mal kümmere ich mich aber um die Jungs, die ich hier habe. Grundsätzlich mache ich mir Gedanken über die Dinge, die ich auch aktiv beeinflussen kann.