Diese Bestandsaufnahme soll bei vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge bei zwei verbleibenden Spielen kein Freibrief für den Elften SC Osmanlispor sein, doch deutlich gefährdeter sind TuS Körne und VfR Sölde II. Vier Vereine kommen für zwei Abstiegsplätze in Frage, drei davon aus Dortmund.
Das heißt, einen wird es mindestens treffen, sollte der Zwölfte BW Alstedde (25, -46) noch in den Keller abrutschen. Die Dortmunder dürfen am Sonntag auf Schützenhilfe der formstarken Eichlinghofer hoffen. Dann spielt BW in Massen. Ein Check mit den Einschätzungen der Trainer der drei Dortmunder Teams vor dem Saisonfinale gibt einen Überblick.
SC Osmanlispor (11. Tabellenplatz, 26 Punkte, 45:69 Tore)
Ausgangslage: Vier Punkte Vorsprung nehmen der Mannschaft den größten Druck. Mit einem Sieg beim Achten Eving Selimiye Spor wäre der SCO durch. Oder aber Körne und Sölde verlieren, dann wäre das Ergebnis irrelevant. „Ich habe versucht, der Mannschaft den Druck etwas zu nehmen. Das darf ich jetzt mit noch besserem Gewissen tun, aber ich erwarte gegen Eving noch einmal eine sehr gute Leistung, dass wir am Montag komplett aufatmen dürfen“, sagt Trainer Sedat Seker und ergänzt: „Nun wir wissen auch, dass die Konkurrenz nicht schläft und uns ein unerwünschtes Finale gegen Sölde II droht.“

Tendenz der vergangenen Wochen: Nach sechs Niederlagen folgte zuletzt mit einem 3:2 gegen den Geisecker SV der Stimmungsretter. „Das hatte die Jungs natürlich beschäftigt, aber dieser Sieg tat so gut“, kommentiert Seker.
Restprogramm: Das Hinspiel gegen Eving Selimiye Spor ging unentschieden aus. Der Evinger Trainer Paul Helfer ist bekannt dafür, seiner Mannschaft die nötige Portion Ehrgeiz zu vermitteln. In Gahmen holte Eving ein 5:5. Um sicher zu sein, muss Osmanlispor die Evinger aber schlagen. Dann geht es gegen Sölde II. Sollte der VfR in Schlagdistanz sein, käme der Druck ganz von alleine zurück.
Stimmung in der Mannschaft: Seker berichtet davon, wie sehr der Sieg gegen Geisecke guttat. „Wir wussten immer, dass wir das Zeug haben, in der Liga zu bleiben, aber ein Dreier bringt den Glauben dann wirklich zurück. Die Jungs sind überzeugt, dass sie es schaffen. Selbst diejenigen, die uns im Sommer verlassen, werden nicht mit einem Abstieg gehen wollen.“
Personal: Sollte sich in den verbleibenden Trainingseinheiten keiner verletzen, könnte Sedat Seker aus dem Vollen schöpfen.
Der Trainer: Sedat Seker war gekommen, um dem Verein Realismus und Disziplin zu bringen. Von den anfänglichen Träumereien nahm der Klub dann auch Abstand. Die Disziplin habe sich verbessert, sagt Seker, nur passten die Ergebnisse zuletzt nicht. Der Coach hat die Mannschaft aber wohl rechtzeitig wieder auf Kurs gebracht.
TuS Körne (13., 22 Punkte, 49:76 Tore )
Ausgangslage: Dank des im Vergleich zu Sölde klar besseren Torverhältniss reicht es den Körnern, die Alstedder noch abzufangen. Auch im Vergleich zu BW könnte das deutlich bessere Torverhältnis noch wichtig werden. Heißt, Körne gewinnt eins der beiden verbleibenden Spiele und Alstedde verliert eins, wäre der TuS über dem Strich. Dann dürfte Sölde maximal drei Punkte holen. Um den SC noch einzuholen, müsste Körne ein Spiel gewinnen und eins Remis spielen. Sollte Osmanlispor beide Spiele verlieren, dürfte der TuS dann das bessere Torverhältnis haben.
Tendenz der vergangenen Wochen: Überwiegend positiv! Die Niederlagen zuletzt gegen die Topteams Roj und Eichlinghofen stehen auch in den Bilanzen der Konkurrenz. Wehtun könnten aber die Niederlage in Alstedde Ende März sowie das 3:3 gegen Schlusslicht Wickede. Siege gegen Sölde II, Mühlhausen, in Kemminghausen und Kirchhörde machen aus dem TuS aber das neuntbeste Rückrundenteam. „Die Tendenz ist definitiv positiv“, sagt Trainer Dirk Sörries. „Wir sind 18, 19 Leute beim Training. Die Jungs sitzen abends noch zusammen. Das setzen wir bis zum Saisonende fort.
Restprogramm: Die SG Massen (in Körne) und die SG Gahmen (auswärts) sind mit den Tabellenplätzen vier und drei ein dickes Brett: „Für beide Mannschaften geht es um nichts mehr, vielleicht sind wir dann wie Mainz gegen den BVB in der Bundesliga“, hofft Dirk Sörries, dass seine Mannschaft weiß, was auf dem Spiel steht und die Chancen ergreift.

