Beim TuS Bövinghausen ist ein Spielerabgang fix. © Stephan Schütze
Westfalenliga
Bövinghausen verliert einen Stürmer und gewinnt einen Sportdirektor
Es ist ein herber Verlust für den TuS Bövinghausen. Einer der stärksten Stürmer des Teams wechselt von der Westfalenliga in die Kreisliga A. Und doch gilt auch hier: Niemals geht man so ganz.
Der FC 96 Recklinghausen darf sich über einen Neuzugang freuen, der dem A-Ligisten in der nächsten Saison sicher das ein oder andere Tor bescheren wird. Vom TuS Bövinghausen stößt Dejan Petrovic zum FC 96. Für Petrovic ist es so etwas wie die Rückkehr zu seinen Wurzeln. „Ich komme ja aus Recklinghausen. Habe eigentlich mein Leben lang da gewohnt und vor gut zehn Jahren schonmal für den FC 96 in der Westfalenliga gespielt. Der Kontakt ist nie abgerissen. Vorstand und Spieler kenne ich alle. Von daher ist mir da nichts fremd.“
Trotzdem ist es schon ein gravierender Schritt, in der nächsten Saison drei Etagen tiefer im Ligaregal zu spielen. „Das stimmt schon. Aber der Grund für den Wechsel ist einfach, dass ich rein zeitlich den Ansprüchen eines Westfalenliga-Teams nicht mehr gerecht werden kann.“
„Trotzdem bleibe ich dem TuS ja erhalten“, sagt Petrovic. „Mich verbindet vieles mit dem Klub. Immerhin habe ich ja quasi die Hälfte der aktuellen Mannschaft von Westfalia Herne zum TuS geholt. Darum werde ich bei Bövinghausen auch weiterhin als eine Art Sportdirektor tätig sein.“
Die Entscheidung zum Wechsel sei schweren Herzens gefallen, sagt Petrovic. „Ich hab es ja letztes Jahr nochmal versucht, habe auch noch einige Spiele gemacht. Aber ich habe auch gemerkt, dass es immer schwerer wird, Arbeit und zeitintensiven Sport unter einen Hut zu bekommen.“
Dejan Petrovic zieht es sportlich in die A-Liga. © Nils Foltynowicz
An der Entscheidung ändert auch nichts, dass Petrovic beim ersten Freundschaftsspiel des TuS bei Westfalia Kinderhaus Anfang Juni sogar für eine Halbzeit zum Einsatz kam. „Das lief sogar gut. Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Und das ist natürlich schon besonders, wenn man mit den Jungs wieder für den Klub auf dem Platz ist, mit dem man von der Bezirksliga bis in die Westfalenliga hochgegangen ist. Und die zu verlassen, tut schon weh.“
Aber letztlich, so Petrovic, sei er nicht der Spieler, der trotz aller anderen Verpflichtungen noch halbherzig versuche, in der Westfalenliga mitzutun. „Das bringt ja keinem was, wenn ich es nur schaffe, einmal pro Woche zum Training zu erscheinen und dann am Sonntag vielleicht noch für fünf Minuten eingewechselt werde. Dafür bin ich dann doch noch zu ehrgeizig.“
Jetzt also der FC 96 Recklinghausen. „A-Liga, ja. Aber keine schlechte Mannschaft“, sagt Dejan Petrovic. „Da sind viele dabei, die so wie ich in den Dreißigern sind, aber früher auch schon anspruchsvoll gespielt haben. Das passt schon gut. Außerdem ist die Trainingsbelastung einfach nicht so hoch, sodass das zeitlich einfach für mich alles viel besser passt.“
Dem Projekt Bövinghausen werde er aber auf jeden Fall, wenn auch nicht als Spieler, treu bleiben, sagt der 33-Jährige. „TuS-Boss Ajan Dzaferoski weiß um meine Kontakte zu all den Jungs aus den Klubs, für die ich schonmal gespielt habe. Und dass ich für Bövinghausen meine Kontakte spielen lasse, das soll auch in Zukunft so sein.“
Eine Aufgabe als Trainer wolle er für sich für die Zukunft nicht ausschließen, sagt Petrovic. „Ich war ja schonmal Co-Trainer bei Christian Knappmann bei Westfalia Herne. Und ich bin auch zuletzt öfter gefragt worden, ob ich an der einen oder anderen Stelle als Trainer einsteigen wolle. Aber, wie gesagt, beruflich passt das im Moment gar nicht. Denn als Trainer stehst du selbstverständlich in der Pflicht, immer am Platz zu sein. Und das kann ich einfach gerade nicht garantieren.“
Im Moment will Petrovic vor allem eines: auf dem Platz stehen. „Nach drei schweren Verletzungen und OPs in den vergangenen Jahren bin ich so froh, dass ich mich jetzt wieder bei 60 bis 70 Prozent meiner Leistungsfähigkeit befinde. Und die beste Nachricht: das rechte Knie hält.“
Dass seine Karriere letztlich in Recklinghausen endet, ist für den 33-Jährigen noch nicht ausgemacht. „Beim TuS stehen mir auch weiterhin alle Türen offen. So ist es versprochen. Und wenn ich nächstes Jahr merke, ich habe doch noch Bock auf Bövinghausen, wer weiß.... Mit Erkenschwick und Herne bin ich schonmal in die Oberliga aufstiegen. Das auch mit Bövinghausen zu schaffen, wäre perfekt.“
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