Bövinghausen-Boss Ajan Dzaferoski im Interview: Das muss der Legat-Nachfolger mitbringen

© Stephan Schuetze

Bövinghausen-Boss Ajan Dzaferoski im Interview: Das muss der Legat-Nachfolger mitbringen

rnFußball-Landesliga

Thorsten Legat ist nicht mehr Trainer des TuS Bövinghausen. Noch ist unklar, wer sein Nachfolger wird. Mögliche Kandidaten meldeten sich aber bereits zuhauf, sagt TuS-Boss Ajan Dzaferoski.

Dortmund

, 29.10.2019, 13:57 Uhr / Lesedauer: 3 min

Es sind turbulente Stunden, die hinter Ajan Dzaferoski, dem Vorsitzenden des TuS Bövinghausen, liegen. Am Montag trennte sich der Dortmunder Fußball-Landesligist von seinem Trainer Thorsten Legat. Seitdem erhalte er permanent Nachrichten von Übungsleitern, die sich ein Engagement beim Verein vorstellen könnten, wie Dzaferoski erzählt.

Bis wann ein Nachfolger gefunden sein soll, welche Eigenschaften der Neue mitbringen sollte und wie er die Trennung von Legat bewertet, darüber haben wir mit dem Vorsitzenden des Landesligisten gesprochen.

Herr Dzaferoski, wie turbulent war der Montag mit der Trennung von Thorsten Legat für Sie?

Ich muss sagen, eigentlich ging es sogar noch. Wir haben ein langes Gespräch mit Thorsten Legat und seinem Manager geführt. Es war für beide Seiten eine schwierige Entscheidung, denn er hat sich hier ja auch sehr wohlgefühlt. Aber der Job geht nunmal vor, letztlich spielen wir eben doch nur Landesliga.

„Thorsten hat bereits damals klipp und klar gesagt, sollte er entsprechende Aufträge bekommen, würde es das Traineramt niederlegen.“

Hätten sich Beruf und Traineramt nicht irgendwie noch miteinander verbinden lassen?

Zum Teil geht das, aber man kann nicht zwei Dinge in diesem Umfang gleichzeitig machen. Darunter wird immer eine Seite leiden. Thorsten lebt halt von seinen Auftritten und von all diesen Dingen. Das war uns von vornherein bewusst, als wir uns dazu entschieden haben, ihn zu verpflichten.

Gab es diesbezüglich Absprachen?

Thorsten hat bereits damals klipp und klar gesagt, sollte er entsprechende Aufträge bekommen, würde es das Traineramt niederlegen. Das war seine Bedingung und darüber waren wir uns auch einig. Entsprechend waren wir vorbereitet. Wäre er jetzt mal hier vier Wochen weg, dann da mal sechs Wochen weg, wäre das am Ende nichts Halbes und nichts Ganzes gewesen.

Mit welchem Gefühl gehen Sie aus der Nummer?

Es ist natürlich schade. Er wird den Verein aber weiterhin besuchen kommen, soweit es zeitlich passt. Wir werden uns weiterhin treffen und in Kontakt bleiben. Es muss ja weitergehen.

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Wie geht es denn mittelfristig im Verein weiter?

Mich erreichen seit Montag permanent Traineranfragen, der Andrang ist sehr groß. Wir scheinen schon noch ein interessanter Verein zu sein. Aber rühren werden wir uns da erst einmal nicht.

Bis wann soll denn über einen Nachfolger entschieden worden sein?

Wir werden uns mindestens vier Wochen Zeit nehmen, uns alles anhören und uns dann entscheiden. Einen Schnellschuss wird es nicht geben. Wir werden uns das ganz genau überlegen, weil wir jemanden wollen, der auch zum Verein passt.

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Sie sagen, der neue Trainer soll zum Verein passen. Suchen Sie wieder eine schillernde Persönlichkeit, wie sie beispielsweise Thorsten Legat war?

Das mit Thorsten Legat war sicherlich eine Ausnahme. Zumal ich auch nicht davon ausgehen, dass wir Lucien Favre morgen bekommen werden, falls der BVB verliert (lacht). Aber im Ernst: Wir suchen jemanden, der zur Mannschaft passt, zum Verein. Und der auch schon etwas mehr Erfahrung hat. Das ist sehr wichtig.

Wie passt man denn gut zum Verein?

Man muss auf jeden Fall Leidenschaft mitbringen. Mit Herz dabei sein und auch in schlechten Zeiten sagen: Pass mal auf: Ich bin da und kämpfe jetzt! Das hat uns in den vergangenen Jahren immer ausgemacht. Denn der Verein hat eine Seele, was sehr selten ist bei Amateurvereinen.

„Die Beziehung zwischen uns ist sehr eng. Jeder kennt die Macken des anderen, das passt schon sehr gut.“

Als Interimslösung übernehmen Sie die Mannschaft gemeinsam mit Dino Dzaferoski und Sven Thormann...

Wir werden das erst einmal in dieser Dreier-Konstellation machen, das ist richtig. Wir kennen uns alle schon etwas länger und sprechen auch abseits des Fußballs des Öfteren miteinander. Die Beziehung zwischen uns ist sehr eng. Jeder kennt die Macken des anderen, das passt schon sehr gut. Dino wird aber auch weiter in der Mannschaften spielen.

Wie hat das Team den Trainer-Abschied aufgenommen?

Ich habe der Mannschaft am Wochenende gesagt, dass ich mit Thorsten am Montag ein Gespräch haben werde, um darüber zu sprechen, wie es weitergeht. Wie sie das jetzt bewertet, kann ich im Moment noch gar nicht sagen. Aber die Spieler wussten ja auch, dass er beruflich viel unterwegs ist. Und der Großteil war sich auch darüber im Klaren, dass, sollte er mehrer Aufträge in einem kurzen Zeitraum erhalten, dass er als Trainer vielleicht nicht mehr weiter machen kann.

Wird Nico Legat nach dem Abschied seines Vaters weiter beim TuS Bövinghausen bleiben?

Ja, Nico Legat macht erstmal weiter. Genau wie alle anderen auch. Die meisten Spieler kannte ich ja auch schon vorher. Die meisten sind gekommen, um zusammenzuspielen, weil sich fast alle schon kannten. Im Winter werden dann weitere Spieler dazukommen.

Gibt es da bereits etwas Konkretes?

Stand heute noch nicht. Ich gehe davon aus, dass es nächste Woche vielleicht etwas Konkreteres dazu sagen gibt.


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