Stimmung in der Mannschaft: „Wie erwähnt, gut“, berichtet Sörries. „Die Jungs halten zusammen, helfen sich gegenseitig. Das ist wichtig. Wir sind entschlossen, das zu schaffen. Dafür geben wir im Training richtig Gas.“
Personal: Lorenz Gründel und Dauerbrenner Nikola Ilic fehlen, da sie schon lange geplante Reisen unternehmen.
Der Trainer: Dirk Sörries hat Wort gehalten. Charakterstark fordert und fördert er die Mannschaft trotz des seit Monaten feststehenden Abgangs. Akribisch arbeitet er bis zuletzt und schafft es, einen vor Monaten kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt im Visier zu haben. Jetzt steht auch Sörries‘ neuer Verein fest. Es ist der traditionsreiche A-Kreisligist SV Langendreer 04. „Das könnte längerfristig etwas werden, weil der Verein einiges vorhat“, freut sich Sörries auf die neue Herausforderung.
VfR Sölde II (14., 22 Punkte, 40:80 Tore)
Ausgangslage: Sie ist die schlechteste, denn der VfR muss zwei Teams überholen. Das Torverhältnis ist schlechter als das von Osmanlispor und Körne. Nur im Vergleich zu Alstedde steht der VfR besser da. Sollte der SCO nicht gegen Eving gewinnen, der VfR aber jetzt gegen Gahmen, läge dann wieder alles sogar in eigener Hand, sollten Alstedde und Körne oder wenigstens einer von beiden ihre Spiele nicht gewonnen haben. „Vor ein paar Wochen hätte ich die Konstellation noch begrüßt. Jetzt wissen wir natürlich, wie eng das ist“, erklärt Trainer Marcel Möller.
Tendenz der vergangenen Wochen: Die spricht trotz guter Ansätze gegen die Sölder. Das 2:7 in Massen jetzt tat deutlich mehr weh als die Niederlagen gegen Roj und Eichlinghofen. Gegen den Kirchhörder SC kassierte der VfR in der Schlussminute den Ausgleich, davor das Remis in Wickede war, wie es jetzt aussieht, doch zu wenig. „Wir haben in zu vielen Spielen nicht das bekommen, was wir verdienen“, kommentiert Möller.
Restprogramm: Gahmen und dann das vielleicht große Finale. „Gegen Gahmen haben wir zu gemeinsamen A-Liga-Zeiten immer gut ausgesehen, auch das Hinspiel haben wir gewonnen“, berichtet Möller. Ich fürchte, dass Osmanlispor dann aber durch ist und wir Alstedde und Körne überholen müssen“, sagt er.
Stimmung in der Mannschaft: Marcel Möller ist da sehr positiv gestimmt: „Wir wissen, dass wir die Sensation, als Unterbau eines Bezirksliga-Teams die höchst spielende Reserve der Stadt zu bleiben, schaffen können. Die Jungs wollen. Das haben sie immer gezeigt. Dass wir nicht für die Feinkostabteilung arbeiten, wissen sie. Für uns geht es nur über den Kampf.“

Personal: Da drückt der Schuh dann doch ziemlich: Die Rote Karte gegen Routinier Jens Jäkel schmerzt enorm. „Mit seiner Erfahrung hat er hinten unsere Abwehr stabilisiert. Dann fehlt David Lukowski aus privaten Gründen. Cornelius von der Osten und Lukas Bittner sind in Japan. Aus der 1. Mannschaft sind nur Torwart Tim Schmale und Filip Bokemueller festgespielt. „Aber ich denke, dass alle, die spielen, mit ihrem Willen einiges bewegen können“, glaubt Möller ans Team.
Der Trainer: Marcel Möller lebt den VfR Sölde. Seine positive Art könnte dafür sorgen, dass die Sölder auch in den Partien Rückschläge verkraften. Nur weiß er, dass jetzt sein Credo, dass jeder Punkt wertvoll sein könnte, nicht mehr reicht. Dafür, dass es nur zwei Spieler aus der ersten Mannschaft wurden, die der Reserve jetzt helfen, kann er nichts. Dass diejenigen, die vielleicht schon am äußersten Limit ihrer Möglichkeiten spielen, bis zum Schluss nicht aufgeben, ist sein Verdienst. Ob er bleibt, hat er offengelassen. Der Verein wird wissen, was er an Marcel Möller hat.
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